Ich sage oft, dass die Ukraine ein Kanada in Nachbarschaft zu Russland sein könnte, so wie Kanada ja ein Nachbar der USA ist. Aber sie hat sich dafür entschieden, lieber den Weg von Mexiko einzuschlagen. Das wird höchstwahrscheinlich ein relativ armes und unselbstständiges Land werden, das von gewissen Almosen, gewissen Subventionen lebt. Ich fürchte, auch von unseren Almosen.
Mir tun die Deutschen leid. Man hetzt sie traditionell gegen Russland auf, damit wir nicht zu stark werden. In jenen Zeiten, als Russland und Deutschland befreundet waren, kam das beiden Seiten sehr zugute. Doch seit die Angelsachsen uns aufeinander gehetzt haben, im Ersten Weltkrieg, im Zweiten Weltkrieg, steht es um das Verhältnis schlecht. Wir sollten nicht den angelsächsischen Plänen in die Hände spielen. Mit den Deutschen kommen wir irgendwann schon wieder klar und bauen unsere Beziehungen von Neuem auf.
Russland war, ist und bleibt der Hauptfeind für eine ganze Reihe von Staaten, zu meinem größten Bedauern, denn ich bin ein sehr friedliebender Mensch. Die Ukraine in einen Brückenkopf gegen Russland zu verwandeln, idealerweise in einen Krieg mit Russland zu verwickeln – davon haben diese Länder lange geträumt.
Kosovo, Libyen, Bombardements, Interventionen … Haben wir damit angefangen? Nein, das waren die USA und die westeuropäischen Länder. Es hieß, das sei normal, damit würde die Zivilbevölkerung geschützt. Jetzt haben wir eine vergleichbare Situation. Hat Russland das Recht, militärisch zu intervenieren? Im selben Maße wie die USA im Irak, zum Beispiel.
Wladimir Wladimirowitsch (Putin – d. Red.) neigt immer zu einer Verhandlungslösung. Sonst läge Kiew längst in Trümmern.
Ich habe viele Freunde sowohl in der DNR („Donezker Volksrepublik“ – d. Red.) als auch in der Ukraine. Ich werde ihre Namen nicht nennen, denn das ist gefährlich. Aber glauben Sie mir, es ist nicht alles so eindeutig, wie man es im Internet hinstellt. Die Menschen hoffen auf ihre Befreiung und wissen, dass das Vorgehen Russlands durchaus gerechtfertigt und angemessen ist.
Man kann es nur bedauern, dass unser Land ungefähr 300.000 Soldaten verloren hat, als es Prag befreite. Wir haben alles getan, um die Bevölkerung zu schonen. Kamen ihnen zu Hilfe … Wollten ihre Monumente erhalten … Scheinbar war das ein Fehler. Scheinbar können die Tschechen keine Dankbarkeit für jene empfinden, die sie aus der Okkupation retteten. Vielleicht haben sie das gar nicht als Okkupation empfunden. Sie hatten ein gutes Leben unter dem faschistischen Deutschland und haben Technik für die Wehrmacht produziert.
Die Sowjetunion war natürlich schwer krank. Und zu den Teilen, wo die Krankheit am meisten fortgeschritten war, gehörte die Ukraine.
Krieg – das ist das Leid einfacher Menschen, das sind die menschlichen Verluste unter unseren Soldaten. Aber Russland beendet jetzt einen Krieg, der bis an unsere Grenzen vorgedrungen ist. Russland und der Donbass kämpfen dafür, dass niemand mehr sterben muss. Das sind die Tage, in denen sich jeder zu entscheiden hat, auf welcher Seite er steht. Tage, in denen sich die Reihen schließen müssen.
Zusammengestellt von Tino Künzel