Die Sowjetunion war eine große Sportnation, jedoch nicht unbedingt dafür bekannt, ihre Sportler besonders attraktiv einzukleiden. Aber vielleicht ist das auch nur ein Vorurteil. Die Macher des Internet-Fußballjournals FourFourTwo haben jedenfalls durchaus Gefallen am „Home Kit“ der „Sbornaja“ des Jahrgangs 1970 gefunden. Ende September veröffentlichten sie eine Top 50 der gelungensten Trikots der Fußballgeschichte, an der auch der prominente Markenexperte Neal Heard mitgewirkt hat. In diesem Ranking landete die Spielkleidung, in der die Sowjetunion bei der Fußball-WM 1970 in Mexiko auflief, auf dem 33. Platz.
Zur Begründung heißt es, die „große rote Maschine“ habe in dem puristischen Oberteil „bedrohlich scharf“ ausgesehen und die komplett in Schwarz gehaltene Torhüterkollektion von Lew Jaschin den „furchteinflößenden“ Eindruck komplettiert. Jaschin war, um der Wahrheit die Ehre zu geben, mit seinen damals bereits 40 Jahren aber nur als dritter Keeper mit nach Mexiko gefahren und konnte niemanden erschrecken: Er kam nicht zum Einsatz. Sportlich verlief das Turnier für die Mannschaft überhaupt suboptimal. Sie schloss zwar die Vorrunde als Gruppenerster ab, scheiterte aber bereits im Viertelfinale mit 0:1 nach Verlängerung an Uruguay.
Zum optisch ansprechendsten Trikot aller Zeiten kürte FourFourTwo im Übrigen das Kit der dänischen Nationalmannschaft von 1986.
Tino Künzel