Moskau

Klasse für die Masse: Melnikow und das etwas andere Sowjeterbe

Die sichtbarste städtebauliche Hinterlassenschaft der Sowjetzeit in Moskau sind die Plattenbaugebiete. Lange, bevor sie entstanden, und noch vor dem Stalinschen Neoklassizismus hinterließ aber auch Konstantin Melnikow (1890 – 1974) Spuren im Stadtbild. Wie viele andere suchte der Architekt in den 1920er und 1930er Jahren nach einer Formensprache für die neue Gesellschaft und entwarf Gebäude mit Charakter. Der „sowjetische Gaudi“ geriet alsbald ins Abseits, die Obrigkeit warf ihm „bürgerliche Fantastereien“ vor. Doch sein Erbe ist bis heute sehenswert. Am 3. August wäre Konstantin Melnikow 130 Jahre alt geworden.

Gesellschaft

Mit eisigen Grüßen aus Übersee

Süß, cremig und ziemlich gehalt- voll: Viele Russen schwärmen noch immer für den Geschmack traditioneller Eissorten, die schon zu Sowjetzeiten verkauft wurden. Warum es die Leckerei- en ohne eine Reise in die USA heute so wahrscheinlich nicht geben würde.

Stalker
Freizeit in Moskau

Der Reiz des Verfallenen

Als sich behauptende Weltmacht errichtete die Sowjetunion eine Vielzahl an spektakulären Bauten. Nach ihrem Zerfall blieben viele von ihnen ohne Funktion und sich selbst überlassen. Heute dienen sie als Ausflugsziele für Abenteurer.

Kultur

Handgeknüpfte Propaganda

In Aserbaidschan traf in den 1920er Jahren eine traditionsreiche Teppichkunst auf den Sozialismus der Sowjetunion. Welche Blüten diese eigenartige Symbiose trieb, zeigte jüngst eine Ausstellung in Moskau.

Kultur

„Mir! Druschba! Design!“ – Geschichte des russischen Industriedesigns

Wie funktioniert Industriedesign in einem Wirtschaftssystem, das nicht auf Überfluss und Konkurrenz aufbaut, in dem eher Mangel an Waren herrscht? Eine Ausstellung des Moskauer Designmuseums präsentiert Gebrauchsgegenstände aus zahlreichen Bereichen der Industrie der Sowjetzeit und spannt einen Bogen bis in die russische Gegenwart.

Das Denkmal in Syhra
Zeitgeschehen

Geste der Freundschaft

Vor gut einem Jahr wurde in Syhra bei Leipzig das Denkmal zweier sowjetischer Piloten neu eingeweiht, die für das sächsische Dorf ihr Leben gaben. In politisch eher angespannten Zeiten erinnert die Tochter eines der beiden Helden an eine Geschichte voller Menschlichkeit.

Freizeit in Moskau

Wo sowjetische Dichter lebten: zu Besuch in Peredelkino

Die Datschensiedlung Peredelkino war Rückzugsort und Treffpunkt für sowjetische Schriftsteller. Heute zieht es Literatur- und Kunstfans aus der ganzen Welt in den Vorort von Moskau. Dort lässt sich nicht nur nachempfinden, wie die kreativen Köpfe gelebt haben, man stößt auch auf Kunstwerke von Picasso, Chagall und Miró.

Regionen

Milliarden und Mono

Sogenannte Monostädte entstanden im vergangenen Jahrhundert meist um ein einziges großes Unternehmen und prägen bis heute Russland. Nun sollen die in die Jahre gekommenen Orte fit für die Zukunft gemacht werden. Doch wie kam es eigentlich zur Gründung der Industriestädte?

Zeitgeschehen

Wieder zu haben: Breschnews Mercedes

Beim Mercedes-Festival „Schöne Sterne“ in Hattingen fuhr Ende August eine schwarze Limousine vor, die den Blicken der Öffentlichkeit lange verborgen geblieben war. Der Mercedes-Benz 600 von Leonid Breschnew hat inzwischen 53 Jahre auf dem Buckel und die meiste Zeit in der Garage verbracht, zuletzt in Deutschland. Nun wird ein neuer Besitzer dafür gesucht. In Russland.

Gesellschaft

Das Osterwunder von Leningrad

Nicht Weihnachten, sondern Ostern ist in Russland das wichtigste Kirchenfest. Am heutigen Sonntag wird es nach dem orthodoxen Kalender gefeiert. Besonders denkwürdig war das Fest der Aufstehung im ersten Kriegsfrühjahr 1942. Im belagerten Leningrad war die Auferstehung doppelter Natur – von den Toten und von der Verfolgung der Religion in der Sowjetunion. Plötzlich durfte man wieder völlig unbehelligt beten. Wie passte das zusammen?