Stalin im Zentrum von Moskau

Er hat es nach Moskau geschafft: Zu etwa 120 Stalin-Denkmälern kommt nun noch eine Figur. Und zwar in der Metro.

Hochrelief „Die Dankbarkeit des Volkes an den Führer“ (Foto: Alexander Awilow/AGN Moskwa)

Die Aufstellung des Hochreliefs „Die Dankbarkeit des Volkes an den Führer“ mit einer lebensgroßen Figur Stalins an der Station Taganskaja der Moskauer Metro, die in den 1950er Jahren entfernt worden war, hat unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen. Die Kommunisten begrüßten die „Wiederherstellung der historischen Gerechtigkeit“. Viele Kommentatoren weisen allerdings darauf hin, dass sich die Gesellschaft an diese „Wiederherstellung“ gewöhnt hat. Die russischen Medien haben errechnet, dass es inzwischen etwa 120 Stalin-Denkmäler im Lande gibt. Die meisten von ihnen wurden erst kürzlich aufgestellt.

Natürlich hat diese Idee ihre Gegner. Die Partei „Jabloko“ hat eine Petition gestartet, in der es heißt: „Die Aufstellung eines Stalin-Denkmals im öffentlichen Raum der Hauptstadt ist nicht nur ein Fehler, sondern eine zynische Verleumdung der historischen Wahrheit. Stalins Regime ist verantwortlich für Millionen von Opfern, Jahre des Terrors, der Angst und der Gesetzlosigkeit“. Andere Gegner des Kunstobjekts in der Station Taganskaja haben ihre Kritik auf die Qualität der Ausführung gerichtet. Die Materialien und Details der neuen Skulptur unterscheiden sich stark vom Original, es handelt sich also keineswegs um eine Rekonstruktion. Ob sie die Stalin-Statue hätten akzeptieren können, wenn alle Details des neuen Objekts genau dem Original entsprochen hätten, ist nicht ganz klar.

Igor Beresin

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