Newsticker: Russland und das Coronavirus

Die Grenzen sind dicht und die Zahl der Erkrankten wächst: Russland kämpft gegen die Ausbreitung des Coronavirus. Die neuesten Entwicklungen im MDZ-Newsticker.

30. April

Ministerpräsident Michail Mischustin mit Coronavirus infiziert

19:49 Uhr: Russlands Ministerpräsident Michail Mischustin hat sich offenbar mit dem Coronavirus infiziert. Dies hat der Politiker während einer Videokonferenz mit Präsident Wladimir Putin kundgetan. Laut eigener Angaben wird sich Mischustin nun in Selbstisolation begeben. Der 54-Jährige versicherte, dass er jedoch nach wie vor mit seinen Kabinettmitgliedern in Verbindung bleibe und dass die Regierung ihre Arbeit ohne Beeinträchtigungen fortsetze. Nichtsdestotrotz habe er seinem Stellvertreter Andrej Belousow das Amt vorübergehend angeboten.

„Die Feiertage stehen bevor und ich bitte Sie alle, zu Hause zu bleiben und alle notwendigen Einschränkungen zu beachten“, beschwor Mischustin außerdem die russischen Bürgerinnen und Bürger. Putin hingegen betonte, dass auch in Zukunft keine wichtigen Entscheidungen im Kampf gegen das Coronavirus ohne den Ministerpräsidenten gefällt würden.

Rospotrebnadsor erwartet Impfmittel nicht vor Mitte des Sommers

18:05 Uhr: Die Vorsitzende der russischen Verbraucherschutzbehörde Rospotrebnadsor, Anna Popowa, hat in einem Interview auf der Regierungsseite stopkoronavirus.ru klargestellt, dass sie nicht mit einem Impfstoff vor der Mitte des Sommers rechnet. Für einen solchen befinde man sich bereits in Verhandlungen mit mehreren Organisationen die an der Entwicklung eines Mittels arbeiteten, so die Beamtin. Man versuche außerdem, den Prozess zu beschleunigen: „Auf Anordnung des Präsidenten der Russischen Föderation werden Änderungen des Rechtsrahmens eingeführt. Aber es ist offensichtlich, dass niemand in der Lage sein wird, vor Mitte des Sommers sichtbare Ergebnisse zu erzielen“, erläuterte Popowa.

Mögliche Maskenpflicht in der Moskauer Metro

16:08 Uhr: In Deutschland gilt sie bereits und nun könnte sie auch in Moskau kommen: die Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr. So lautete es heute aus den Reihen des Moskauer Metro-Betreibers. „Als Transportunternehmer können wir solche Entscheidungen nicht treffen. Sobald wir von Rospotrebnadsor (der russischen Behörde für Konsumenten- und Gesundheitsschutz, Anm. d. Red.) Anweisung erhalten, zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen einzuführen, werden wir diese, wenn nötig, mit Sicherheit rigoros durchsetzen“, so eine Sprecherin des Unternehmens. Seitdem die Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt eine offizielle Erlaubnis für die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel einholen müssen, herrscht Leere in der Moskauer Metro.

Moskau soll zum sechsten Mal desinfiziert werden

14:09 Uhr: Schon fünf Mal hat man die russische Hauptstadt seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie einer großflächigen Desinfizierung unterzogen. Nun sollen am 1. Mai zum sechsten Mal die Moskauer Straßen und Gehwege gereinigt werden. Dies erklärte der stellvertretende Bürgermeister Pjotr Birjukow. „Insgesamt müssen wieder mehr als 300 Millionen Quadratmeter unterschiedlicher Flächen bearbeitet werden. Über 70.000 Angestellte der kommunalen Dienste werden sich mit der Desinfektion befassen“, so der Politiker. Für medizinische Areale sowie die Bereiche des öffentlichen Verkehrs sind speziell ausgebildete Arbeitskräfte vorgesehen. Mehr als 4.500 Einheiten an entsprechender Reinigungs- und Desinfektionsausrüstung sollen insgesamt zum Einsatz kommen.

Gesichtsschutz von Coca-Cola

13:42 Uhr: Wie die russische Nachrichtenagentur TASS vermeldet, hat eine Coca-Cola Fabrik in Moskau hat damit begonnen, Schutzausrüstung für den Kampf gegen das Coronavirus zu produzieren. Das Unternehmen nutze demnach 3D-Drucker, um durchsichtige Platten zum Schutz des Gesichts herzustellen. Die Masken würden Freiwilligen zur Verfügung gestellt, die Personen in Selbstisolation mit Essen und Getränken versorgen. Zwischen den Einsätzen können die Platten entweder desinfiziert oder ausgetauscht werden.

Oberster Gerichtshof: Strenge Gefängnisstrafen sollen vermieden werden

11:52 Uhr: Der Oberste Gerichtshof in Russland hat empfohlen, dass Richterinnen und Richter bei kleineren Vergehen nur in Ausnahmefällen Haftstrafen aussprechen sollen. Dies geht aus einer veröffentlichten Übersicht über die Gesetzanwendung zu Zeiten der Coronakrise hervor. Darin bemerkt der Oberste Gerichtshof, dass man in Urteilen „auch die Tatsache von Quarantänemaßnahmen in der Untersuchungshaft und in Untersuchungshaftanstalten berücksichtigen“ könne. Zuletzt waren Forderungen nach stärkeren präventiven Maßnahmen gegen eine Ausbreitung des Coronavirus‘ in den Haftanstalten laut geworden.

Die neuesten Zahlen

10:35 Uhr: Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Russinnen und Russen hat erstmals den Wert von 100.000 überstiegen. Stand heute wurden 106.498 Fälle im größten Flächenstaat der Erde registriert. Nachdem sich der tägliche Zuwachs an Infektionen zuletzt um die 6000 bewegte, wird heute auch hier ein neuer Rekord aufgestellt. Mit 7099 neuen Erkrankungen innerhalb der letzten 24 Stunden belegen die heutigen Daten die größte Steigerung seit Beginn der Statistik. Des Weiteren vermeldet die russische Regierung 11.619 Gesundete sowie 1073 Todesfälle. Letztere liegen nun zum ersten Mal im vierstelligen Bereich.

29. April

Peskow: Zusätzliche Kompetenzen werden nach der Krise wieder entzogen

13:28 Uhr: Der Sprecher des russischen Präsidenten, Dmitrij Peskow, hat angekündigt, dass die zusätzlichen Befugnisse der einzelnen Gouverneure nach dem Ende der Coronakrise wieder entzogen werden sollen. Wladimir Putin habe die Kompetenzen allein wegen der Bedrohungen durch die Pandemie ausgesprochen, so Peskow. Dies sei vor allem deshalb geschehen, „weil die epidemiologische Situation in verschiedenen Regionen manchmal diametral entgegengesetzt sein kann.“

Für den Kampf gegen das Coronavirus hatte Russlands Präsident Wladimir Putin den Oberhäuptern der einzelnen Föderationssubjekte zusätzliche Entscheidungsgewalt per Dekret zugesichert. Hierdurch sollte den einzelnen Gouverneuren ermöglicht werden, spezifisch auf die Situation in ihren Regionen zu reagieren.

Einreisesperre für Ausländer verlängert

12:54 Uhr: Laut Michail Mischustin hat die russische Regierung das bestehende Einreiseverbot ins Land auf ungewisse Zeit verlängert. Der Ministerpräsident erklärte auf einer Sitzung zur Coronakrise, dass es derzeit „unmöglich“ sei, ein „genaues Datum zu nennen, an dem die wegen des Coronavirus eingeführten Beschränkungen vollständig aufgehoben werden – auch beim Überschreiten der Grenzen Russlands“. „Bis einschließlich zum 30. April ist die Einreise von Ausländern in unser Land beschränkt. Ich habe einen Beschluss unterzeichnet, der diesen Zeitraum verlängert, bis der Kampf gegen die Infektion beendet ist und sich die epidemiologische Situation verbessert hat“, so Mischustin. Der Politiker fügte jedoch hinzu, dass es nach wie vor Ausnahmefälle gebe, in denen die Einreisebeschränkungen für ausländische Bürger aufgehoben werden könnten.

Russland hatte die Einreise ins Land bis zum 1. Mai für Ausländer verboten, um eine Ausbreitung des Coronavirus‘ zu verhindern. Ausnahmen von dieser Regel wurden unter anderem für ausländische Diplomaten, ihre Familienangehörigen, Lkw-Fahrer sowie Familienangehörige russischer Staatsbürger gemacht.

Die neuesten Zahlen

10:45 Uhr: Die russische Regierung hat die heutigen Zahlen zur Coronakrise veröffentlicht. Diesen zufolge haben sich bisher 99.399 Menschen im Land mit dem Virus infiziert. Somit sind während der letzten 24 Stunden 5.841 neue Fälle in der Statistik hinzugekommen. Noch gestern wurde ein Tageszuwachs von 6.411 Personen registriert. 10.286 Russinnen und Russen haben sich indes von ihrer Erkrankung erholt. Die Zahl der Toten liegt bei 972.

28. April

Das Wichtigste aus Putins Rede

18:32 Uhr: Der russische Präsident hat seine Konferenz mit den Vertreterinnen und Vertretern der regionalen Regierungen beendet. Hier die wichtigsten Punkte aus der Sitzung:

  • Putin hat den 6., 7. und 8. Mai zu arbeitsfreien Tagen erklärt. So wurde die momentan herrschende arbeitsfreie Zeit insgesamt bis zum 11. Mai verlängert.
  • Wie sich zuvor bereits abgezeichnet hatte, sollen die Restriktionsmaßnahmen gegen das Corona-Virus solange noch aufrecht aufrechterhalten werden. Putin forderte die einzelnen Verwaltungen in den Regionen, ebenso wie die Regierung unter Ministerpräsident Michail Mischustin, dazu auf, Strategien für eine schrittweise Rückkehr in das alltägliche Leben ab dem 12. Mai vorzubereiten. Es werde jedoch keine simultane Aufhebung der Restriktionen geben, so Putin.
  • In naher Zukunft sollen neue Maßnahmen für die Unterstützung der Unternehmen im Land getroffen werden. Auch hier stehen die einzelnen Gouverneure in der Pflicht.
  • Putin hat das Gesundheitsministerium damit beauftragt, die Situation im Land unter ständiger Beobachtung zu haben und die Lage täglich neu bewertet.

Der russische Präsident erklärte, dass man die Ausbreitung der Virus‘ durch die Isolationsmaßnahmen bereits eingedämmt habe und weiterhin auf präventive Maßnahmen setzen wolle. Die bisherigen Erfolge seien „das Ergebnis unserer gemeinsamen Arbeit“ und der „Verantwortung von Millionen von Bürgern des Landes, die auf die Empfehlungen von Ärzten und Spezialisten gehört haben“ zu verdanken. Nichtsdestotrotz betonte Putin, dass sich das Land nach wie vor in einer prekären Lage befinde: „Die Zahl der täglich neu entdeckten Fälle hat sich relativ stabilisiert. Aber das sollte uns nicht beruhigen, denn die Lage ist nach wie vor sehr schwierig. Spezialisten und Wissenschaftler sagen, dass wir den Zenit noch nicht überstanden haben.“

Konferenz mit Putin: Die Videoübertragung hat begonnen

16:35 Uhr: Putins Konferenz mit den regionalen Gouverneuren hat soeben begonnen. In ihr soll über mögliche Änderungen der restriktiven Maßnahmen beraten werden. Der russische Sender „Rossija 24“ bietet einen Stream der Rede auf YouTube an:

Neue Lösung für Sankt-Georgs-Bänder

13:23 Uhr: Die orange-schwarzen Sankt-Georgs-Bänder sind in Russland ein beliebtes Symbol für den Sieg über die Nationalsozialisten. Jedes Jahr aufs Neue werden sie im Land unters Volk gebracht. Nun fordert die Coronakrise einmal mehr unkonventionelle Lösungen: Während der diesjährigen, vom 4. bis zum 9. Mai stattfindenden Aktion sollen die Bänder älteren Menschen und Veteranen in Russland von freiwilligen Helferinnen und Helfern in die eigene Wohnung geliefert werden. Dazu gibt es ein CD-Set mit militärischen Liedern sowie berühmten Kriegsromanen. Außerdem werden die Schleifen landesweit in Apotheken, Lebensmittelläden und an Tankstellen verteilt.

Die einst in Russland geplanten Festlichkeiten zum 75-jährigen Kriegsende sind wegen der Coronakrise massiv eingeschränkt worden. Insbesondere die Parade auf dem Roten Platz wurde abgesagt.

Neue Putin-Rede angekündigt

12:21 Uhr: Wie Dmitrij Peskow, der Sprecher des russischen Präsidenten, soeben angekündigt hat, wird Wladimir Putin am heutigen Tage eine Rede an die russische Bevölkerung halten. „Es stimmt, dass Präsident Putin eine große Rede geplant hat“, erklärte Peskow gegenüber der russischen Presse, deren Fragen er auf den Termin verwies. Die Rede solle im Rahmen einer Konferenz mit allen Gouverneuren des Landes stattfinden, welche wiederum auch übertragen werde, so Peskow weiter. Der Auftritt des Präsidenten wird für die Zeit zwischen 15 und 16 Uhr Moskauer Zeit erwartet.

Die neuesten Zahlen

10:50 Uhr: Laut der aktuellen, von der russischen Regierung herausgegebenen Zahlen zur Coronakrise sind innerhalb der letzten 24 Stunden 6.411 neue Fälle bekannt geworden. Damit haben sich in der Russischen Föderation insgesamt 93.558 Personen mit dem Coronavirus angesteckt. Bisher konnten sich 8.456 Menschen von einer Infektion erholen. Die Zahl der Todesopfer beläuft sich auf 867.

27. April

Popowa unterstützt Verlängerung bis zum 12. Mai

17:22 Uhr: Die Vorsitzende der russischen Aufsichtsbehörde für Konsumenten- und Gesundheitsschutz Rospotrebnadsor, Anna Popowa, hat Vorschläge, die im Land geltenden Restriktionen bis zum 12. Mai zu verlängern, unterstützt. „Ich denke, das sind absolut faire Vorschläge. Wir kommunizieren mit Wissenschaftlern und sie sagen dasselbe“, erklärte die Politikerin in einem Interview mit dem Fernsehsender „Rossija-24“. Zugleich betonte Popowa, dass es in Russland keine explosive Zunahme von Neuinfektionen gebe. „Jeden Tag werden weniger Fälle registriert als am vorherigen“, zeigte sie sich zuversichtlich. Dennoch brauche man noch immer mehr Zeit, um die steigende Kurve endgültig zu brechen.

Moskau: Betrüger verkauften falsche Digitalpässe

14:12 Uhr: Die Moskauer Polizei hat Betrüger ausfindig gemacht und festgenommen, die über soziale Medien gefälschte Pässe für den Nahverkehr verkauft haben. Wie die Behörden über ihren Telegram-Kanal mitteilten, boten die Verdächtigten entsprechende Codes nicht nur für die Bewohner der russischen Hauptstadt, sondern auch für St. Petersburg und Krasnodar an. Sie sollen sich auf digitalen Netzwerken als Polizisten vorgestellt haben, die sich selbst geschworen hätten, die Bevölkerung mit Digitalpässen zu versorgen. Die geforderten Preise reichten wohl von 2.500 bis 3.500 Rubel (31 bis 43 Euro). Seit dem 22. April ist es Bewohnern Moskaus nur dann möglich, die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen, wenn sie einen gültigen Digitalpass vorweisen können. Ein solcher muss zuvor bei den russischen Behörden beantragt werden.

Jekaterinburger Priester für Flüche sanktioniert

13:07 Uhr: Die Jekaterinburger Diözese hat sich dazu entschieden, einen ihrer Priester das Recht auf öffentliche Predigt zu entziehen. Der betroffene Geistliche hatte zuvor Flüche gegen alle diejenigen ausgesprochen, die während der Coronakrise ihre Kirchen schließen. Wie der Pressedienst der Diözese erklärte, habe es keine Alternative gegeben, da der Priester „die mehrfach geäußerten Bedenken des Klerus“ über „die Qualität und den Inhalt der Predigten“ ignorierte. In einem Video hatte der Priester die Pandemie unter anderem als „Mythos“ bezeichnet und zum Ungehorsam gegen die Kirchenführung sowie die Regierung des Landes aufgerufen.

Die neuesten Zahlen

10:50 Uhr: Bei inzwischen über drei Millionen durchgeführten Tests zählt die russische Regierung 87.147 Corona-Infizierte im eigenen Land. Das entspricht einem Anstieg von 6.198 Fällen im Vergleich zu der Messung vom Vortag. Nichtsdestotrotz ist die tägliche Zuwachszahl niedriger als die gestrigen 6.361 Neuinfizierten. Insgesamt konnten sich in Russland bisher 7.346 erkrankte Personen wieder erholen, während 794 Menschen an dem Virus gestorben sind.

26. April

Die neuesten Zahlen

12:00 Uhr: An diesem Sonntag ist die Zahl der neuinfizierten Russinnen und Russen über 6.000 gestiegen: Seit der letzten Messung von gestern haben sich 6.361 weitere Personen mit dem Coronavirus angesteckt. Damit wurden jetzt insgesamt 80.949 Fälle in der Russischen Föderation registriert. Bisher konnten sich 6.767 Menschen von der Infektion erholen. 747 Bürgerinnen und Bürger sind hingegen an ihr verstorben.

25. April

Die neuesten Zahlen

13:15 Uhr: Russlands Regierung hat die aktuellen Zahlen zur Coronakrise veröffentlicht. Diesen zufolge wurden innerhalb der letzten 24 Stunden wurde 5.966 neue Fälle im Land registriert. Damit bleibt man erneut unter dem zu Ostern erreichten Höchstwert von über 6.000 Neuinfektionen. Insgesamt beläuft sich die Zahl der positiv auf das Coronavirus getesteten Personen auf 74.588. Bisher starben 681 Russinnen und Russen, während sich 6.250 mittlerweile von der Infektion erholt haben.

24. April

Putin will Autoindustrie stützen

15:11 Uhr: Wladimir Putin hat erklärt, die Autoindustrie in Zeiten der Coronakrise stabilisieren zu wollen. „Es ist äußerst wichtig, unter strikter Einhaltung aller sanitären und präventiven Maßnahmen ein stabiles Funktionieren der Automobilindustrie zu gewährleisten, den Herstellern zur Seite zu stehen und vor allem die Nachfrage zu unterstützen, um die Beschäftigung und das Einkommen der Menschen zu erhalten“, so der russische Präsident auf einer Konferenz zur Lage der Automobilindustrie. Putin verwies in diesem Zusammenhang auf die Finanzkrise von 2008. Hier sei es durch gezielte Maßnahmen gelungen, die Branche durch eine schwierige Zeit zu leiten.

Zentralbank senkt den Leitzins auf 5,5 Prozent

13:40 Uhr: Die russische Zentralbank hat den Leitzins um 0,5 Prozent auf nun 5,5 Prozent gesenkt. In einer Erklärung heißt es: „Die Situation hat sich seit der Vorstandssitzung im März radikal verändert. Zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie, wurden erhebliche restriktive Maßnahmen sowohl in der Welt als auch in Russland erlassen, die sich negativ auf die wirtschaftliche Entwicklung auswirken.“ Auch weitere Senkungen in näherer Zukunft seien nicht ausgeschlossen.

Gesundheitsministerium: Impfstoff bis Jahresende

12:49 Uhr: Das russische Gesundheitsministerium rechnet damit, bis zum Ende des Jahres einen Impfstoff für das Coronavirus gefunden zu haben. Wie der stellvertretende Vorsitzende des ministerialen Forschungszentrums für Infektionskrankheiten, Wladimir Tschulanow, erklärte, arbeiteten diverse Institute, sowohl in Russland als auch im Ausland, intensiv an einer Entwicklung des ersehnten Mittels. „Ich denke, dass es bis zum Herbst mehr als nur einen Prototyp des Impfstoffes geben wird“, so Tschulanow gegenüber Reportern. Gleichzeitig ließe sich jedoch nur schwer sagen, wie das Virus reagieren werde und wie oft man Bürger impfen müsse, um den gewünschten Erfolg zu erzielen.

Keine Dekorationen zum 1. Mai

11:04 Uhr: Die Moskauer Stadtverwaltung hat sich dagegen entschieden, die russische Hauptstadt zum Feiertag des 1. Mai zu dekorieren. Dies teilte der stellvertretende Bürgermeister Pjotr Birjukow der russischen Presse mit. „Angesichts der schwierigen epidemiologischen Situation wurde beschlossen, die diesjährige traditionelle Feiertagsdekoration der Stadt zum 1. Mai zu streichen“, erklärte der Offizielle heute Morgen. Darüber hinaus sollten weder Gebäude speziell beleuchtet, noch besondere Botschaften auf Anzeigetafeln und Ähnlichem eingeblendet werden. Der Tag der Arbeit am 1. Mai wird in Russland traditionell ausgiebig gefeiert.

Die neuesten Zahlen

10:35 Uhr: Die russische Regierung hat einen Anstieg der Corona-Fälle auf insgesamt 68.622 vermeldet. Das bedeutet einen Zuwachs um 5.849 Infizierte im Vergleich zum Vortag. Damit liegt die Zahl der neu hinzugekommenen Erkrankungen innerhalb von 24 Stunden etwas höher als in der letzten Messung. Zugleich bleibt sie aber unter dem bisherigen Höchstwert von über 6000 neuen Fällen. Bisher konnten sich 5.568 Russinnen und Russen von dem Coronavirus wieder erholen, während das Land 615 Tote zu beklagen hat.

23. April

Sobjanin überlegt, die Isolationsmaßnahmen zu verschärfen

18:43 Uhr: Der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin hat im Verlauf der Coronakrise ein strenges Isolationssystem in der russischen Hauptstadt eingeführt. Nun hat er in dem Fernsehsender „Rossija-24“ davon gesprochen, die bisherigen Maßnahmen möglicherweise noch weiter zu verschärfen. „In der Tat ist es immer möglich, das Regime zu verschärfen. Aber es muss gerechtfertigt werden“, erklärte der Politiker. Entsprechende Änderungen werde man dann stückweise einführen.

In diesem Zusammenhang betonte Sobjanin die bisherigen Erfolge, die mit dem Pass-System für den öffentlichen Verkehr erzielt wurden: „Es scheint mir, dass das Pass-System das gerechteste und effektivste ist. Seitdem wir die Pässe eingeführt haben, ist die Zahl der Menschen, die sich in der Stadt bewegen, von 800.000 auf 500.000 zurückgegangen.“ Lockerungen, wie etwa dem Erlauben von Spaziergängen, erteilte der Bürgermeister eine Absage. Insbesondere bei der Eröffnung von Spielplätzen sei ein ein Sturz in den „Abgrund der Epidemie“ zu befürchten, so Sobjanin.

Russisches Militär beendet Corona-Einsatz in der Republik Srpska

15:23 Uhr: Sondereinheiten des russischen Militärs für Seuchenbekämpfung haben ihren Einsatz in der Republika Srpska, eine der beiden föderalen Entitäten von Bosnien und Herzegowina, beendet. In dem von Serbien unterstützten, selbstverwalteten Gebiet hatten russische Truppen 28 Einrichtungen in elf Städten desinfiziert. Nun kehren die Entsandten des Militärs in ihr Land zurück. Abseits des Desinfektionseinsatzes hat Russland die Republik Srpska außerdem mit medizinischer Ausrüstung, Beatmungsgeräten und anderen Mitteln unterstützt.

Keine Ausweisungen geplant

11:26 Uhr: Wie die russische Nachrichtenagentur TASS berichtet, hat das Innenministerium keine Pläne, ausländische Bürger während der Corona-Pandemie auszuweisen. Zitiert wird Walentina Kasakowa von der Abteilung für Migrationsfragen des Ministeriums, laut der ausländische Bürger auch während der Krise nicht unerwünscht seien. Die Aufenthaltsdokumente blieben bis auf Weiteres in ihrer Gültigkeit unangetastet, so Kasakowa: „Wir sprechen über Visa, Arbeitserlaubnisse, Patente, befristete Aufenthaltsgenehmigungen und Aufenthaltserlaubnisse.“

Die neuesten Zahlen

10:35 Uhr: Die russische Regierung hat an diesem Donnerstag eine Gesamtzahl von 62.773 Infizierten vermeldet. Das entspricht einem Zuwachs von 4.774 Fällen innerhalb der letzten 24 Stunden. Bisher konnten sich 4.891 Virus-Patientinnen und Patienten wieder erholen. Die Zahl der Verstorbenen beläuft sich auf 555.

22. April

Sobjanin will Pass-System ausweiten

17:37 Uhr: Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin hat vorgeschlagen, das in seiner bereits angewandte Kontrollsystem für den öffentlichen Verkehr auf alle Regionen Russlands auszuweiten. Dies werde dabei helfen, die Bewegung zwischen den einzelnen Gebieten zu regulieren und eine weitere Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, erklärte der Politiker auf der Sitzung zum Kampf gegen Covid-19, an der alle regionalen Oberhäupter teilnahmen. „Ich höre Kollegen sagen, dass das Pass-System in den Regionen eingesetzt werden muss – vor allem in nahe gelegenen Regionen“, so Sobjanin. In Moskau wird seit kurzem ein Code benötigt, um mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren zu dürfen. Der digitale Pass muss zuvor bei den Behörden beantragt werden.

Telefonat zwischen Putin und Merkel

16:05 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin und Bundeskanzlerin Angela Merkel haben in einem Telefongespräch über die aktuelle Lage der Coronakrise beraten. Die teilte die Pressestelle des Kreml heute in einer Erklärung mit. Dort heißt es, dass „dem Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie besondere Aufmerksamkeit gewidmet“ werden solle. Zudem sei vereinbart worden, die bilateralen Kontakte beider Länder über die zuständigen Ministerien zu pflegen. Beide Regierungschefs waren sich zudem darin einig, dass es angesichts der Pandemie eine enge internationale Zusammenarbeit unter Miteinbeziehen der Weltgesundheitsorganisation WHO benötige. Des Weiteren besprachen Putin und Merkel den Konflikt in der Ukraine, die Situation in Syrien und Libyen sowie die aktuelle Lage auf dem Öl-Markt.

Schutzmaßnahmen im Gefängnis

14:22 Uhr: In Moskau wurde die Anzahl der Gefängnisinsassen in einzelnen Zellen reduziert. Wie die Hauptstadtabteilung des russischen Innenministeriums in einer Pressemitteilung erklärte, müssten alle Häftlinge überdies hinaus stets Masken, Handschuhe und Schuhabdeckungen tragen. Laut der Moskauer Polizei werden die einzelnen Zellen regelmäßig geprüft und desinfiziert. „Wenn sie erste Anzeichen von Infektionskrankheiten zeigen, werden Maßnahmen ergriffen, um sie sofort zu isolieren und in entsprechende Gesundheitseinrichtungen einzuweisen“, betonten die Behörden.

Die neuesten Zahlen

10:35 Uhr: Heute Morgen vermeldet die russische Regierung eine Gesamtzahl von 57.999 Corona-Fällen im Land. Damit sind seit gestern 5.236 Neuinfizierte hinzugekommen. Das bedeutet zwar einen weiteren Zuwachs im Vergleich zu den letzten Werten, stellt zugleich aber keinen neuen Rekord dar. Bisher konnten sich 4.420 Russinnen und Russen wieder von dem Virus erholen, während ihm 513 erlegen sind.

21. April

Kadyrow rasiert sich den Kopf

19:45 Uhr: Ramsan Kadyrow, seines Zeichens Oberhaupt der russischen Teilrepublik Tschetschenien, hat mit einem kuriosen Video für Aufmerksamkeit gesorgt. Da aufgrund der Coronakrise die Friseure im Land geschlossen haben, sah sich Kadyrow offenbar zu radikalen Maßnahmen, sprich einer neuen Frisur, gezwungen.

Das Staatsoberhaupt präsentiert sich in dem vom tschetschenischen Sender „Grosny TV“ auf Instagram geteilten Video mit rasiertem Kopf. Kadyrow, für den der Islam eine zentrale Rolle im eigenen Leben und der politischen Agenda spielt, breitet darin religiöse Motive für seine neue Glatze aus: „Alle unsere Schönheitssalons haben geschlossen, also habe ich mich dazu entschieden, mir den Kopf zu rasieren, so wie es auch unsere Vorfahren früher getan haben.“ Zudem forderte der Muslim sein Volk dazu auf, es ihm gleich zu tun.

Tatsächlich hat das Video auch einen politischen Hintergrund. Jüngst war das Staatsoberhaupt von einzelnen Bürgern danach gefragt worden, ob und wann die Schönheitssalons der Republik wieder öffnen könnten. Kadyrow hatte daraufhin auf den Ramadan verwiesen: „Der heilige Monat des Ramadan steht kurz bevor. Ich kann Männern nur den Ratschlag geben, ihre Haare abzurasieren und dem Kopf eine kleine Pause zu gönnen.“

Sberbank-Chef Gref äußert sich zur Krise

10:35 Uhr: Herman Gref, Vorsitzender des größten russischen Geldinstituts, der Sberbank, hat sich in einem Gespräch mit dem firmeneigenen Sender über die Zukunft nach der Coronakrise geäußert. Der Unternehmer erklärte darin unter anderem, dass die russischen Firmen lernen müssten „unter Wasser zu leben“. Während er bei einer schnellen Bewältigung der Krise keine größeren Veränderungen erwarte, sei etwa bei einer zweijährigen Ausnahmesituation mit massiven Einschnitten für die Wirtschaft zu rechnen. Insbesondere prognostizierte Gref eine zunehmende Digitalisierung: „Gestern gab es viele Zweifel, ob man es tun soll oder nicht. Heute hat das Leben es geschehen lassen und niemanden gefragt.“

Die neuesten Zahlen

10:35 Uhr: Die russische Regierung hat soeben ihre Zahlen zur Coronakrise aktualisiert. Stand jetzt haben wir es in Russland mit insgesamt 52.763 Infektionsfällen zu tun. Somit wurden in den letzten 24 Stunden 5.642 Russinnen und Russen positiv auf das Coronavirus getestet. Noch gestern lag die Zunahme bei 4.268 Neuinfizierten. Bisher wurden 3.873 Gesundete sowie 456 Verstorbene registriert.

20. April

Betten in der Moskauer Region werden verdoppelt

18:05 Uhr: Die Anzahl der Infektionsbetten für vom Coronavirus betroffene Patientinnen und Patienten soll bis Ende April in der Moskauer Region verdoppelt werden. Wie die zuständigen Behörden mitteilten, habe man bereits innerhalb der letzten 25 Tage über 25.000 Betten mobilisiert. Insgesamt jedoch möchte man bis zum Ende des Monats 16 medizinische Einrichtungen in der Region zu Infektionszentren umstrukturieren, um so noch weitere Betten bereitstellen zu können.

Kontrollsystem wird bis zum 1. Mai verlängert

14:38 Uhr: Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin hat angekündigt, die momentan geltenden Regeln für die Selbstisolation bis zum 1. Mai verlängern zu wollen. Dies beinhaltet auch die erst vor Kurzem verabschiedete Auflage, bei den öffentliche Verkehrsmittel nur mit einem gültigen Passagiercode genutzt werden dürfen. Ab Mittwoch solle außerdem eine automatisierte Kontrolle für die Metro, Busse und Bahnen sowie den Autoverkehr eingeführt werden. „Zum jetzigen Zeitpunkt denke ich, dass das genug ist“, erklärte Sobjanin in einer Regierungskonferenz zur aktuellen Lage.

Moskau: 84 Prozent weniger Betrieb in der Metro

13:30 Uhr: Wie die Pressestelle der Moskauer Metro mitteilt, waren am heutigen Morgen um 10 Uhr rund 84 Prozent weniger Fahrgäste unterwegs als noch im letzten Jahr zu diesem Zeitpunkt. Wie das Unternehmen außerdem mitteilte, bestehe rund ein Viertel aller Passagiere aus medizinischem Personal. Dies habe eine Umfrage zwischen dem 9. und 15. April ergeben. Ein weiteres Drittel machten Mitarbeiter der Transportindustrie, des Bankwesens, Bauarbeiter, Köche und Strafverfolgungsbeamte aus.

Dank der verschärften Isolationsauflagen wirkt die Moskauer Metro wie leergefegt. Der öffentliche Verkehr in Moskau darf seit letzter Woche nur noch unter Vorlage eines Codes benutzt werden. Ein solcher muss zuvor an öffentlicher Stelle beantragt werden.

Steuererleichterungen für mehr als 11.000 Unternehmen

11:20 Uhr: Der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin hat Steuererleichterungen für insgesamt 11.300 Betriebe eingeführt, denen durch die Coronakrise Schaden zugefügt wurde. Den Unternehmen wird es demnach gewährt, die Zahlung der Grundsteuer aufzuschieben. Darunter fallen Kinos, Sanatorien, Veranstaltern von Ausstellungen und Konferenzen sowie Organisationen für Weiterbildung.

Die neuesten Zahlen

10:35 Uhr: Die russische Regierung hat ihre Angaben bezüglich der Corona-Fälle im Land aktualisiert. Diesen zufolge liegt die Zahl der Erkrankten bei 47.121, was einer Zunahme von 4.268 Neuinfizierten innerhalb der letzten 24 Stunden entspricht. Damit hat sich die Kurve im vergleich zu gestern abgeflacht, als ein neuer Zuwachs-Rekord von über 6.000 verzeichnet wurde. Von dem Virus erholt haben sich mittlerweile 3.446 Menschen. An Todesfällen sind insgesamt 405 zu beklagen.

Moskau: Schwere Erkrankungen nehmen ab

09:15 Uhr: Die offiziellen Zahlen für den heutigen Tag sind noch nicht erschienen, doch aus der Hauptstadt werden bereits gute Nachrichten vermeldet. Wie der russische Gesundheitsminister Michail Muraschko erklärte, zeige die in Moskau verordnete Selbstisolation erste Wirkung. So habe man nun feststellen können dass „die Zunahme der ernsten Fälle zum heutigen Tag ausgesetzt hat“.

19. April

Peskow erwartet „Plateau“

14:19 Uhr: Der Pressesprecher des russischen Präsidenten, Dmitrij Peskow, hat erwartet erste Anzeichen für ein Verflachen der Fallkurve während der kommenden Woche. „Diese Woche hat gezeigt, dass die Zahl der Kranken jeden Tag steigt“, erklärte Peskow in einem Interview mit dem Fernsehsender „Rossija 1“. Die Russinnen und Russen säßen nunmehr seit drei Wochen in einer anstrengenden Quarantäne, doch „in der nächsten Woche gibt es Hoffnung, erste Anzeichen dafür zu sehen, dass wir das Plateau erreichen“.

Die neuesten Zahlen

11:10 Uhr: Seit gestern haben die Corona-Zahlen in Russland einen beachtlichen Sprung nach oben vollzogen. In den letzten 24 Stunden wurden 6.060 neue Fälle im größten Land der Welt registriert, während es gestern noch einen Zuwachs von lediglich 4.785 Erkrankten zu verzeichnen gab. Damit kommt das größte Land der Welt auf insgesamt 42.853 Infizierte. Bisher konnten 3.291 Menschen geheilt werden, wohingegen 361 Patienten infolge von COVID-19 ihr Leben lassen mussten.

Putin hält Osteransprache

09:27 Uhr: In einer Fernsehansprache hat Russlands Präsident Wladimir Putin hat den orthodoxen Christen seines Landes ein frohes Osterfest gewünscht. Dabei schwor er die Bevölkerung auf den weiteren Kampf gegen das Coronavirus ein, das durch gemeinsame Anstrengung bewältigt werden könne. „Dafür haben wir, wie ich bereits gesagt habe, alles Nötige: eine gesunde, starke Wirtschaft, Potenzial in der Wissenschaft, das notwendige Material und eine hochprofessionelle Grundlage im Bereich der Gesundheitsversorgung“, so Putin.

18. April

Musik gegen Corona

14:45 Uhr: Moskau befindet sich in der Isolation. Auf eine Party am Freitag Abend wollten einige Einwohner im Süden der Stadt dennoch nicht verzichten. Doch anders als in Italien, wo die Menschen Arien auf ihren Balkonen sangen, entschieden sich die Moskauer für einen russischen Trash-Klassiker.

Video: Anna Narinskaja

В Италии арии из опер поют, говорите?В Бутово сейчас( я , честно говоря, не знаю, что я предпочитаю)

Опубликовано Anna Narinskaya Пятница, 17 апреля 2020 г.

Die neuesten Zahlen

10:30 Uhr: Die Corona-Zahlen Russland steigen weiter. Nach 1,81 Millionen Tests wurden heute insgesamt 38.793 Infektionsfälle registriert. Das sind 4.785 erkrankte Personen mehr als in der Statistik von gestern. Bisher haben sich 3.057 Menschen von COVID-19 erholt, während die Anzahl der Verstorbenen bei 313 liegt.

17. April

Moskaus neues Infektionszentrum ist fertig

17:36 Uhr: Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin hat das neue Infektionszentrum der Stadt eingeweiht. Das in Windeseile hochgezogene Infektionskrankenhaus soll ab dem 20. April Patienten aufnehmen. Der Bau galt als ein Projekt nach dem Vorbild des berühmten Krankenhauses im chinesischen Wuhan, das in nur wenigen Tagen zum Kampf gegen die COVID-19 hochgezogen wurde. Für die Konstruktion des russischen Pendants wurde rund ein Monat benötigt.

Moskauer Duma verlangt Nachweis des Wohnorts

15:27 Uhr: Die Moskauer Duma hat Bedingungen der Selbstisolation präzisiert. Wie ihr Vorsitzender Kirill Schitow der russischen Nachrichtenagentur Interfax mitgeteilt hat, müssen alle Bürgerinnen und Bürger ihren Wohnort nach Verlassen der eigenen vier Wände jederzeit belegen können. So müsse zum einen stets ein Pass sowie ein weiteres Dokument zur Bestätigung des Aufenthalts mitgeführt werden. Bei letzterem könne es sich beispielsweise um eine Kopie des Mietvertrags oder eine Eigentumsbescheinigung handeln.

Indien unterstützt Russland im Kampf gegen COVID-19

14:05 Uhr: Die indische Regierung hat Russland zugesagt, es mit Lieferungen von Medizin zu unterstützen. So sollen spätestens Ende Mai große Lieferungen von Hydroxychloroquin und Paracetamol eintreffen und beim Kampf gegen die durch das Coronavirus verursachte Lungenkrankheit COVID-19 zum Einsatz kommen.

Russische Kadetten infiziert

11:59 Uhr: Wie die „Moscow Times“ berichtet, wurden 49 Fälle von COVID-19 in der russischen Armee festgestellt. Unter den Betroffenen befinden sich 31 Kadetten im Alter zwischen 15 und 17 Jahren, während 18 weitere deutlich älter sein sollen. So bestätigte unter anderen Anatolij Minakow, Vorsitzender der Nachimow-Marineakademie in St. Petersburg, sich mit Fieber im Krankenhaus zu befinden und auf Testergebnisse zu warten. Für weitere 106 Angehörige des Militärs stehen ebenfalls noch die Resultate aus.

Seit Februar wurde in Moskau für die große Parade auf dem Roten Platz zum 75. Jahrestag des Sieges über die Nationalsozialisten vorbereitet. Gestern hatte Präsident Wladimir Putin die Feierlichkeiten nach einem Schreiben russischer Veteranen verschoben.

Die neuesten Zahlen

11:20 Uhr: Etwas später als üblich sind soeben die aktuellen Zahlen zur Coronakrise in Russland eingetroffen. Seit der gestrigen Erhebung sind 4.070 Neuinfizierte in der Statistik hinzugekommen. Wieder einmal wird ein neuer Rekord aufgestellt: Zum ersten Mal seit Beginn der Messungen gibt es einen Zuwachs von über 4.000 Personen. Damit beläuft sich die Gesamtzahl der Erkrankten mittlerweile auf 32.008. Zum jetzigen Zeitpunkt hat Russland 2.590 Gesundete und 273 Todesfälle registriert.

16. April

Siegesparade offiziell verschoben

18:42 Uhr: Präsident Wladimir Putin hat soeben im russischen Fernsehsender „Rossija 24“ verkündet, dass die bisher für den 9. Mai eingeplante Siegesparade auf dem Roten Platz verschoben wird. Mit ihr sollte, aller Ansteckungsgefahr durch das Coronavirus zum Trotze, das 75-Jubiläum des Kriegsendes zelebriert werden. „Die Risiken sind zu hoch. Das gibt mir nicht das Recht, mit den Vorbereitungen zu beginnen“, erklärte der Kremlchef vor laufender Kamera. Einen neuen Termin nannte er nicht.

Nachdem Russlands Veteranen Putin gestern in einem Schreiben darum gebeten hatten, auf die Veranstaltung vorerst zu verzichten, war eine Durchführung immer unwahrscheinlicher geworden.

Telefonat zwischen Lawrow und Maas

17:06 Uhr: Die Außenminister Russlands und Deutschlands, Sergej Lawrow und Heiko Maas, haben sich in einem Telefonat über die momentane Situation in der Coronakrise ausgetauscht. Wie die Nachrichtenagentur TASS berichtet, haben sich die Staatsmänner dazu bekannt, die Kräfte beider Länder im Kampf gegen die Pandemie zu bündeln. Wie das russische Außenministerium betonte, sind sich beide Minister darüber hinaus einig, dass von einer „Politisierung des Corona-Themas“ unter allen Umständen abgesehen werden muss.

Hauptanlass des Gesprächs war die bevorstehende Videokonferenz des sogenannten Normandie-Quartetts, bestehend aus Russland, der Ukraine, Deutschland und Frankreich zur Lösung des Ukrainekonflikts.

Moskau bietet Tierhotel an

16:00 Uhr: Die Moskauer Behörden haben erklärt, sich um Haustiere zu kümmern, deren Besitzerinnen und Besitzer mit COVID-19 ins Krankenhaus eingeliefert worden sind. Laut des städtischen Veterinärausschusses ist ein staatliches Tierhotel eingerichtet worden, in dem die Wegbegleiter untergebracht werden könnten. „Es wird möglich sein, Ihr Haustierfutter in Industrieverpackungen und Ihr Lieblingsspielzeug, das desinfiziert werden kann, abzugeben. Sie werden 24 Stunden am Tag telefonisch erfahren können, wie sich Ihr Haustier fühlt“, versprach der Veterinärausschuss gegenüber der russischen Nachrichtenagentur Interfax. Die abgegebenen Tiere dürften außerdem jederzeit wieder abgeholt werden.

In den letzten Wochen hatte man Corona-Erkrankungen bei Katzen und Hunden festgestellt. Daraufhin setzten einige Besitzerinnen und Besitzer ihre Tiere auf die Straße, obwohl es bislang keine bestätigten Fälle einer Virusübertragen von Tier auf Mensch gibt.

AHK befragt deutsche Unternehmen in Russland

15:05 Uhr: Die Deutsch-Russische Auslandshandelskammer (AHK) hat eine Umfrage zur Lage deutscher Unternehmen in Russland veröffentlicht. Während Putins Krisenmanagement grundsätzlich Zuspruch findet, kritisieren die Firmen die Unterstützungsmaßnahmen der russischen Regierung als unzureichend. So bezeichnen ganze 62 Prozent der befragten Unternehmen die russische Reaktion auf das Coronavirus als „angemessen“. Die finanziellen Hilfen der Regierung hingegen beurteilen 27 Prozent der Unternehmen als „vollkommen unzureichend“ und 58 Prozent als „unzureichend“. Insbesondere erhoffen sich 58 Prozent höhere Subventionen für die Überwindung der Krise und 68 Prozent eine Vereinfachung des Steuerrechts in Bezug auf Steuererklärungen und Haftungsregelungen.

Wie Matthias Schepp, Vorstandschef der AHK, in einer Pressemitteilung erklärt, seien „hochgerechnet auf die über 4.200 in Russland tätigen deutschen Unternehmen“ bereits jetzt „Verluste im hohen dreistelligen Euro-Millionenbereich zu verzeichnen“. Aufgrund der von Präsident Wladimir Putin getroffenen Corona-Maßnahmen mussten zahlreiche Betriebe in Russland vorübergehend schließen.

Peskow mahnt zur Geduld

13:46 Uhr: Der Sprecher des russischen Präsidenten, Dmitrij Peskow, hat die Medien davor gewarnt, voreilige Schlüsse zu ziehen, was eine mögliche Verschiebung der für den 9. Mai geplanten Militärparade betrifft. „Unter Berücksichtigung der epidemiologischen Situation werden verschiedene Optionen in Betracht gezogen. Falls und wenn die Entscheidung fällt, wird der Präsident natürlich darüber informieren“, erklärte Peskow vor der Presse.

Gestern war berichtet worden, dass der Kreml plant, die für den 9. Mai geplanten Feierlichkeiten zum 75. Jahrestag des Kriegsendes auf ein anderes Datum zu verschieben. Zuvor hatten die Veteranen Russlands in einem gemeinsamen Schreiben um eine Neuterminierung aufgrund der Coronakrise gebeten.

Die neuesten Zahlen

10:45 Uhr: Die Zahl der Corona-Infizierten in Russland ist auf 27.938 Personen gestiegen. Das entspricht einem Zuwachs von 3.448 Erkrankten seit der gestrigen Erhebung. Die Russische Föderation vermeldet außerdem, dass 2304 Bürgerinnen und Bürger als geheilt gelten und 232 dem Virus bisher erlegen sind.

Noch keine Lebensmittelkarten für Moskau

09:38 Uhr: Die Moskauer Behörden haben sich bezüglich einer potenziellen Einführung von Lebensmittelkarten geäußert. Da sich die Nachfrage in den Geschäften stabilisiert hat, sieht man momentan keine Notwendigkeit, ein solches System einzuführen, um die Versorgung aller Bürger zu gewährleisten. Der Leiter der Moskauer Handelsabteilung, Alexej Nemerjuk, erklärte, dass die Lebensmittelgeschäfte der Stadt hart an der Aufrechterhaltung der Lieferketten arbeiteten. Nachdem der Lebensmittelhandel vor einem Monat am Limit stand, habe sich die Nachfrage nun eingependelt.

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