Hilferuf ausländischer Studenten: Lasst uns nach Russland zurück!
Zehntausende ausländische Studenten russischer Universitäten können seit Monaten nicht nach Russland einreisen. Ihre so ziemlich letzte Hoffnung sind die Medien.
Zehntausende ausländische Studenten russischer Universitäten können seit Monaten nicht nach Russland einreisen. Ihre so ziemlich letzte Hoffnung sind die Medien.
Die renommierte Higher School of Economics hat zahlreiche oppositionell eingestellte Lehrkräfte vor die Tür gesetzt. Denn die verstoßen angeblich gegen neue Richtlinien der Universität. Jetzt wollen die Dozenten eine eigene Universität gründen. Ein unabhängiges Bildungsprojekt, das frei von Zensur sein soll.
Trotz Coronakrise geht der Betrieb an Hochschulen weiter – zuhause. Die Umstellung lief zwar nicht immer reibungslos, doch ohne die Digitalisierung würde hier Totalstillstand herrschen. Drei Dozentinnen berichten von ihren Erfahrungen mit Online-Seminaren.
Viele Deutsche, die in Russland leben, lassen das Land nur bedingt an sich heran. Sie wohnen gesondert, verdienen gesondert und haben Alltagssorgen, die sie eher mit anderen Expats als mit den Einheimischen teilen. Und dann ist da Jörn Haese. Nicht genug damit, dass der 48-jährige Randberliner seit 2014 an einer russischen Provinz-Uni studiert, er setzt sich auch allen Freuden und Leiden des Studentenlebens po-russki aus. Kein anderes Interview in der MDZ hat dieses Jahr solche Wellen geschlagen wie das vom Februar mit Haese. Wie ist es ihm seitdem ergangen?
Russlands kluge Köpfe verlassen wieder das Land. Sie sind von der Politik und der schlechten Arbeitsmarktsituation enttäuscht. Lösungsansätze, um die Massenabwanderung zu stoppen, sind rar.
Bereits zum vierten Mal fand die deutschsprachige Konferenz „Welt und Wissenschaft“ an der Higher School of Economics statt. Ein Mitorganisator ist der Deutsche Tim Jäkel, Dozent an der russischen Elite-Universität. Im Gespräch verrät er, warum die HSE ein guter Ort für Forschung und Lehre ist – auch für Ausländer.
Es dürfte nicht viele Deutsche geben, die einen solchen Narren an Russland gefressen haben wie Jörn Haese. Vor sieben Jahren war er das erste Mal hier, heute will er gar nicht mehr weg. Weil der 47-Jährige jedoch ein ziemlich unbequemer Zeitgenosse sein kann, hat ihn die Universität von Orjol einige Autostunden südlich von Moskau im Sommer 2017 aussortiert. Aber so einfach gibt sich Haese nicht geschlagen.
Studenten sollen im Sommer ihre Zimmer in WM-Spielorten räumen, damit die Polizei einziehen kann. Dafür haben nicht alle Verständnis.
Wer in ein Moskauer Studentenwohnheim zieht, muss hart im Nehmen sein. Das fängt schon bei der Morgentoilette an. Es soll aber alles besser werden.
Die Präsidenten-Akademie RANEPA in Moskau ist die erste Hochschule des Landes, die ein vierjähriges Bachelor-Studium durchgängig in englischer Sprache aufgelegt hat: „Global Governance and Leadership“. Der deutsche Professor und MDZ-Autor Frank Ebbecke führt Tagebuch.