Russland einig Vaterland?
Anfang November feierte Russland den „Tag der Einheit des Volkes“. Vom beschworenen Wir-Gefühl ist in der Gesellschaft aber oft nur wenig zu spüren. Dazu tragen auch die Medien bei.
Anfang November feierte Russland den „Tag der Einheit des Volkes“. Vom beschworenen Wir-Gefühl ist in der Gesellschaft aber oft nur wenig zu spüren. Dazu tragen auch die Medien bei.
Seit vielen Jahren versucht die russische Regierung den Nordkaukasus wirtschaftlich aufzupäppeln. Bisher ohne nachhaltigen Erfolg. Jetzt sollen es Tourismusprojekte richten. Doch die werden viel teurer als geplant.
„Tschetschenien, Ossetien, Donbass“ nannte sich eine Ausstellung, die im September fast eher versteckt als präsentiert wurde. Die Bilder von Maxim Fajustow zeigen Szenen aus Kriegen der Gegenwart. Ohne Anklage, aber auch frei von Heroisierung.
Um seine lange angekündigte Mauer an der Grenze zu Mexiko durchzusetzen, hat US-Präsident Donald Trump den nationalen Notstand erklärt. Doch wann wurde die eigentlich für Katastrophen, Krisen und militärische Konflikte gedachte Maßnahme schon einmal in Russland angewendet?
Ein Beschluss hinter verschlossenen Türen, mehrwöchige Demos und ein Gericht, das sich querstellt: In der kleinen Kaukasus-Republik Inguschetien empören sich die Menschen über den neuen Grenzverlauf zum benachbarten Tschetschenien.
2017 war ein neues Rekordjahr für den Tourismus in Russland. Während es die meisten Besucher nach Moskau und St. Petersburg zieht, wird die Kaukasusrepublik Tschetschenien als Urlaubsregion eher vermieden. Die Leipziger Reiseagentur „Paneurasia“ will das ändern und schloss im August den ersten Kooperationsvertrag mit dem tschetschenischen Tourismusministerium. Mitinhaber Konstantin Ermisch erklärt im Interview mit der MDZ, wie es zu der Zusammenarbeit kam und warum Tschetschenien seiner Meinung nach eine Reise wert ist.
In Moskau lädt die Organisation „Resurs LGBTKIA“ jedes Jahr zu einer Konferenz ein, bei der es um Zusammenhalt und Erziehung in der Familie geht. Den Veranstaltungsort kennen normalerweise nur die Teilnehmer. Dieses Mal erfuhren jedoch auch LGBT-Gegner davon. Fünf Teilnehmerinnen wurden angegriffen und der letzte Konferenztag verlegt. Zwei Frauen berichten von dem Vorfall Anfang November 2017.
Unlängst hat die MDZ darüber berichtet, wie Tschetschenen an der weißrussisch-polnischen Grenze versuchen, in den Westen zu gelangen – wieder und wieder. Was ist dieses Tschetschenien für ein Fleckchen Erde, dass von dort jedes Jahr tausende Menschen fliehen? Ein Besuch vor Ort.
Der polnische Grenzbahnhof Terespol ist für Flüchtende aus dem Nordkaukasus das Tor nach Europa. Seit über einem Jahr verwehrt die Grenzpolizei den meisten von ihnen das Recht, Schutz zu beantragen.
Mit zwei Enthüllungsreports, die eine Gewaltwelle gegen Homosexuelle in Tschetschenien belegen sollen, hat die „Nowaja Gaseta“ Anfang April das In- und Ausland aufgeschreckt. Wie Vertreter der Kaukasusrepublik lautstark zu diesem Tabuthema schweigen, lässt tief blicken. Ein Zusammenstellung der Reaktionen in Auszügen, aber ungefiltert.