Unerwarteter Verlust: Abschied von Christian Harten

Der stellvertretende Geschäftsführer der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer starb im Alter von nur 59 Jahren. Er hinterlässt seine Frau und drei Kinder.

Christian Harten
Christian Harten (Foto: AHK)

Schwer in Worte zu fassen, was so unfassbar ist. Christian Harten lebt nicht mehr. Sein Herz versagte am 17. Februar, einem Montag, am Moskauer Flughafen Scheremetjewo. Zur jährlichen Russland-Konferenz in Berlin hatte es der stellvertretende Geschäftsführer der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer nicht mehr geschafft.

Und zurück in sein geliebtes Zuhause auch nicht. Zu seiner Frau Olga, der Mutter seiner zwei Töchter Aliona, 22, und Elisaveta, 17, zu seinem gerade erst 14-jährigen Sohn Niels. Erst vor vier Tagen gerade einmal 59 geworden, war der Niedersachse aus der Gegend von Oldenburg eine so bekannte wie anerkannte Größe in der hiesigen deutsch-russischen Geschäftswelt.

Nach seinem Studium der Betriebswirtschaft in Braunschweig und im westfälischen Münster, brachte er es schnell zur Zuständigkeit für Russland in der Auslandsabteilung der Commerzbank in Frankfurt. Später zog es ihn ganz gen Osten. In mehr als zwei Jahrzehnten stieg er unter anderem zum CEO von Billa, zum Finanzchef von Henkel und der Otto Group in Russland auf.

Vertraute beschreiben Christian Harten als „Zahlenmensch“, aber mit großem Herzen. Denn was wirklich für ihn zählte, davon zeugt anderes. Seine vertrauenswürdige Aufrichtigkeit, sein immer offenes Lächeln, sein subtiler Humor. Vor allem aber seine tiefe Menschenliebe und selbstlose Hilfsbereitschaft.

Als Steuermann des Malteser Hilfsdienstes in dieser Megametropole, als Mitbegründer des Rotary Clubs „Humboldt“, als aktiver Elternverteter in der Deutschen Schule Moskau.

Die Bibelstelle von David aus Psalm 139, verlesen auf der Trauerfeier, wirft ein Licht auf die Kraft seiner christlich-religiösen Orientierung: „Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne es, wie ich’s meine. Und sieh, ob ich auf bösem Wege bin.“

Christian Harten war auf gutem Wege. Im Tagebuch des gemeinsamen Lebens seiner Familie, seiner Freunde, seiner Kollegen, sozialen Mitstreiter und Geschäftspartner werden nun viele Zeilen leer bleiben. Aber die Erinnerung wird ihn und sein Wirken in und unter uns weiter leben lassen.

Frank Ebbecke

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