Gemischte Impressionen

Das Museum des russischen Impressionismus zeigt bis zum 26. Januar 2025 die Ausstellung „Neue Gesellschaft der Künstler“, die von der gleichnamigen Künstlervereinigung des Silbernen Zeitalters erzählt. Experten bezeichnen sie schon jetzt als eine der besten Ausstellungen Moskaus in diesem Jahr.

Dmitri Kardowski und Olga Della-Vos-Kardowskaja
Olga Della-Vos-Kardowskaja hat das Porträt ihres Mannes Dmitri Kordowski (1913) und ihr Selbstporträt (1917) als Diptychon konzipiert. (Fotos: Alexej Karelski)

Die Ausstellung ist eine Revue zu Ehren des kreativen Ehepaars und der Gründer der „Neuen Gesellschaft der Künstler“, Dmitri Kardowski und Olga Della-Vos-Kardowskaja. Von 1903 bis 1917 nahmen mehr als 200 Künstler, sowohl junge als auch namhafte Meister, an den Ausstellungen des St. Petersburger Kunstvereins teil.  Unter vielen ähnlichen Vereinigungen zeichnete er sich durch seine demokratischen Prinzipien aus: In den Sälen kreuzten sich verschiedene Stile und Strömungen. In 14 Jahren organisierte der Verein zehn Ausstellungen zeitgenössischer Kunst.

Die aktuelle 11. Ausstellung wird mit einem Diptychon der Kardowskis eröffnet. Olga Della-Vos-Kardowskaja malte im Abstand von 4 Jahren ein Porträt ihres Mannes und ihr Selbstporträt in der Tradition der Renaissance. Beide Werke wurden einst in der Ausstellung der „Neuen Gesellschaft der Künstler“ gezeigt. Inzwischen werden sie in verschiedenen Museen aufbewahrt und sind nun wieder gemeinsam zu sehen.

Katja Kordowskaja
Olga Della-Vos-Kardowskaja, „Kleine Frau“, 1910

Hier werden auch die wunderbaren Porträts der Kardowski-Tochter Katja präsentiert. Eines der Gemälde, „Kleine Frau“, wurde vom Staatlichen Russischen Museum zur Verfügung gestellt. Es wurde 1910 von Olga Della-Vos-Kardowskaja gemalt, die damit zeigen wollte, wie sich ihre Tochter verändert, wie das Mädchen allmählich zu einem Teenager und dann zu einer charmanten Frau wird. Ein weiteres Gemälde von Olga Ludwigowna, das Katja darstellt, trägt den Titel „Beim Lesen“ und ist auf 1918 datiert. Dieses Werk ist anlässlich einer Ausstellung russischer Kunst, die von 1924 bis 1926 stattfand, nach Amerika und Kanada gereist.

Eines der Werke der Ausstellung, auf das das Museum besonders stolz ist, ist Boris Kustodijews Gemälde „Russische Frauen“ aus den Beständen des Kirgisischen Nationalmuseums für schöne Künste.

Boris Kustodijew, „Russische Frauen“, 1902/03
Boris Kustodijew, „Russische Frauen“, 1902/03

Dies ist ein Beispiel für das Frühwerk des berühmten Künstlers. Kustodijew malte es im Winter 1902/03, als er durch die Provinz Kostroma reiste und vom Basar in Kineschma, der Kleidung, den Ständen und der Atmosphäre sehr beeindruckt war.

Ähnlich der Vielseitigkeit in den Ausstellungen der „Neuen Gesellschaft der Künstler“ vereint die Exposition des Museums für russischen Impressionismus die Werke der Akademiker Pjotr Neradowski und Jewgeni Lansere, die Künstler der Vereinigung „Mir iskusstwa“ Alexander Benois und Alexander Golowin, die Symbolisten Nikolai Milioti und Nikolai Krymow sowie die Neoklassizisten Wladimir Schtschuko und Iwan Fomin. Ein Teil der Ausstellung ist Konstantin Bogajewski gewidmet, einem der Publikumslieblinge der 1900er Jahre.

Alexej Karelski

Die Ausstellung präsentiert mehr als 180 Werke aus 55 staatlichen und privaten Sammlungen.
Die Ausstellung präsentiert mehr als 180 Werke aus 55 staatlichen und privaten Sammlungen.
Nikolai Milioti. Die Dame in RosDie Dame in Rosa. Anfang des 20. Jahrhunderts
Nikolai Milioti, „Die Dame in Rosa“, Anfang des 20. Jahrhunderts
Nadeschda Ljubawina. Stilleben mit Blumen? 1911 (?)
Nadeschda Ljubawina, Stilleben mit Blumen, 1911 (?)
Elena Kiseljowa, „Im Park“, 1908
Elena Kiseljowa, „Im Park“, 1908
Porträts der „Königinen der Küsse“.
Porträts der „Königinen der Küsse“.
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