„Schrumdirum“ feiert Jubiläum

Seit 20 Jahren bringt „Schrumdirum“ Kindern in ganz Russland Deutsch bei. Zum Geburtstag hat sich die Chefredakteurin ein paar Gedanken gemacht.

So sah die erste „Schrumdirum“-Ausgabe aus.

Ich erinnere mich noch genau an den Moment, als ich eine Nachricht von einer erwachsenen Frau auf Vkontakte erhielt. Wie sich herausstellte, war sie eine Leserin von „Schrumdirum“. Die Frau schrieb, dass die Zeitschrift ihre Kindheit begleitet hat und sie sich freue, dass „Schrumdirum“ nun auch in den sozialen Medien aktiv sei. Dieser erste Kontakt zu den Lesern war für mich wie eine Nachricht von einem anderen Planeten. Später erreichten mich noch viele Nachrichten, aber es war dieser Moment, in dem ich begriff, wie wertvoll unsere Zeitschrift ist.  

Ich bin seit Oktober 2019 Redakteurin von „Schrumdirum“. Allerdings muss ich gestehen, dass meine erste Bekanntschaft mit dem Helden der Zeitschrift weniger erfreulich war. Ich sah dieses komische grüne Männchen und dachte: Was werde ich wohl mit dir anfangen, mein Freund? Die 90er sind vorbei. Doch ich kann nun sagen, dass das Konzept der Zeitschrift die Herausforderungen der neuen Zeit gemeistert hat. Unsere drei Hauptfiguren, die jede für eine Generation stehen (Schrumdirum für die Kinder, Christina für die Jugend und die Computermaus für die Erwachsenen), sind auch heute noch aktuell.

Und sie passen sich mit Leichtigkeit an jede Situation an. Dabei hat die Oldschool-Computermaus mit ihrem Kabelschwanz einen besonderen Charme. Ich glaube nicht, dass man zwangsläufig an den Quellen festhalten muss. Aber die Traditionen, die die Erschaffer von Schrumdirum vor 20 Jahren gründeten, sind immer noch aktuell und passen sehr natürlich zu unserer Zeit. 

„Schrumdirum“ geht mit der Zeit

Ich schaue mir mit großem Interesse an, wie sich Schrumdirum auch in der virtuellen Welt wohlfühlt. Es ist so schön zu sehen, dass die Figur, einst für das Papier erschaffen, mit Leichtigkeit die Onlinekanäle erobert. Wer sich unser Stickerpaket für Telegram herunterlädt merkt sofort, dass Schrumdirum auch ein Digital Native ist!

Die Arbeit ist für mich in dreierlei Hinsicht besonders wertvoll. Erstens habe ich das unheimliche Glück, mit einem Team aus kreativen und talentierten Menschen zusammenzuarbeiten – Märchenerzähler, Dichter, Journalisten, Illustratoren – ich würde fast sagen, dass jede Ausgabe wie die Erschaffung eines märchenhaften Gartens ist, in dem jede Pflanze ihren Wert und das gewisse Etwas hat. Die Aufgabe ist, daraus einen harmonierenden Blumenstrauß zu kreieren, ein Leitmotiv zu schaffen und das alles vertrauenswürdig auszuführen.

Zweitens lerne ich jeden Tag etwas Neues dazu. Das ist natürlich kein einfacher Prozess. Oft scherze ich, dass ich mit „Schrumdirum“ genauso viel lerne, wie unsere Leser. Und wie man weiß, hat jeder Witz einen wahren Kern. 

Drittens ist „Schrumdirum“ eine absolut sinnvolle Aufgabe. Niemals musste ich mich fragen, warum ich das eigentlich mache. Die Zeitschrift ist Teil der Bildung ihrer Leser und hilft ihnen dabei, sich weiterzuentwickeln. Ich habe vorher in einer Schule gearbeitet und bereits damals verstanden, dass mir das sehr wichtig ist. 

In Zukunft noch näher am Leser

Momentan ist die Zeitschrift in einer Umbruchphase. Wir breiten uns immer mehr im Internet aus. So kommen wir unseren Lesern näher. Wir sind mittlerweile in allen relevanten sozialen Netzwerken vertreten und arbeiten mit Hochdruck an unserer Homepage. Ich möchte die Crew von „Schrumdirum“ und die Leser näher zusammenbringen, das ist mir sehr wichtig. Und wir wollen ein nützliches und gut zugängliches Mittel für Lehrer sein. Wir wollen, dass sie die Zeitschrift im Unterricht benutzen. 

Ich bin überzeugt, dass es bei „Schrumdirum“ um Liebe zum Deutschlernen und zur Sprache allgemein geht. Und ich will, dass so viele Leser wie möglich am Prozess teilhaben können. Deshalb haben wir den Inhalt weiter differenziert. Unsere Texte werden jetzt gekennzeichnet und jedes Kind kann die Geschichte aussuchen, die zu seinem Sprachniveau passt. War „Schrumdirum“ früher eher eine Zeitschrift für diejenigen, die schon gut Deutsch konnten, kann ab der neuesten Ausgabe so ziemlich jeder etwas Verständliches und Nützliches für sich finden. 

Ich möchte diesen Kurs in Richtung Öffnung zum Leser beibehalten. Deshalb suchen wir nach immer neuen Wegen, um nah an denjenigen zu sein, für die wir „Schrumdirum“ machen. 

Anastassija Buschujewa

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