
Ich lebe seit 2020 in Russland. Weliki Nowgorod war meine Lieblingsstadt in Russland, als ich dort ein Jahr lang studierte. Das ist für mich so richtig Matushka Rossia. In dieser Zeit erlebte ich die einzigartige Mischung aus Geschichte und jugendlichem Leben. Oft spazierte ich durch den alten Kreml, bestaunte die freskengeschmückten Wände der Sophienkathedrale oder trank Tee in einem der gemütlichen Cafés am Wolchow-Ufer. Besonders in Erinnerung blieben mir die langen Abende in der Universitätsbibliothek und die sommerlichen Bootsfahrten auf dem Fluss. Die Stadt hatte etwas Magisches – zwischen uralten Klöstern und lebendigen Studentenpartys fühlte ich mich wie in einer anderen Zeit.
Dietrich, 32

Ich komme aus Dresden und bin zu Ostzeiten mit Russland natürlich verbunden. Gewöhnlich bin ich im Jahr 2 bis 3 Mal in Russland, im Schnitt immer so 3 bis 5 Wochen. Ich werde die Reisen durchs Land mal etwas unterteilen in Kulturreisen, Trekking plus Kultur und Expeditionen. Kulturreisen: Da steht St. Petersburg an erster Stelle, unbedingt zu den Weißen Nächten und auch im Winter schön. Moskau natürlich, besonders zum Weihnachtsfest. Trekking und Kultur: Da nenne ich Baikal und nochmal Baikal. Für normale Touristen im Sommer, im Winter als Expedition mit der Pulka und dem Zelt. Dazu gehört viel Kultur, darunter Schamanen und herrliche Naturerlebnisse sowie die reichhaltige Küche, wo man auch selbst mal Pelmeni zubereiten kann. Diese Reise kann man weiter in die Mongolei fortführen. Trekking im Altai oder eine Woche mit dem Pferdeschlitten durch den Ural. Expedition: Für mich war das die Besteigung des Elbrus oder mit dem Rucksack 4 Wochen durch Kamtschatka, wo ich Bären gesehen, Lachs geangelt, im Vulkankrater gepaddelt bin. Anstrengend, aber sehr schön.
Torsten, 62

2017 kam ich zum ersten Mal nach Russland als Austauschstudent. Mein Lieblingsort in Russland ist Swetlogorsk (ehemals Rauschen) an der Ostsee: charmante Kurarchitektur, Steilküsten-Promenade und entspannte Strandatmosphäre. Man muss dahin kommen, um die alten deutschen Spuren zu entdecken und dabei die Geschichte des Ortes hautnah zu erleben. Ganz klar würde ich als Urlaubsziel die Oblast Kaliningrad empfehlen. Mit Belka-Carsharing lässt sich bequem von Dorf zu Dorf fahren, kleine Küstenorte erkunden und zwischendurch in die Ostsee springen.
Thomas, 30

Russland kenne ich mittlerweile schon seit mehr als 30 Jahren und habe längere Abschnitte dieser Zeit hier verbracht. Ich bin sehr oft und gerne in Kasan in der Republik Tatarstan. Es ist ein Ort der einzigartigen und harmonischen Verflechtung der russischen, tatarischen und vieler anderer Kulturen und ein gutes Beispiel des multinationalen Zusammenwirkens. Ich finde es faszinierend, durch den jahrhundertealten Kreml oder die Baumana-Straße entlangzugehen, oder in eines der Museen zu schauen. Sehr zu empfehlen ist die tatarische Küche, unter anderem mit verschiedenen Teiggerichten wie Etschpotschmak, Tschak-Tschak, Gubadia. Mit einem Schiff die malerische Wolga entlang zu der Kircheninsel Swijaschsk zu fahren, war bestimmt eines der schönsten Erlebnisse der Reise.
Alexander, 38

Ich wohne seit 15 Jahren in Russland. Von jeder Reise nehme ich etwas mit. In Petrosawodsk und Archangelsk durfte ich die berühmten Weißen Nächte bewundern. Auf Kamtschatka und Sachalin war es die Natur, an der ich mich nicht sattsehen konnte. In Uljanowsk, Saratow und Samara war es die mächtige Wolga, die mir jedes Mal mit ihrer Größe die Sprache verschlagen hat. In Samara bin ich sogar über die vereiste Wolga gelaufen, und das Anfang März. In Teriberka an der Barentssee war es die Barentssee selbst, die sich, obwohl es ein Randmeer des Arktischen Ozeans ist, im Februar eisfrei zeigte. Und da sind ja noch unzählige Begegnungen mit Menschen, Traditionen, lokaler Küche. Wie soll man da bitte etwas herauspicken?
Lena, 44

Ich lebe in Russland insgesamt über 20 Jahre. Als „Sommermensch“ mag ich das Schwarze Meer. Meine Frau und ich fliegen jedes Jahr für 1 bis 2 Wochen nach Sotchi, genauer genommen nach Dagomys, was ca. 15 km nordöstlich von Sotchi liegt. Der Steinstrand ist für „deutsche Füße“ zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber erholen kann man sich prima. Wer will, kann von dort aus viele Ausflüge unternehmen, auch in die Berge, und ins benachbarte Abchasien ist es auch nicht weit. Urlaubern würde ich als Erstes den Baikalsee empfehlen. Und das mindestens zwei Mal: im Winter (am besten Ende Januar/Anfang Februar) und im Sommer (am besten im August). Auf zwei Meter dickem durchsichtigen Eis zu laufen, mit dem Auto oder dem Hoover zu fahren, ist unbeschreiblich. Im Sommer kann man im Baikal auch baden. Ein Muss ist ein Abstecher auf die Insel Olchon. Als Zweites den Altai. Absolut magisch war für mich der sogenannte „Geysir-See“. Ähnlich landschaftlich schön ist Karelien, wohin sich eine Reise ebenfalls lohnt. Und als Drittes: das Haus meiner Schwiegermutter im Oblast Rjasan. Dort herrschen absolute asketische Verhältnisse (Toilette ist allerdings schon im Haus), und absolute Ruhe (von Hundegebell und Hühnergeschrei mal abgesehen).
Olaf, 63
Als Reiseland ist Russland seit Jahrzehnten ein fester Bestandteil der Urlaubsplanung gewesen. Ab 2016 haben sich Bekanntschaften von vergangenen Reisen mehr und mehr zu Freundschaften bis hin zur Liebe vertieft. Im Jahr 2018 reifte der Gedanke, Moskau zum zweiten Lebensmittelpunkt werden zu lassen. Trotz der veränderten Reisewege seit dem Jahr 2022 ist Moskau in allen Bereichen wie ein zweites zu Hause für mich. Kann man in Russland nur einen Lieblingsort haben? Ich glaube nein, wenn ich mich aber entscheiden muss, dann ist es Moskau. In den vergangenen Jahrzehnten habe ich unzählige Orte und Regionen in Russland besucht und jeder Ort hat seine eigene Geschichte und Faszination. Ein wichtiger Ort auf Reisen mit Gästen aus Deutschland ist Weliki Nowgorod, eine ehemalige Hansestadt mit einem deutschen Wirtschaftsviertel. Aus dieser Epoche mit wahrscheinlich den ersten Wirtschaftsbeziehungen zwischen Russland und Deutschland und anhand der Geschichte der Stadt lernen die „Neulinge“ auf ihrer Reise durch Russland die Basics der tausendjährigen Geschichte Russlands kennen. Für mich selbst ist die Region Krasnodar bzw. Kuban immer eine Reise wert, sei es zum Windsurfen am Asowschen Meer oder der Besuch der vielen Weingüter.
Uwe, 57

Ich lebe seit 2012 in Russland. Seit dieser Zeit bin ich von Kaliningrad bis Kamtschatka, von Karelien bis zum Elbrus in Russland unterwegs gewesen. Lieblingsort in Russland ist und bleibt Moskau! Urlaub mache ich aber gern in einer der vielfältigen Regionen des Landes, im Oblast Leningrad oder Kaliningrad, zum Beispiel an der Ostsee. Oder aber in den Bergen, im Kaukasus oder Altai. Müsste ich mich entscheiden, würde ich allerdings Kamtschatka wählen – die auf ihre Weise mystische Vulkanwelt und Wildheit der Natur muss man einmal gesehen haben! Das schönste Erlebnis dieser Reise nach Kamtschatka war das Angeln und Tauchen nach Seeigeln im Pazifik. Aber, wenn sich Urlauber eineinhalb bis zwei oder sogar drei Wochen Zeit nehmen, dann empfehle ich eine Reise durch das Altai-Gebirge! Mit dem Auto, mit dem Pferd über die engen Bergpfade, mit dem Boot die wilden Flüsse entlang – unvergesslich!
Christine, 40

In Russland lebe ich seit 1999. Aus den Reisen in 2024 empfehle ich Dagestan – Canyons, Wüstendüne, UNESCO gelistetes Derbent, leckeres Essen und erstaunlicherweise gutes Bier. Landschaftlich war die Düne Sarykum in Dagestan das schönste Erlebnis der Reise. Als Sehenswürdigkeit schlägt alles das kaspische Monster Lun, ein Beispiel für Budgetverschwendung. Ein Riesenflugboot am Kaspischen Meer aus den 80ern. Gegen wen wollte sich die UdSSR in den 80ern am Kaspischen Meer verteidigen? Für etwas fortgeschrittenere Urlauber empfehle ich Kasan. Der Kasaner Kreml, die Umgebung an der Wolga mit Swijaschsk, Raifskij Monastyr und Bolgar sind eine Reise Wert. Bei etwas mehr Zeit – Jelabuga mit einer kleinen Altstadt wie im 19. Jahrhundert.
Andreas, 55