Botschaft in der Botschaft: Dauerhafter Standort für Kunstwerk

Ein begehbares Stück Berliner Mauer: Mit diesem Kunstwerk sorgte die Moskauerin Tatjana Ludanik vor zwei Jahren für ein Highlight des Deutschlandjahres. Nun wurde das Objekt an neuem Ort aufgestellt.

Mauer mit Öffnung: Künstlerin Tatjana Ludanik und Botschafter Géza Andreas von Geyr (Foto: Nikita Markow/Deutsche Botschaft Moskau)

Im Herbst 2020 war in Moskau eine Maueröffnung zu besichtigen. Wenige Tage nach dem 30. Jahrestag der deutschen Wiedervereinigung stießen Spaziergänger im Park Museon auf einen Betonblock, der an die Teilung Europas erinnerte – und an ihre Überwindung. Das stilisierte Mauer­fragment, mit 2,80 Meter Höhe etwas kleiner als das Berliner Original, stammte aus der Werkstatt der Moskauer Künstlerin Tatjana Ludanik. In einer Welt, die immer weiter zusammenwächst, werden Mauern früher oder später brüchig, so die Botschaft. Durch einen Spalt in dem nur scheinbar stabilen Klotz konnten Passanten hin- und herschlüpfen. Die graue Vorderseite des Kunstwerks zierte dabei der legendäre Mauerspruch „The world’s too small for walls“.

Auf der „Rückseite“ sind Meilensteine der deutsch-russischen Beziehungen aufgeführt. (Foto: Nikita Markow/Deutsche Botschaft Moskau)

Am 9. November 2020 wurde das Art-Objekt, gewidmet damals auch dem Deutschlandjahr in Russland, „abgerissen“. Zunächst fand es eine Bleibe auf dem Gelände des Goethe-Instituts. Doch zum 33. Jahrestag der Maueröffnung wurde es nun restauriert und dauerhaft im Hof der Deutschen Botschaft aufgestellt. Seine Schöpferin, bekannt für ihre Installationen im Gorki-Park, sagte der MDZ: „Heute ist die Zerbrechlichkeit dieser Welt in besonderer Weise zu spüren. Einer Welt, die zu klein ist für irgendwelche Mauern“, so Tatjana Ludanik.

Tino Künzel                                              

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