75 Jahre Kriegsende

Hermann Krause: Mein Name steht auf vielen Gräbern in Russland

Hermann Krause wird täglich an den Krieg erinnert. Dessen furchtbare Folgen für Millionen Schicksale sind seine Arbeit. Der 67-jährige frühere WDR-Hörfunkreporter, der seit 1989 aus Russland berichtete, ist heute Büroleiter des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge in Moskau. Für die MDZ hat er seine Gedanken zum 9. Mai aufgeschrieben.

Zeitgeschehen

Reise zum Mittelpunkt des Krieges

Weltgeschichte als Familiengeschichte: Wie die Schlacht von Stalingrad oder auch die Angst vor dem Russland, in dem sie stattfand, Deutsche ihr Leben lang nicht losgelassen hat. Und wie nun, 75 Jahre nach der deutschen Kapitulation, Nachfahren toter deutscher Soldaten von damals und andere Interessierte mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge ins heutige Wolgograd reisten, um an den Gräbern ihren inneren Frieden zu finden.

Zeitgeschehen

Zwischen den Fronten: Eine Rede im Bundestag und ihr Echo

Geht es nach der Resonanz in Russland, so hat kein Politiker und auch kein anderer Prominenter die Rede des Jahres gehalten, sondern ein 16-jähriger Gymnasiast aus Sibirien. Zweieinhalb Minuten sprach der Zehntklässler Mitte November im Bundestag und war auf einen Schlag in aller Munde,
weil er dabei die Toten auf deutschen Soldatenfriedhöfen als „unschuldig gestorben“ bezeichnete. Was folgte, war eine Kontroverse, wie sie in Russland Seltenheitswert besitzt. Aber was sagt man eigentlich beim Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge dazu, der mit seinem Schülerprojekt hinter dem Auftritt im Bundestag stand?