Kunst für die Massen: Moskaus beliebteste Museen

Die Moskauer lieben ihre Museen. Um Gemälde, Skulpturen und Installationen zu sehen, stehen die Menschen selbst bei Schnee und Regen stundenlang in der Schlange. Diese Liebe sorgt dafür, dass es vier Moskauer Kunstsammlungen in das Ranking der 100 meistbesuchten Museen der Welt der Zeitschrift „The Art Newspaper“ schafften. Die MDZ stellt sie Ihnen vor.

Museen

Zeitgenössische Kunst und moderne Architektur: das Museum Garage © Pressedienst Garage

Moskauer Kreml

Wer den Kreml nicht besucht hat, hat Moskau nicht gesehen. Millionen Menschen zieht es jedes Jahr in das historische und politische Zentrum Russlands, von dem aus Zaren, Genossen und Präsidenten regierten. 2,86 Millionen Gäste waren es 2018, was den Kreml zum meistbesuchten Museum Moskaus macht.

Wer in den Kreml möchte, muss mindestens 700 Rubel zahlen. Dafür kann man nicht nur den Kathedralsplatz besichtigen, sondern auch die Rüstkammer. Diese beherbergt nicht nur Waffen, sondern auch russische und europäische Kunst vom 5. bis zum 20. Jahrhundert. Dazu gehören auch die Kutschen und Gewänder der Zaren. Wer den Diamantenfonds mit dem berühmten Orlow-Diamanten sehen will, muss weitere 500 Rubel bezahlen. Nach der Kunst lohnt es sich, den Glockenturm „Iwan der Große“ zu besteigen. Hat man die 137 Stufen erklommen und 350 Rubel bezahlt, wird man mit einem der schönsten Blicke auf Moskau belohnt.

Der Moskauer Kreml ist täglich außer donnerstags für Besucher geöffnet. Der Eintritt in die Museen ist nur innerhalb eines festgelegten Zeitrahmens möglich. Der Glockenturm kann nur von April bis November bestiegen werden.

M Biblioteka imeni Lenina

www.kreml.ru/museums-moscow-kremlin/

Tretjakow-Galerie

Die staatliche Tretjakow-Galerie, genauer gesagt die alte, ist eine der größten und berühmtesten Kunstsammlungen Russlands. Entstanden als eine Privatkollektion der Textilleute und Kunstsammler Pawel und Sergej Tretjakow, wurde die Galerie 1892 der Stadt geschenkt.

Zu sehen gibt es hier ausschließlich russische Kunst, angefangen von der umfangreichsten Sammlung von Ikonenmalerei bis zu Bildern vom Beginn des 20. Jahrhunderts. Sie zog im letzten Jahr 2,18 Millionen Besucher an. Gekommen waren sie, um die Meisterwerke Andrej Rubljows, Alexander Wrubels, Ilja Repins und Wassilij Wereschtschagins zu sehen.

Aktuell läuft zudem die Sonderausstellung „Harlekin des Silbernen Zeitalters“. Sie zeigt, wie sich die Maler und Grafiker Konstantin Somow, Nikolai Sapunow und Sergei Sudeikin mit der Figur des Harlekins, eine Metapher für die berauschende und bittere Ironie der Kultur des Fin de Siècle, auseinandersetzten.

Die Tretjakow-Galerie hat täglich außer montags geöffnet. Der Eintritt kostet 500 Rubel. Führungen werden ab 800 Rubel angeboten.   

Lawruschinskij pereulok 10

M Tretjakowskaja

http://tretyakovgallery.ru

Puschkin-Museum

Wer sich nicht nur russische Kunst anschauen möchte, dem ist das Puschkin-Museum für Bildende Künste zu empfehlen. Als erstes russisches Museum hat es sich ausschließlich ausländischer Kunst verschrieben. Die Ausstellung ist auf zwei Gebäude verteilt    das Hauptgebäude und die Galerie der Kunst Europas und Amerikas. Im Jahr 2018 zog sie 1,3 Millionen Menschen an.

Im Hauptgebäude begeistern den Besucher Kunstwerke von der Antike bis zum 18. Jahrhundert.
In fast 25 Sälen werden antike ägyptische Waffen und Schmuckstücke, die Schätze von Troja, Werke der italienischen Renaissance, des französischen Rokoko sowie des niederländischen Goldenen Zeitalters gezeigt.

Freunde der modernen Kunst zieht es in die Galerie, die der Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts gewidmet ist und von den Kunstmäzenen Sergej Schtshukin und Iwan Morosow zusammengetragen wurde. Die Ausstellung glänzt mit den Werken europäischer und amerikanischer Impressionisten und Post-Impressionisten. Zu den Highlights gehören die Gemälde von Claude Monet, Pierre-Auguste Renoir, Paul Cézanne, Henri Matisse und Pablo Picasso. Aber auch Avantgardekünstler wie Joan Miró, Marc Chagall und Wassilij Kandinsky sind in der Galerie zu finden.

Der Eintritt ins Puschkin-Museum kostet 400 Rubel, für die Galerie sind weitere 400 Rubel zu bezahlen. Günstiger wird es mit dem Kombiticket für 600 Rubel. Geöffnet ist täglich außer montags.

Ul. Wolchonka, 12-14

M Kropotkinskaja

https://pushkinmuseum.art

Garage

Gleich nach seiner Eröffnung im Jahr 2008 zog das Garage die Moskauer Hipster und Kunstkenner an. Daria Schukowa, in Los Angeles ausgebildete Kunstmäzenin und Gründerin des Museums, hat sich die Förderung zeitgenössischer Kunst zum Ziel gesetzt. Das zog im letzten Jahr 882 000 Interessierte an.

Das Garage ist ein besonderes Museum, denn hier gibt es nur Wechselausstellungen. Außerdem befindet sich hier das erste Archiv für zeitgenössische russische Kunst.

Aktuell werden im Museum die Ausstellungen „Der Mensch als ein Rahmen für Landschaft“ des Moskauer Künstlers Pawel Pepperstein sowie „Retrospektive“ des in London wohnenden Pakistaners Rashid Arain gezeigt.

Das Garage versteht sich als philanthropischer Ort und legt viel Wert auf Bildung. Dazu organisiert das Museum Lesungen, Konferenzen, Sprachkurse (z.B. Usbekisch und Georgisch) sowie Malworkshops. Auch Kunstforschung findet hier statt. Wer sich ein wenig erholen oder lesen möchte, findet im Garage eine Bibliothek und ein Café, das als ruhigster Ort im Gorki-Park gilt. Im Sommer werden hier Filme im Open-Air Kino gezeigt.

Krimskij Wal 9/32

M Park Kultury, Oktjabrskaja   

https://garagemca.org

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