Arbeitsmigranten in Russland: Nicht nur Wirtschaft
Die russischen Behörden haben sich wiederholt mit dem Thema der Arbeitsmigration befasst. Einige Ergebnisse dieser Bemühungen sind inzwischen sichtbar.
Die russischen Behörden haben sich wiederholt mit dem Thema der Arbeitsmigration befasst. Einige Ergebnisse dieser Bemühungen sind inzwischen sichtbar.
Andrej Tkatschuk, der Koordinator der „Russischen Gemeinschaft“, die in einem Artikel der russischen BBC als einer der Anführer der Rechtsextremen bezeichnet wurde, im Interview mit der „Moskauer Deutschen Zeitung“.
Moskaus Baustellen sollen russischer und moderner werden. Das Rathaus möchte das Heer von Arbeitsmigranten durch gut ausgebildete Russen ersetzen. Auch moderne Technologien sollen helfen. Ein unrealistisches Ziel, glauben Kritiker.
In der Corona-Pandemie haben viele Arbeitsmigranten Moskau verlassen. Und das hat Folgen. Denn ohne die günstigen Arbeitskräfte geht in der russischen Hauptstadt kaum etwas. Jetzt sollen sie durch Russen ersetzt werden. Das hat seinen Preis, kann aber auch die Armut im Land bekämpfen.
Russlands Rechte haben es nicht leicht. Staatliche Maßnahmen und innere Zerstrittenheit haben die Szene fast bedeutungslos werden lassen. Gefährlich bleibt sie trotzdem. Auch weil sie sich neu orientiert.
Sprachbarrieren, prekäre Arbeitsbedingungen und Wohnungsnot: Die Situation tadschikischer, usbekischer und kirgisischer Arbeitsmigrantinnen in Russland ist schwierig. Informationen oder Beratungsstellen sind rar. Auf den Vorschlag von einer Mutter mit Migrationshintergrund wurde in St. Petersburg nun die mehrsprachige Zeitung „Gul“ gegründet, welche praktische Alltagstipps und Orientierung bei juristischen Fragen gibt. Im Interview erklärt die 24-jährige Redakteurin Ajim Baky aus Kirgistan, wie das ehrenamtliche Projekt Frauen aus Zentralasien stärken will.
In Zukunft müssen Migranten dort registriert sein, wo sie sich tatsächlich aufhalten. Bisher war eine Registrierung durch empfangende Parteien möglich, wie zum Beispiel Bildungseinrichtungen oder Arbeitgeber.
Russland gilt nach den USA als das Land mit den meisten Einwanderern. Die russische Politik versucht hartnäckig, den Zustrom zu begrenzen. Neue Gesetze, Krise und Rubelverfall sorgten zuletzt für einen Rückgang der Migration. Jetzt kommen auch noch erste Berufsverbote in den Regionen. Was steckt dahinter?