Russiano: So kreativ fällt die Häme über den Patrioten-Kaffee aus

Nach der Aussage des russischen Premierministers Dimitri Medwedew bekommt der italienische Americano Konkurrenz. Ausgerechnet aus Russland: Der Russiano. Das nutzen landesweit zahlreiche Restaurants als PR-Gag.

2975564 17.11.2016 Меню одного из кафе в Великом Новгороде. Константин Чалабов/РИА Новости

In einem Cafe in Jekaterinburg: „Ein Americano 110 rubel. Ein Russiano, bitte – 39 Rubel.“ Na also, geht doch / RIA Nowosti.

Ein Americano ist ein mit Wasser gestreckter Espresso. Das Heißgetränk ist auch in Russland sehr beliebt. Doch laut Ministerpräsident Dimitri Medwedew nicht ganz politisch korrekt. Der Americano sollte in „Russiano“ umbenannt werden, forderte er bei einem Treffen mit Regierungschefs der Eurasischen Wirtschaftsunion. Zwar ruderte Medwedew später zurück, indem er verlauten ließ, dass nicht er hinter dieser Wortkreation stecke, sondern ein Kollege aus der armenischen Delegation. Doch das hielt die Menschen nicht auf, über den patriotischen Kaffee zu witzeln. So schreibt ein Nutzer auf Twitter, dass in der Wirtschaftskrise wohl eher ein „Depresso“ angebracht wäre. Ein anderer schlägt gar ein „Represso“ vor, angesichts der politischen Lage.

Auch Cafés und die Fastfood-Kette „Burger King“ sind auf den PR-Zug aufgesprungen und vermarkten nun einen Americano als Russiano. Eine Bar in Jekaterinburg folgte Medwedews Vorschlag und russifizierte alle Cocktails auf der Karte. Dort können Gäste einen „Schora Denisow“ statt Jack Daniels bestellen. Na dann, Prost!

Katharina Lindt

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