Weihnachtsbasar goes online

Der Weihnachtsbasar der Deutschen Schule Moskau muss sich in diesem Jahr neu erfinden. Trotzdem hoffen die Verantwortlichen auf einen Erfolg. Auch um ihren Partnern zu helfen.

Weihnachtsmarkt
Adventskränze sind der Renner auf dem Weihnachtsmarkt der Deutschen Schule Moskau. Auch dieses Jahr soll jeder einen bekommen können. (Foto: Deutsche Schule Moskau)

Das Jahr 2020 neigt sich langsam dem Ende entgegen und die Weihnachtsstimmung steigt. Doch die Adventszeit wird wegen der Epidemie in diesem Jahr deutlich anders ausfallen als gewohnt. Von den neuen Einschränkungen ist auch der traditionelle Weihnachtsbasar der Deutschen Schule Moskau (kurz DSM) betroffen. Erstmals seit mehr als 30 Jahren kann die lieb gewordene Veranstaltung nicht wie gewohnt stattfinden.

Die Schulgemeinschaft an der Botschaft der BRD hatte die Vorläuferveranstaltung in den siebziger Jahren ins Leben gerufen. Laut einem früheren Schulleiter stellten in der Umbruchszeit der 90er Jahre extra eingeflogene Orangen eines der begehrtesten Highlights bei der Wohltätigkeitstombola dar. Über die Jahre wurde der Basar ein beliebter Anlaufpunkt für all diejenigen, die das deutsche Weihnachtsgefühl gemeinsam mit ihren Kindern erleben und erlebbar machen wollten. Auch für die Schüler selbst ist der Weihnachtsmarkt zu einem Highlight geworden, erklärt der Schulleiter Uwe Beck.

Der Weihnachtsmarkt ist eine geliebte Tradition

Das Schulgebäude schmücken, Getränke und Gebäck vorbereiten, Bücher für den Verkauf auswählen, Flohmarktware einsammeln und noch vieles mehr. Und sich dabei in Weihnachtsstimmung bringen. Während bei der Veranstaltung eine Gruppe von langjährigen „Kranzerldamen“ liebevoll handgemachte Adventskränze anbietet, die Mitglieder des Rotary Club Moskau Humboldt den Bratwurst- und Glühweinstand im Schulhof betreiben und die Eltern mit ihren Kindern Weihnachtsbasteleien erstellen, kamen auch viele russische Gäste zu Besuch, um das Weihnachtskonzert und die besondere Atmosphäre zu genießen. In den vergangenen Jahren kamen knapp 2000 Gäste, die durchschnittlich an nur einem Nachmittag, um die 1,5 Millionen Rubel an Spenden generierten.

Denn dies ist, neben der weihnachtlichen Stimmung, ein weiter wichtiger Grund für die Veranstaltung. Die Einnahmen des Weihnachtsbasars werden an wohltätige Organisationen gespendet. Geld, auf das Einrichtungen wie die Malteser und die Behinderteneinrichtung „Turmalin“ für ihre Arbeit dringend angewiesen sind. Ganz nach dem Motto des Namenpatrons der Schule Friedrich Joseph Haass „Beeilt euch, Gutes zu tun!“, betont der Geschäftsführer Markus Mayer.

Die Einnahmen gehen an karitative Partner

Bereits Ende Mai wurde den Mitgliedern des Organisationskomitees unter der Leitung des Schulleiters Herrn Beck klar, dass der Weihnachtsmarkt in diesem Jahr nicht stattfinden kann, zumindest nicht wie gewohnt. Während die Deutsche Botschaft sich dazu entschied, ihren Weihnachtsbasar aus Sicherheitsgründen auszusetzen, spielte man in der Schule mehrere Szenarien durch. Denn Absagen wollte man den Weihnachtsmarkt nicht. Allein schon aus der Verantwortung gegenüber den Wohltätigkeitsorganisationen, die in diesem schweren Jahr jede nur erdenkliche Unterstützung gebrauchen können.

Also entschied man sich „Neuland“ zu betreten, wie Markus Mayer es ausdrückt, und die Produkte auf einer eigens von einem IT-affinen Schüler programmierten Plattform anzubieten. Dort gibt es seit Mitte November traditionelle Highlights wie Adventskränze, Adventskalender, selbstgemachten Glühwein und Süßigkeiten und noch viel mehr.

Geliefert bis Silvester

Dank der Unterstützung zahlreicher Organisationen können trotz attraktiver Preise mit jedem Artikel Spenden generiert werden. Ausgeliefert wird das „Weihnachtsgefühl per Mausklick“ ab dem 27.11.2020 bis zum 30.12.2020 von Mitarbeitern der Schulcafeteria bis nach Hause. Die Schulgemeinschaft möchte mit dem Angebot ihrer Verpflichtung gegenüber den bedürftigen Erwachsenen und Kindern nachkommen und gleichzeitig auch sich selbst etwas „Gutes tun“.

Und auch Firmen auf sich aufmerksam machen. Großbestellungen deutscher Unternehmen, Verbände oder Clubs wären toll, meint Markus Mayer. Persönlich gelieferter, hausgemachter deutscher Glühwein und weitere typische Köstlichkeiten in schöner Verpackung seien doch das ideale Geschenk für Kunden und Freunde, findet der Geschäftsführer und verspricht, dass für alle genug da sein wird bis, das angestrebte Spendenvolumen von mindestens einer Million Rubel erreicht ist.

Mehr Informationen zum Online-Weihnachtsmarkt der Deutschen Schule Moskau gibt es unter weihnachtsaktion.ru

Daniel Säwert

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