Buchmesse non/fiction: Moskaus großes Literaturfest
Von 2. bis 6. Dezember stellten im Moskauer Kongresszentrum Gostinyj Dwor die wichtigsten Verlage Russlands ihre aktuellen Programme aus. Mit dabei: Gastland Deutschland.
Von 2. bis 6. Dezember stellten im Moskauer Kongresszentrum Gostinyj Dwor die wichtigsten Verlage Russlands ihre aktuellen Programme aus. Mit dabei: Gastland Deutschland.
Beim Verlag AST erschien kürzlich die Sammlung von Kurzgeschichten „Ohne Warteschlange“ (Originaltitel: „Bes Otscheredi“). Größen des zeitgenössischen Literaturbetriebs beschreiben darin das Leben in der Sowjetunion zwischen nostalgischer Verklärung und skurriler Folklore.
Der amerikanische Slawist Carl Proffer, Professor an der Universität von Michigan, erheiterte seine Studenten mit einem T-Shirt, das die Aufschrift „Russische Literatur ist besser als Sex“ trug. Seitdem ist ein halbes Jahrhundert vergangen und die Literatur hat ein wenig an Stellenwert verloren. Doch auf der Datscha wird noch gelesen.
Alexander Osang erzählt in seinem neuen Roman eine Familiengeschichte des 20. Jahrhunderts. Dabei verfolgt er auch seine eigene Herkunft bis in eine kleine Stadt in Russland.
„Es gibt ein Gefühl der Wahrheit im Herzen des Menschen, ein heiliges Korn der Ewigkeit“, schrieb der Dichter Michail Lermontow. Nach dieser Wahrheit dürften heute auch mehrere Lermontow-Festivals suchen – mit unterschiedlichem Erfolg. Ein Blick aus Tarchani und Pjatigorsk.
Er führte einen berühmten Salon in St. Petersburg, machte sich als kompetenter Kunsthistoriker einen Namen und kämpfte als Offizier im Zweiten Weltkrieg. Dass Wsewolod Petrow aber auch ein großer Schriftsteller mit einer Vorliebe für den Surrealismus war, erkennen viele Literaturfreunde erst jetzt.
Im Dezember 1936 reiste der Schriftsteller Lion Feuchtwanger nach Moskau und verfasste anschließend den Bericht „Moskau 1937“, für den er viel Kritik und Unverständnis erntete. Die Bochumer Germanistin und Slawistin Anne Hartmann hat 14 Jahre lang zu Feuchtwangers Moskau-Aufenthalt geforscht und ihre Ergebnisse in dem Buch „Ich kam, ich sah, ich werde schreiben“ veröffentlicht. Mit der MDZ sprach sie über ihre Forschungsergebnisse.
Das Schlüsselloch im Suppenteller: Diesen eigenwilligen Titel trug der Aufsatz, mit dem die Schriftsteller Eleonora Hummel und Artur Rosenstern Anfang 2018 um mehr Beachtung der russlanddeutschen Literatur warben. Ob das Vorhaben Erfolg hatte, erzählt Eleonora Hummel nun im MDZ-Interview.
Der Schriftsteller Sachar Prilepin polarisiert mit seinen provokanten Positionen die Menschen. Auf der Frankfurter Buchmesse sprach Prilepin mit der MDZ über sein Verhältnis zu Wladimir Putin, Sergej Jessenin und Alexander Solschenizyn.
In Deutschland viel beachtet und ausgezeichnet, ist die aktuelle deutsche Literatur vielen Menschen im Ausland oft nicht bekannt. Das Goethe-Institut bringt mit den „Lesungen im Oktober“ aktuelle zeitgenössiche Schriftsteller nach Russland.