15. April
Medien: Kreml will Parade verschieben
22:50 Uhr: Das Schreiben der Veteranen hat seine Wirkung nicht verfehlt: Russische Medien berichten, dass sich die Regierung dazu entschieden hat, die Militärparade für den 9. Mai nun doch zu verschieben. Eine offizielle Erklärung steht jedoch noch aus.
Putin verspricht Unterstützung für kleine Unternehmen
17:16 Uhr: Wladimir Putin hat dem Mittelstand finanzielle Unterstützung zugesichert. Wie der russische Präsident heute mitteilte, sollen alle kleinen und mittelgroßen Betriebe, die wegen der Coronakrise mit Verlusten zu kämpfen haben, Geld vom Staat erhalten. Direkte Hilfe erhalten all jene Firmen, die 90 Prozent ihrer Belegschaft behalten. Mit der Unterstützung soll es möglich sein, die Gehälter der Angestellten für April und Mai zu finanzieren. Ab dem kommenden Monat können die Gelder beantragt werden.
75 Jahre Kriegsende: Veteranen wollen Parade verschieben
14:57 Uhr: Trotz der aktuellen Gefahrenlage aufgrund des grassierenden Coronavirus‘ will die russische Regierung an mehreren Paraden zum 75-jährigen Kriegsende festhalten. Nun haben die Veteranen-Verbände Präsident Wladimir Putin darum gebeten, die für den 9. Mai auf dem Roten Platz geplanten Festakte zu verschieben. Dies geht aus einem Schreiben hervor, das von dem Vorsitzenden aller russischen Veteranen-Organisationen, Wladimir Schamanow, unterzeichnet wurde.
Darin heißt es:
Verehrter Wladimir Wladimirowitsch!
Der 75. Jahrestag des Großen Sieges ist für uns alle etwas Besonderes. Die Veteranen des Großen Vaterländischen Krieges spüren die hohe Aufmerksamkeit und erhalten dank Ihrer Anweisungen zusätzliche Unterstützung.
Eine Vielzahl an unterschiedlichen Veranstaltungen ist geplant und wird bereits durchgeführt. Das richtungsweisenden Schlüsselereignis des Jahres stellt natürlich die Militärparade auf dem Roten Platz dar. Sie ist ein Zeichen der Standhaftigkeit, Tapferkeit und Selbstaufopferung unseres Volkes. Die Parade symbolisiert die Rettung der Menschheit vor der braunen Pest des Faschismus. Und natürlich darf ihre Durchführung auf keinen Fall die Gesundheit ihrer Teilnehmer und Gäste gefährden.
Bedauerlicherweise hat die Situation in der Welt dazu geführt, dass es in diesem Jahr am 9. Mai unmöglich ist, die gesundheitliche Sicherheit zu garantieren.In diesem Zusammenhang bitten wir Sie im Namen der gesamten Veteranengemeinschaft, die schwierige, aber unserer Überzeugung nach gerechte Entscheidung zu treffen, die Militärparade auf ein anderes Datum zu verschieben, an dem die Parade gemäß der epidemiologischen Situation keine Bedrohung, sondern ein wahrer Triumph des Friedens und der Sicherheit für alle ihre Teilnehmer sein wird.
Unserer Meinung nach würde diese Entscheidung Respekt für die Veteranen ausdrücken, die für die Zukunft des Landes gekämpft haben, für die Militärangehörigen, die gerade das Mutterland bewachen, und für alle unsere Staatsbürger, die den Tag des Sieges wie den wichtigsten Feiertag unseres großartigen Russlands zelebrieren!
Eine Reaktion des russischen Präsidenten auf das Schreiben steht noch aus. Noch heute morgen hatte es von offizieller Seite geheißen, dass man Luftüberwachung zum Einsatz bringen wolle, um die Quarantäne-Maßnahmen während der Paraden zu gewährleisten.
Corona-Tests: Russland weltweit auf Platz 2
12:12 Uhr: Laut der russischen Aufsichtsbehörde für Verbraucher- und Gesundheitsschutz, Rospotrebnadsor, wurden nach dem heutigen Stand mehr als 1,5 Millionen Corona-Tests durchgeführt. Damit liege die Russische Föderation nun weltweit an zweiter Stelle. Was den nationalen Vergleich angeht, so wurden die meisten Prüfungen in Moskau (398.034), der Moskauer Region (145.574) und St. Petersburg (80.826) registriert.
Die Qualität der Tests selbst bleibt umstritten. Zuletzt hatte eine russische Studie den im Land angewandten Verfahren eine relativ geringe Zuverlässigkeit von 70 bis 80 Prozent zugesprochen. Allerdings dürfen russische Ärztinnen und Ärzte ihre Patienten inzwischen auch dann mit dem Virus diagnostizieren, wenn kein Test durchgeführt wurde.
Die neuesten Zahlen
10:30 Uhr: Die neuen Corona-Werte für Russland wurden soeben veröffentlicht. Die Zahl der Infizierten liegt mittlerweile bei 24.490 Personen. Innerhalb der letzten 24 Stunden sind damit 3.388 neue Fälle hinzugekommen – und damit zum ersten Mal mehr als 3.000 im Verlauf eines Tages. Von dem Virus erholt haben sich insgesamt 1986 Russinnen und Russen. Bisher wurden 198 Tote gezählt.
Schlangen vor der Moskauer Metro
09:00 Uhr: Die Behörden haben damit begonnen, die obligatorischen Digitalpässe für die öffentlichen Verkehrsmittel in Moskau zu kontrollieren. Nun bilden sich Schlangen an den Eingängen zur weltbekannten Untergrundbahn. Für den Busverkehrt sind noch keine Kontrollen gemeldet.
Auf den Autobahnen spielen sich ähnliche Szenen wie im Moskauer Nahverkehr ab. Lange Staus haben sich an den Stadtgrenzen gebildet. Polizisten überprüfen die Autokennzeichen mit Tablets, um herauszufinden, ob eine Erlaubnis für die Einfahrt zur Metropole vorhanden ist. Insgesamt 160 Einfahrten zur Stadt stehen unter Aufsicht der Polizei. Bei Verstößen gegen die Passpflicht droht eine Strafe von 5.000 Rubel (rund 62 Euro).
Russlands Corona-Spezialist ist geheilt
08:28 Uhr: Denis Prozenko, der Chefarzt eines Moskauer Krankenhauses, galt der russischen Öffentlichkeit als eine der wichtigsten Figuren im Kampf gegen die hiesige Corona-Epidemie. Dann erkrankte der Mediziner selbst am Virus. Kurz zuvor hatte Prozenko noch die Hand Wladimir Putins geschüttelt.
Wie nun bekannt wurde, ist der Chefarzt aus dem Moskauer Stadtteil Kommunarka offenbar wieder gesundet. „Zwei negative Analysen. Isolation abgeschlossen – voller Arbeitstag. Ich werde mehr darüber schreiben, wie ich aus der Gefahrenzone zurückkomme“, erklärte Prozenko auf Facebook.
14. April
15.000 Rubel wegen Corona-Mitbewohner
18:28 Uhr: Eigentlich erlauben es die Moskauer Isolationsauflagen, sein Haus zu verlassen um Einkäufe zu erledigen. Dennoch wurde nun ein Mann in der russischen Hauptstadt für genau hierfür zu einer Strafe von 15.000 Rubel (186 Euro) verurteilt. Der Grund für das Urteil findet sich im Mitbewohner des als schuldig Gesprochenen. Da dieser zu dem Zeitpunkt der Einkaufs mit dem Coronavirus infiziert war, hätte sich der Moskauer laut des Gerichts nicht auf den Weg zum Supermarkt begeben dürfen. Erst zwei Wochen nachdem sich ein Infizierter von dem Virus erholt habe, dürften dessen Haushaltsmitglieder den jeweiligen Wohnort verlassen.
Erste Fälle in der Armee
16:50 Uhr: Russlands Armee hat die ersten bestätigten Coronafälle. Wie heute bekannt wurde, sind bereits am 30. März drei Angehörige der Nordflotte positiv getestet worden. Auf Gerüchte, die Armee sei dem Virus nicht gewachsen, antwortete das Verteidigungsministerium, dass die Lage unter Kontrolle sei. Erst gestern hatte Präsident Wladimir Putin erklärt, dass das Militär seine Erfahrungen aus den Hilfseinsätzen in Italien und Serbien nun in Russland einsetzen soll.
Yandex Maps zeigt Länge von Warteschlangen
14:40 Uhr: Der Kartendienst Yandex Maps zeigt ab sofort die Länge von Warteschlangen in Supermärkten an. „Das hilft zu beurteilen, wie frei die Kassen gerade sind und sozialen Abstand zu halten“, heißt es in einer Pressemitteilung. Bisher nehmen die Supermarktketten Asbuka wkusa und Perekrjostok teil. In Kürze übermittelt auch die Alfa-Bank Daten aus ihren Filialen.
Die Preise für Buchweizen steigen rasant
11:28 Uhr: Das russische Monitoring-Unternehmen ProSerno hat einen massiven Anstieg der Preise für Hirse und Buchweizen vermeldet. So kostet eine Tonne Buchweizen derzeit 61.040 Rubel (760 Euro), während es in der Vorwoche noch 6.665 Rubel (83 Euro) waren. Beim Hirsepreis beobachteten die Experten eine Erhöhung von 3.800 auf 31.415 Rubel (47 auf 391 Euro) pro Tonne.
In der vergangenen Woche hatte der stellvertretende Landwirtschaftsminister Dschambulat Chatuow verkündet, dass die Buchweizenkulturen um 50 bis 70 Hektar aufgestockt werden sollen, um eine Reserve für die nächsten zwei Jahre zu produzieren. Seit Beginn der Selbstisolation ist die russische Nachfrage nach dem „Krisen-Korn“ Buchweizen deutlich gestiegen.
Die neuesten Zahlen
10:30 Uhr: Die Zahl der in Russland mit dem Coronavirus infizierten Personen wächst weiterhin exponentiell. Mit der heutigen Messung liegt das Land bei 21.102 Fällen, also 2.774 mehr als gestern. Damit ist auch die Anzahl der täglich neu hinzukommenden Ansteckungen gestiegen. Bislang sind im größten Land der Welt 1.694 Menschen gesundet, während 170 Russinnen und Russen ihr Leben verloren haben.
Coronavirus aus den USA nach Russland importiert
07:38 Uhr: Ein Unternehmen im westsibirischen Tomsk hat offenbar einen Stamm des Coronavirus‘ aus den USA importiert, um an dem Erreger zu forschen. Der Tomsker Zoll vermeldete heute morgen eine entsprechende Lieferung. „Als Teil der Maßnahmen zur Verhinderung einer Coronavirusinfektion hat das russische Unternehmen anschließend Viruspartikel aus den USA in die Region Moskau importiert, um dort Forschung und Impfstoffentwicklung zu betreiben“, hieß es in der Pressemitteilung der Behörden.
Das Objekt der Begierde wurde in einer Flasche transportiert und wiegt rund 88 Gramm. Da für Transport und Lagerung eine Temperatur von zwei bis acht Grad erforderlich ist, wurde die Probe zusammen mit Kältemitteln in einem Thermobehälter transportiert. Der Name des Unternehmens, das die Lieferung bestellt hat, ist bislang noch unbekannt.
13. April
Lukaschenko kritisiert russische Medien
17:20 Uhr: Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hat sich gegen die aus seiner Sicht unverhältnismäßige Berichterstattung im Land des großen Nachbarn Russland gewehrt. „Die geben wirklich abscheuliche Informationen von sich“, wird der Regierungschef von der staatlichen Nachrichtenagentur BelTA zitiert. „Der Vater (gemeint ist Lukaschenko, Anm. d. Red.) heilt seine Leute dort mit Traktoren, Wodka, Banja … Wissen Sie, ich habe mal so nebenbei einen Scherz gemacht. Aber ein Witz ist eben auch nur ein Witz.“
Lukaschenko hatte jüngst die internationalen Maßnahmen gegen das Coronavirus als „Psychose“ abgetan und sich von der vermeintlichen Panikmache belustigt gezeigt. Dabei scherzte der Präsident unter anderem, dass der Konsum von Wodka sowie Saunagänge und Traktorfahren einer potenziellen Infektion vorbeugen könnten.
Putin gesteht gesteht schlechte Entwicklung
15:50 Uhr: Wladimir Putin hat sein Missfallen über momentane Entwicklungen im Kampf gegen das Coronavirus zum Ausdruck gebracht. Auf einer Regierungskonferenz zur aktuellen Lage kritisierte der russische Präsident, dass die Kurve der Infektionszahlen von Tag zu Tag steige und sich die schweren Krankheitsverlaufe häuften. Unzufrieden zeigte sich Putin zudem mit jenen Gebietsregierungen, die eine deutliche Zunahme der Fälle nicht haben verhindern können. Hierbei handele es sich um „eine Folge der Unordnung“ innerhalb der einzelnen Verwaltungen.
Für den Kampf gegen das Coronavirus hatte Putin den regionalen Regierungen zuletzt erhöhte Kompetenzen per Dekret zugesprochen. Kritische Stimmen sahen in der Maßnahme den Versuch des russischen Präsidenten, die Verantwortung für mögliche Fehlentwicklungen von sich zu weisen.
Verkehrskontrollen ab dem 15. April
13:16 Uhr: Wie die russische Nachrichtenagentur TASS vermeldet, haben die Moskauer Behörden konkretisiert, ab dem 15. April strenge Verkehrskontrollen an den Grenzen der Stadt durchzuführen. Herein kommt nur, wer einen gültigen digitalen Pass vorzeigen kann. Ist ein solcher nicht vorhanden, wird eine Strafe von 5.000 Rubel, also derzeit etwa 62 Euro, fällig.
Ab heute gelten strengere Isolationsauflagen in der russischen Hauptstadt. Wie bisher darf die eigene Wohnung nur verlassen werden, um einzukaufen, mit dem Hund spazieren zu gehen oder wenn andere Notfälle vorliegen. Wie bereits berichtet, kommt nun unter anderem hinzu, dass die öffentlichen Verkehrsmittel lediglich mit einer zuvor beantragten Erlaubnis benutzt werden dürfen.
Die neuesten Zahlen
10:45 Uhr: Am heutigen Morgen beläuft sich die Zahl der in Russland Infizierten auf insgesamt 18.328 Personen. Dies entspricht einem Zuwachs um 2.558 Fälle innerhalb der letzten 24 Stunden. Damit hat der tägliche Anstieg der Zahlen um rund 16 Prozent zugenommen. Als bereits geheilt gelten 1.470 Russinnen und Russen, während 148 Menschen dem Virus zum Opfer gefallen sind. Mit dem heutigen Anstieg ist Russland auf Rang 15 im weltweiten Vergleich der Corona-Fälle geklettert und lässt Portugal hinter sich.
Auch mit seiner derzeitigen Verdopplungszeit der Infektionszahlen von 4,7 Tagen steht die Russische Föderation im internationalen Vergleich nicht sonderlich gut da. In Deutschland beträgt der Wert beispielsweise 20 Tage, während er in den USA bei 10 Tagen liegt. Großbritannien, das den Virus mehr oder weniger gewähren hat lassen, steht bei 8,2 Tagen.
12. April
Die neuesten Zahlen
10:30 Uhr: Die neuen Corona-Zahlen für Russland sind soeben eingetroffen. Ihnen zufolge wurden mittlerweile 15.770 Personen positiv auf das Virus getestet. Das entspricht einem Anstieg von 2.186 Fällen seit der letzten Messung am gestrigen Tag. Zum ersten Mal seit Beginn der Messung ist damit die 2.000er-Marke geknackt worden. Bisher haben sich 1.291 Russinnen und Russen von ihrer Infektion wieder erholt. Insgesamt wurden, Stand heute, 130 Todesfälle in der Russischen Föderation registriert.
11. April
Digitaler Ausweis für den Nahverkehr
20:08 Uhr: Der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin hat am Samstagabend verkündet, dass die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel ab dem kommenden Montag stark eingeschränkt wird. Demnach müssen alle Einwohnerinnen und Einwohner vor Fahrtantritt einen digitalen Pass beantragen. Grundsätzlich stehen den Einwohnerinnen und Einwohnern der Hauptstadt zwei Ausflüge pro Woche zu. Wie Sobjanin betonte, gilt die Regelung vorerst nur für die öffentlichen Transportmittel. Die Wohnung dürfe man noch immer ohne offizielle Erlaubnis verlassen.
Moskau beschränkt die Zufahrt in die Stadt
15:55 Uhr: Moskau hat begonnen, die Zufahrt in die Stadt zu kontrollieren. An den Straßen patrouilliere die Verkehrspolizei und frage die Fahrer, warum sie in die Stadt wollen, berichtet die Nachrichtenagentur TASS. Wer keine Registrierung oder einen Passierschein vorweisen kann, wird abgewiesen. Vollständig abgeriegelt soll Moskau aber nicht werden.
Die neuesten Zahlen
11:15 Uhr: Die Zahl der positiv auf das Coronavirus getesteten Russinnen und Russen ist auf 13.584 angestiegen. Der diesmalige Zuwachs von 1.667 neuinfizierten Personen ist, nichtsdestotrotz, geringer als bei der letzten Messung ausgefallen. Insgesamt haben sich 1045 Erkrankte wieder erholt. Bisher wurden 106 Todesfälle gemeldet.
10. April
Moskau: Das Kontrollsystem kommt!
19:54 Uhr: Lange wurde darüber spekuliert, ob, wann und wie die Moskauer Regierung strengere Kontrollen für die Einhaltung der Quarantänemaßnahmen einführen wird. Nun ist klar: Am kommendem Montag, den 13. April, geht ein neues Prüfsystem an den Start, das im Verlauf der Woche nach und nach verschärft werden soll. Über die genau Funktionsweise des Systems ist bislang noch wenig bekannt.
Zuletzt war über die Einführung von Codes in Moskau für das Verlassen der eigenen Wohnung spekuliert worden. Sobjanin hatte angegeben, dafür zunächst keine Notwendigkeit zu sehen, solange man sich an die Vorgaben der Selbstisolation halte.
Mehr zu den verschärften Isolationsauflagen finden sie hier.
Die Kirchen bleiben auch zu Ostern offen
16:33 Uhr: Wie der Nachrichtensender „Radio Swoboda“ berichtet, wird die orthodoxe Kirche in Russland ihre Kirchen während der Osterfeiertage geöffnet lassen. Patriarch Kirill, das geistliche Oberhaupt der Glaubensgemeinschaft, hat sich gegen eine Schließung der Gotteshäuser ausgesprochen. Dieser bat die Gläubigen jedoch zugleich darum, vom Kirchenbesuch während der Feiertag abzusehen und sich für das Hausgebet zu entscheiden.
Gesundheitsministerium warnt vor Selbsttherapie
16:00 Uhr: Das russische Gesundheitsministerium hat die Bürgerinnen und Bürger darum gebeten, im Falle einer Infektion von eigenen therapeutischen Maßnahmen abzusehen. Eine selbstständige Behandlung mit Medikamenten sei oftmals nicht hilfreich und könne gar zum Tode führen. Wer an dem Virus erkrankt sei, solle unbedingt professionelle Hilfe zurate ziehen. Zuletzt waren in den sozialen Medien vermehrt Ratschläge aufgetaucht, die zu einer eigenen Therapie des Coronavirus‘ anregten.
25 Milliarden Rubel für Moskauer Unternehmen
14:08 Uhr: Die Moskauer Stadtregierung möchte 25 Milliarden Rubel (rund 309 Millionen Euro) in Unternehmen der russischen Hauptstadt investieren. Hiervon sollen allein über 13 Milliarden Rubel als Entschädigung für Miet- und Steuerkosten dienen. Nach Angaben des Bürgermeisteramtes sollen auch Eigentümer von Gewerbeimmobilien Unterstützungen erhalten. Hierfür müssten diese jedoch den Mietpreis für Unternehmen zunächst um 50 Prozent senken.
Mehr als 1.000 Neuinfizierte in Moskau
11:54 Uhr: Zum ersten Mal seit Beginn der Messungen sind mehr als eintausend neue Corona-Infizierte an einem Tag hinzugekommen. So soll es sich im Konkreten um 1.124 Fälle handeln, die gestern in der russischen Hauptstadt positiv getestet wurden. Etwa 15 Prozent von ihnen sind über 65 Jahre alt und lediglich 3,5 Prozent befinden sich jenseits des 80. Lebensjahrs. Mit der neuen Messung kommt Moskau auf eine Gesamtzahl von 7822 Infizierten – mehr als alle anderen Städte oder Regionen.
Die neuesten Zahlen
10:30 Uhr: Die Zahl der in Russland Infizierten liegt heute morgen bei 11.917 Personen. Das entspricht einem Zuwachs von 1.786 Neuerkrankten seit der letzten Messung von gestern. Außerdem haben sich bisher 795 Menschen von dem Virus erholen können, während 94 ihm erlagen.
9. April
Mehr als 400 Verstöße in Moskau
16:52 Uhr: Seit Beginn der Ausgangssperre haben die Moskauer Behörden mehrere hundert Verstöße gegen die verhängten Auflagen registriert. Insgesamt handele es sich um mehr als 400 Vergehen innerhalb der russischen Hauptstadt. Die Zahl der Straßen-Patrouillen sei nun erhöht worden, um die Einhaltung der Maßnahmen sicherzustellen, so ein Sprecher des Innenministeriums.
Mehr Betten für die Regionen
13:02 Uhr: Russlands Ministerpräsident Michail Mischustin hat neue Pläne für die Zusammenarbeit mit den regionalen Regierungen im Kampf gegen das Coronavirus offengelegt. In einer Videokonferenz des Parlaments kündigte er den Transfer weiterer Betten in die einzelnen Gebiete des Landes an. Das Finanzministerium werde den Verwaltungen außerdem einen größeren Spielraum unerwartete Ausgaben im Zusammenhang mit der Epidemie gewähren. Mischustin betonte, es sei von Wichtigkeit, eine individuelle „Anti-Krisen-Therapie“ für jede Region in Gang zu leiten.
Die neuesten Zahlen
10:45 Uhr: Russland verzeichnet erneut einen Rekord-Anstieg von Neuinfizierten. Mittlerweile wurden insgesamt 10.131 Personen positiv auf das Coronavirus getestet. Das sind 1.459 Menschen mehr im Vergleich zu den gestrigen Zahlen. Von der Krankheit erholt haben sich, Stand heute, 698 Russinnen und Russen, denen 76 Verstorbene gegenüberstehen. Die Anzahl der bisher durchgeführten Tests hat derweil die Millionen überstiegen.
8. April
Ab Morgen: Unbürokratisches Arbeitslosengeld in Moskau
18:03 Uhr: In seiner Video-Ansprache hatte Wladimir Putin den russischen Bürgerinnen und Bürgern ein unbürokratisches Arbeitslosengeld aufgrund der aktuellen Lage versprochen. Wie der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin nun ankündigte, wird die Unterstützung in der Hauptstadt bereits ab morgen, dem 9. April, verfügbar sein. Es handelt sich um 12.130 Rubel (etwa 150 Euro) für all diejenigen, die vor kurzem ihren Job verloren haben. Der Betrag gilt unabhängig vom jeweiligen Einkommen.
Putin fordert Russland zum Durchhalten auf
16:05 Uhr: Russlands Präsident hat sich in einer Videobotschaft erneut an das Volk gewandt. Putin beschwor hierbei die Stärke der Russinnen und Russen und forderte sie auf, der Selbstisolation standzuhalten. „Ich verstehe, dass sich bereits Müdigkeit angestaut hat und dass wir es mit einer ernsten Belastung durch finanzielle, häusliche und andere alltägliche Probleme zu tun haben“, so der Staatschef. „Aber jetzt gibt es keine Wahl mehr.“
Die Selbstisolation müsse weiter aufrechterhalten werden bis ein Wendepunkt im Kampf gegen das Virus erreicht sei. Hierbei würden die nächsten zwei Wochen eine bedeutende Rolle spielen. Putin erinnerte daran, dass das russische Volk bereits etliche Erfahrungen mit Krisen gemacht habe. „Wir werden auch das Coronavirus besiegen. Gemeinsam werden wir sie überwinden“, so der Präsident.
Putins Treffen mit regionalen Regierungschefs
15:49 Uhr: Wladimir Putin hat in einer Konferenz mit den Oberhäuptern der russischen Regionen über die nächsten Schritte im Kampf gegen das Coronavirus beraten. Wie der Präsident hierbei erklärte, hält er es für notwendig, bereits jetzt Voraussetzungen für die Rückkehr zu regulären Arbeitszeiten zu schaffen. Die Änderungen müssten jedoch mit äußerster Vorsicht angegangen werden. „Es ist wichtig, die Krisenphänomene zu minimieren, um den Schlag für diejenigen Unternehmen abzumildern, deren Verluste, offen gesagt, bereits sehr ernst sind“, so Putin. Des Weiteren forderte der Kreml-Chef die regionalen Regierungen dazu auf, Kredite erschwinglicher zu machen und Rückzahlungen vorerst auszusetzen.
Rosturism bittet, Reisen nicht zu stornieren
13:19 Uhr: Die Vorsitzende der Föderalen Tourismusagentur Russlands (Rosturism), Sarina Dogusowa, hat die Bevölkerung darum gebeten, geplante Urlaube und Reisen neu zu planen, statt sie vollkommen abzusagen. Auf diesem Wege könnten sowohl die Kunden, als auch die Unternehmen der Branche profitieren. Wer seine Planungen umstrukturiere, anstatt sein Geld von den Reiseunternehmen zurückzufordern, gebe Firmen die Möglichkeit, sich vorerst über Wasser zu halten, so Dogusowa.
Restriktive Maßnahmen in Gerichten verlängert
12:45 Uhr: Vor Kurzem hatte Russlands Präsident Wladimir Putin verkündet, die arbeitsfreie Zeit bis Ende April auszudehnen. Nun wurden auch die restriktiven Maßnahmen an den russischen Gerichten bis zum 30. April zeitlich verlängert. Dies erklärte das Oberste Gericht des Landes. Dieses hatte am 18. März den Zugang zu Gerichtsverfahren für nicht am jeweiligen Prozess teilnehmende Personen eingeschränkt. Nun empfiehlt der Oberste Gerichtshof zudem, Verfahren über Videokonferenzen zu vollziehen. Den einzelnen Regionen bleibt die konkrete Umsetzung der Vorgaben selbst überlassen.
Die neuesten Zahlen
10:45 Uhr: Zum jetzigen Zeitpunkt wurden 8.672 Corona-Fälle in Russland festgestellt. Davon sind alleine gestern 1.175 als infiziert gemeldete Personen hinzugekommen. Insgesamt hat das Virus im größten Land der Welt bisher 63 Tote gefordert, während 580 positiv getestete Menschen sich von der Krankheit bereits erholt haben. Bis dato wurden mehr als 901.000 Kontrollen durchgeführt.
270 Moskauer haben sich erholt
10:32 Uhr: Die Anzahl der vom Coronavirus kurierten Russinnen und Russen ist in Moskau auf 270 gestiegen. Laut des stellvertretenden Bürgermeisters der Hauptstadt sind gestern 48 Menschen aus den Krankenhäusern entlassen worden.
7. April
36.000 Moskauer in obligatorischer Selbstisolation
18:55 Uhr: Laut der russischen Nachrichtenagentur „Interfax“ befinden sich in Moskau mehr als 36.000 Menschen in obligatorischer Selbstisolation. Es handelt sich hierbei um Personen, die aus besonders betroffenen Regionen nach Russland eingereist sind. Sie müssen sich laut Auflagen des Staates für zwei Wochen in eine strengere Form der Selbstisolation begeben, als es derzeit für die Allgemeinheit der Fall ist. Verstöße gegen die obligatorische Selbstisolation werden zudem härter bestraft.
Kürzung der arbeitsfreien Zeit?
16:04 Uhr: Wladimir Putin hat eine Videokonferenz mit Experten aus dem Bereich der Medizin abgehalten, um über eine mögliche Verkürzung der arbeitsfreien Zeit im April zu beraten. Laut des russischen Präsidenten habe es sich hierbei um Wissenschaftler und Spezialisten gehandelt, deren Meinung von grundlegender Bedeutung für den Kampf gegen das Coronavirus seien. „Es ist jetzt entscheidend, Fehler zu vermeiden und Lehren und Schlussfolgerungen aus der medizinischen und wissenschaftlichen Gemeinschaft zu ziehen“, so Putin. Zudem erklärte er, dass die momentane Lage „schwierig, aber nicht hoffnungslos“ sei. Als Ergebnis der Sitzung soll zunächst die Wirkung der bisher getroffenen Maßnahmen abgewartet werden, bevor über eine mögliche Verkürzung der arbeitsfreien Zeit entschieden wird.
Russland testet jetzt häufiger
15:19 Uhr: Laut Melita Wujnowitsch, einer Vertreterin der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Russland, hat die Russische Föderation den Umfang an täglich durchgeführten Corona-Tests erhöht. So würden durchschnittlich 61.000 Überprüfungen am Tag stattfinden. Zum Vergleich: Deutschland verzeichnete zuletzt eine Schlagzahl von etwa 10.000 Tests pro Tag. Die Gesamtanzahl der in Russland bereits vollzogenen Tests liegt jenseits der 795.000.
Slutschzkij fordert Lockerung der Sanktionen
14:36 Uhr: Leonid Slutschzkij, Vorsitzender des Duma-Ausschusses für Internationale Angelegenheiten, hat an die Regierungen Europas, Großbritanniens und der USA appelliert, die Sanktionen gegen Russland auszusetzen. In der momentanen Lage sei es an der Zeit, „nicht mehr in dem Paradigma der Abschreckung zu denken, das normale Menschen heute an den Rand ihrer Existenz bringt“. Dies erklärte der Politiker in seinem Aufruf auf der Webseite der Russischen Friedensstiftung. Slutschzkij selbst steht seit 2014 auf Sanktionslisten der USA und Norwegens.
Das Virus als Strafe Gottes
10:30 Uhr: Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Kirill, hat sich zur Coronakrise geäußert. Er sieht die Pandemie als eine Chance für Gläubige, ihr eigenes Verhalten zu reflektieren und zu verändern. „Wir müssen alle sehr ernsthaft darüber nachdenken, was dieser weltweite Befall bedeutet und was diese Krankheit bedeutet, vor der man sich nirgendwo verstecken kann“, so der Geistliche. „Gott schickt Krankheiten als Strafe oder Korrektur – und manchmal ist das eine mit dem anderen verbunden.“
Abstand halten – auch in Zügen
13:26 Uhr: Die russische Bahngesellschaft Rossijskije schelesnyje dorogi hat den eigenen Ticketverkauf an die aktuelle Lage angepasst. So sollen ab sofort lediglich zwei statt vier Karten pro Abteil verkauft werden. Eine Ausnahme von der Regelung stellen gemeinsam reisende Familien dar.
Die neuesten Zahlen
10:30 Uhr: Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Russinnen und Russen ist auf 7.497 angestiegen. Das sind 1.154 Fälle mehr als am vergangenen Tag.
6. April
Mehr als 250 Unternehmen in den Startlöchern
17:28 Uhr: Das Ministeriums für Industrie und Handel hat berichtet, dass sich über 250 Industriebetriebe in Moskau darauf vorbereiten, ihre Produktion wiederaufzunehmen. In einem kürzlich von Präsident Putin unterzeichneten Dekret war es Firmen des verarbeitenden Gewerbes erlaubt worden, während der Selbstisolation zu arbeiten. Hierbei gelten jedoch besondere Sicherheitsvorschriften, um die Gesundheit der Arbeiterinnen und Arbeiter nicht zu gefährden.
Verstöße gegen die Selbstisolation
16:00 Uhr: Moskaus Polizisten haben seit Beginn der verordneten Selbstisolation über 160 Verstöße festgestellt. Dabei gehe es um Personen, die aus dem Ausland zurückgekehrt sein oder mit nachweislich Infizierten Kontakt hatten. Trotz der vorgeschriebenen Selbstisolation hätten sie ihre Wohung verlassen, so der Pressesprecher der Moskauer Polizei Wladimir Wasenin gegenüber der Nachrichtenagentur „Tass“. Verstöße gegen die Selbstisolation können momentan mit bis zu 4000 Rubel (48 Euro) bestraft werden.
Regierung reguliert den Preis von Schutzmasken
13:00 Uhr: Russlands Ministerpräsident Michail Mischustin hat ein Dekret unterzeichnet, in dem Spezifika für den Vertrieb medizinischer Produkte festgelegt werden. In ihm wird eine maximale Gewinnspanne für den Verkauf entsprechender Artikel festgelegt. Diese darf den Wert von 10 Kopeken pro Produkt nicht übersteigen. Zwischen den einzelnen Stationen der Lieferkette muss der Zuschlag unter 10 Prozent gehalten werden.
Seit Anfang Februar herrscht in Russland ein Mangel an Schutzmasken im Einzelhandel wie auch in großen Online-Apotheken. Die Preise stiegen zuletzt drastisch an.
Wissensdurst in Quarantäne
11:39 Uhr: Eine Umfrage der Regierungswebseite stopcoronavirus.rf hat ergeben, dass gut ein Drittel der russischen Bevölkerung ihre freie Zeit in der Quarantäne dazu nutzen möchte, fremde Sprachen zu lernen. Die Erhebungen wurden über die Chat-Dienste Viper und Telegram durchgeführt. Dort zeigten sich 93 und 95 Prozent der Russinnen und Russen dazu bereit, neue Dinge während der Selbstisolation lernen zu wollen.
Während 33 und 35 Prozent Auf den Ausbau der sprachlichen Fähigkeiten mit 33 bzw. 35 Prozent folgt die Teilnahme an Psychologiekursen mit 17 und 24 Prozent. Dazulernen wollen die Russinnen und Russen außerdem beim Kochen (4 und 10 Prozent), im Management (5 und 6 Prozent) sowie in der Kunst (jeweils 5 Prozent).
Die neuesten Zahlen
10:31 Uhr: Seit gestern sind 954 neue Corona-Fälle in 49 Regionen Russlands bestätigt worden. Damit liegt die Gesamtzahl der Infizierten nun bei 6.343 Personen. Betroffen sind 80 der 85 russischen Gebiete. Wieder einmal zählte man in Moskau die meisten neuen Krankheitsfälle, nämlich 591.
5. April
Run auf Ingwer und Knoblauch
15:20 Uhr: Russland sich mit Scharfem ein. In der Zeit zwischen Ende März und Anfang April stieg der Absatz von Ingwer und Knoblauch um das 2,5-fache, wie die Nachrichtenagentur „RIA Nowosti“ mitteilt. Demnach wurde im Zeitraum vom 23. März bis zum 2. April 136 Prozent mehr Ingwer verkauft, beim Knoblauch lag der Anstieg gar bei 166 Prozent. Zeitgleich steigen auch die Preise (71 Prozent beim Ingwer und 59 Prozent beim Knoblauch). Experten erklären die erhöhte Nachfrage mit den natürlichen Heilstoffen der Pflanzen, die bei Russen sehr begehrt sind.
Die neuesten Zahlen
13.30 Uhr: An diesem Sonntag liegt die Zahl der in Russland bestätigten Corona-Fälle laut der „Moscow Times“ bei 5.389. Das entspricht 658 Neuinfektionen im Vergleich zur letzten Messung von gestern. Insgesamt sind 45 Menschen dem Virus bisher erlegen. Etwa 87 Prozent aller Krankheitsfälle im größten Land der Welt wurden in Moskau festgestellt.
4. April
Kontrollpläne: Schriftlicher Code statt QR-Code
14:00 Uhr: Das Moskauer Bürgermeisteramt hat eine Erklärung dazu geliefert, wie das intelligente Kontrollsystem, das für die Einhaltung der Isolationsmaßnahmen eingeführt werden soll, funktionieren wird. Ursprünglich hatten die Behörden mit dem Gedanken gespielt, QR-Codes für das Verlassen des Hauses einzuführen. Nun ist jedoch die Rede von einem simpleren Code aus Zahlen und Nummern. Wer keinen Zugang zum Internet habe, könne diesen auch per Telefon von den offiziellen Stellen erhalten. Anders als zunächst berichtet, soll für kurze Ausflüge, wie etwa das Herausbringen des Mülls oder einen Spaziergang mit dem Hund, kein Code nötig sein.
Wie die Behörden erklärten, werde von einer Einführung des Systems vorerst abgesehen. Dies könne sich jedoch schnell ändern – vor allem dann, wenn zu viele Moskauerinnen und Moskauer die städtischen Auflagen nicht befolgten.
Die neuesten Zahlen
11:15 Uhr: Die russische Regierung hat die Zahlen zur Coronakrise aktualisiert. Inzwischen sind in Russland 4.731 Krankheitsfälle registriert. Dies entspricht einem Anstieg um 582 Infektionen seit dem vergangenen Tag. Insgesamt 43 Menschen sind dem Virus bisher erleget, 333 Personen haben sich erholt.
3. April
Die russische Premjer-Liga plant voraus
19:41 Uhr: Die höchste Spielklasse des russischen Fußballs, die Premjer-Liga, soll ihren Wettbewerb im Juni oder Juli wieder aufnehmen. So scheint es zumindest ihrem Präsidenten, Sergej Prjadkin, vorzuschweben. Dieser erklärte, das man anstrebe, die Saison noch vor Ende August abschließen wolle. Hierbei werde die Gesundheit der Fans und aller Beteiligten im Mittelpunkt stehen. Bis jetzt wurden 22 von insgesamt 30 Spieltagen abgeschlossen.
Russland will Luftverkehr ins Ausland stoppen
16:58 Uhr: Laut Quellen des russischen Nachrichtenportals „RBK“ wollen die russischen Behörden den internationalen Flugverkehr in der Nacht auf Freitag vollkommen stilllegen. Somit könnten vorerst weder Russinnen und Russen im Ausland einreisen, noch ausländische Staatsbürger das Land über den Luftweg verlassen. Möglicherweise wird man Airlines aus anderen Nationen jedoch erlauben, eigene Staatsbürger mit leeren Maschinen aus Russland abzuholen. Bis zuletzt waren internationale Flüge nach Moskau nur noch über den Flughafen Scheremetjewo möglich gewesen.
Mischustin verteidigt Geldpolitik
14:08 Uhr: Russlands Ministerpräsident Michail Mischustin hat jüngste Beschwerden regionaler Regierungen zurückgewiesen. Diese hatten bemängelt, nicht genug Geld vom Staat für die Vorbereitung örtlicher Krankenhäuser auf das Coronavirus zu bekommen. Mischustin hielt nun dagegen, dass von der Regierung bereits 33 Milliarden Rubel (Stand heute rund 387 Millionen Euro) investiert wurden, um zusätzliche Betten in jeder Region des Landes zur Verfügung zu stellen. Es sei die Aufgabe der Gouverneure, vernünftig mit dem Geld umzugehen, anstatt die Verantwortung auf andere abzuwälzen. „Diese Attitüde ist inakzeptabel“, so Mischustin.
Zahlen nach oben korrigiert
10:32 Uhr: Die russischen Medien, unter anderem das Nachrichtenportal „Meduza“, berichten inzwischen von 4.149 Erkrankten und 34 Verstorbenen. Vier der Todesfälle ereigneten sich gestern: zwei in der Region Komi sowie jeweils einer in Moskau und Perm.
Die neuesten Zahlen
10:00 Uhr: Für gestern wurde laut der „Moscow Times“ erneut ein Rekord im Anstieg der Corona-Infektionen gemessen. So seien die Zahlen nach jetzigem Stand auf 3.548 Krankheitsfälle angestiegen. Das bedeutet eine Zunahme von 771 betroffenen Personen innerhalb des letzten Tages.
2. April
Putins TV-Ansprache
17:00 Uhr: Wladimir Putin hat seine angekündigte Fernsehrede gehalten, die unter anderem auf dem TV-Sender „Rossija 24“ ausgestrahlt wurde. Hierbei ist der russische Präsident auf das weitere Verfahren im Kampf gegen den Coronavirus eingegangen:
- Die arbeitsfreie Zeit, welche ursprünglich für eine Woche gedacht war, soll nun bis zum Ende des Monats andauern. Die Gehälter werden währenddessen weiter ausgezahlt.
- Putin betonte, dass sich die Lage im Land von Region zu Region unterscheide. Spezifische Maßnahmen müssen von den jeweiligen regionalen Verwaltungen bis zum Ende der Woche getroffen werden. Ein Dekret sichert den Regionalregierungen hierfür zusätzliche Entscheidungshoheit zu. Der russische Präsident kündigte an, dass man an den nötigen Stellen nicht vor strengeren Maßnahmen zurückschrecken werde.
- Behörden, ausgewählte Unternehmen, Apotheken, Lebensmittelläden und sonstige Geschäfte für die Grundversorgung bleiben weiterhin geöffnet.
- Die Lage in Moskau ist laut Putin nach wie vor noch nicht geklärt. Durch die Auflagen der Selbstisolation hätten die Behörden allerdings Zeit gewonnen, um proaktive Schritte vorzubereiten.
Deutlich weniger Stromverbrauch
14:24 Uhr: Am ersten Tag der von Präsident Putin ausgerufenen arbeitsfreien Woche ist der Energieverbrauch in Russland offenbar zwischen fünf und zehn Prozent zurückgegangen. Dies erklärte Energieminister Jewgenij Grabtschak in einer Mitteilung seines Pressedienstes. Im Konkreten habe das Land 10 Gigawatt weniger Strom benötigt als sonst üblich. Die Abnahme sei vor allem auf die Schließung von Büros, Hotels, Shopping-Zentren und Restaurants zurückzuführen, so Grabtschak. In industriellen Gebieten wurde hingegen kein bedeutend geringerer Stromverbrauch festgestellt.
Gemäßigte Selbstisolation für Putin
13:08 Uhr: Der Pressesprecher des russischen Präsidenten, Dmitrij Peskow, hat Auskünfte über die Änderungen in Wladimir Putins Alltag gegeben. Dieser halte zwar die meisten seiner Meetings in Form von Videokonferenzen ab, nehme nach wie vor aber auch Termine persönlich wahr. Sowohl der Präsident selbst als auch alle Personen, mit denen er sich trifft, würden außerdem regelmäßig auf das Coronavirus getestet.
Ab 16 Uhr wird eine Ansprache erwartet, in der sich Putin aufgrund der Coronakrise an das russische Volk wenden will.
Viele Neuinfizierte unter 45
11:47 Uhr: Die russische Nachrichtenagentur „Interfax“ berichtet, dass über die Hälfte der neuinfizierten Menschen in Moskau unter 45 Jahre alt ist. So befänden sich knapp 46 Prozent der gestern positiv Getesteten in einem Alter zwischen 18 und 45 Jahren. Bei weiteren sechs Prozent habe es sich um Kinder gehandelt. Die Zahl der Fälle hat am vergangenen Tag um insgesamt 771 Personen zugenommen – 595 allein in der russischen Hauptstadt.
Die neuesten Zahlen
10:32 Uhr: Stand heute Morgen hat die Zahl der infizierten Russinnen und Russen den Gesamtwert von 3.548 Menschen erreicht. Während des vergangenen Tages erlagen in der Russischen Föderation insgesamt sechs Menschen dem Coronavirus. Hierbei wurden drei Todesfälle in der Hauptstadt selbst und jeweils einer in der Moskauer Region sowie im Gebiet Perms und Tschetscheniens registriert.
1. April
Zigarettenkonzerne stoppen die Fabriken
19:23 Uhr: Die großen Tabak-Produzenten Japan Tobacco International, Philip Morris International und British American Tobacco haben ihre russischen Werke vorübergehend stillgelegt. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Interfax. Die Unternehmen reagieren damit auf Restriktionen, die im Kampf gegen das Coronavirus erhoben wurden. Russland hatte Zigaretten zuvor von der Liste essenzieller Non-Food-Produkte gestrichen.
Tschetschenien wird sich abschotten
16:29 Uhr: Ramsan Kadyrow, Oberhaupt der russischen Teilrepublik Tschetschenien, hat eine komplette Abriegelung der Region angekündigt. Ab dem 5. April sollen keine Flüge, Züge oder Kraftfahrzeuge mehr in das Gebiet gelassen werden. Ausnahmen gibt es lediglich für Notfallfahrzeuge sowie für Essens- oder Medizinlieferungen.
Gesetz für den Onlinehandel mit Medikamenten
13:30 Uhr: Die Duma hat ein neues Gesetz verabschiedet, das den Onlineverkauf von Arzneimitteln künftig besser regeln soll. So soll in Notfällen und bei drohender Verbreitung einer Krankheit, die Regierung berechtigt sein, eine vorübergehende Erlaubnis für den Verkauf gewisser verschreibungspflichtiger Medikamente zu erlassen.
Vorerst wird nicht festgenommen
13:21 Uhr: Wie die Nachrichtenagentur „Tass“ unter Berufung auf eine behördliche Quelle berichtet, sieht die Moskauer Polizei zunächst noch von Festnahmen im Zusammenhang mit der Selbstisolation ab. Vorerst würde man Verstößen mit Kulanz und leichten Ermahnungen begegnen. Die internen Vorgaben an die Ordnungshüter könnten sich jedoch in naher Zukunft ändern.
Zweiter Todesfall in Moskau
12:20 Uhr: Die Moskauer Region hat einen zweiten Todesfall zu verzeichnen. Es handelt sich um einen Mann im Alter von 59 Jahren. Er war mit dem Coronavirus und einer Lungenentzündung ins Krankenhaus eingeliefert worden. Der Patient war zudem mit chronischen Problemen mit Herz, Nieren und Leber vorbelastet.
Ausgeherlaubnis per SMS
12:14 Uhr: Wie „Business Online“ berichtet, haben die Behörden in der Republik Tatarstan und deren Hauptstadt Kasan ein SMS-System für die Einhaltung der Quarantänemaßnahmen eingeführt. Wer sich nicht weiter als 100 Meter von seinem Haus entferne, beispielsweise um den Hund auszuführen, dürfe dies ohne offizielle Erlaubnis tun. Bei größeren Ausflügen jedoch, wie etwa zum Krankenhaus, zur Bank oder zur Post, müsse zuerst eine Genehmigung per SMS eingeholt werden.
„Tass“ konkretisiert die Zahlen
11:00 Uhr: Die russische Nachrichtenagentur „Tass“ hingegen vermeldet, dass die Zahl der mit Corona infizierten Russinnen und Russen während des letzten Tages auf 2.777 gestiegen ist. Das entspricht 440 neuen Fällen. Außerdem sollen sich gestern 190 Menschen von dem Virus erholt haben, während ihm 24 Personen erlegen sind.
Die neuesten Zahlen
09:00 Uhr: Laut der „Moscow Times“ hat die russische Regierung bestätigt, dass am Dienstag rund 500 neue Corona-Fälle im Land festgestellt wurden. Damit wäre der bisherige Rekord der an einem Tag neu registrierten Infektionen eingestellt.