Kosmonautenmusuem
Übersehen kann man das Kosmonautenmuseum nicht. Denn auf seinem Dach ragt das Denkmal für die Eroberer des Kosmos 110 Meter hoch in den Moskauer Himmel. Betritt man das Museum, umgibt einen sofort eine kosmische Aura. Denn Kassen und Garderobe sehen aus, wie die sowjetische Raumfähre „Buran“.
Die Dauerausstellung umfasst acht Säle mit 4500 Quadratmetern, die sowohl die Geschichte der weltweiten Raumfahrt als auch zahlreiche Raketen zeigen. Zu den Highlights des Museums gehören die Modelle des ersten Sputniks, des „Sojus“-Raumschiffes und der Raumstation „Mir“, die einst 25 Jahre lang die Erde umkreiste.
Und das Beste: Man kann in die Modelle einsteigen und sich für ein paar Minuten wie ein Kosmonaut fühlen. Aus dem Fenster hat man sogar einen Blick auf die Erde. Bis zum 21. April läuft zum Jubiläum Juri Gagarins außerdem noch die Sonderausstellung „Ich bin ein einfacher Sowjetmensch“. Hier gibt es vor allem persönliche Dinge des Raumfahrtpioniers zu sehen.
Bekommt man beim Rundgang durch das Museum Hunger, kann man diesen mit Kosmonautennahrung stillen. Produziert wird das Essen von Kosmopit, die auch für das Essen der Kosmonauten auf der Internationalen Raumstation verantwortlich sind. Und am Automaten kann man sich das Essen in Tuben auch nach Hause mitnehmen.
Zusätzlich zu den verschiedenen thematischen Führungen bietet das Kosmonautenmuseum noch etwas ganz Besonderes an: Ein Training in einem „Sojus“-Raumschiff: Dabei wird innerhalb von zwei Stunden das Ankoppeln an die Internationale Raumstation simuliert. Einen ähnlichen Simulator nutzen auch die echten Kosmonauten. Wer sich für dieses Abenteuer entscheidet, muss 5000 Rubel bezahlen. Der einfache Eintritt ins Museum kostet 250 Rubel. Geöffnet ist täglich außer montags.
Prospekt Mira 111
M WDHCh
Kosmos-Pavillon
Nur ein paar Fußminuten vom Kosmonautenmusuem entfernt befindet sich am Ende des Ausstellungsgeländes WDNCh der Kosmos-Pavillon. Der vor einem Jahr eröffnete Pavillon will in erster Linie Wissen rund um die Raumfahrt vermitteln. So kann man in drei großen Bereichen an verschiedenen Stationen viel über die Erforschung des Sonnensystems und die Erfolge in Weltraummedizin und –biologie erfahren. Die Ausstellung im Kosmos-Pavillon ist interaktiv gestaltet. So kann man sich einen Raumanzug zusammenstellen und erfahren, ob man mit der Ausrüstung im All überleben würde. In einem kleinen Kino erfährt man alles Wissenswerte über die Geschichte des Weltraums – vom Urknall bis hin zur geplanten Besiedlung des Mars. Geöffnet hat der Kosmos-Pavillon täglich außer montags von 11 bis 22 Uhr. Der Eintritt kostet 500 Rubel.
Prospekt Mira 119
M WDNCh
Roskosmos-Kontrollzentrum
Das Kontrollzentrum der russischen Weltraumorganisation Roskosmos ist das Gehirn der russischen Raumfahrt. Denn im Moskauer Vorort Koroljow werden alle russischen Raumschiffe und Satelliten gesteuert und kontrolliert. Das Zentrum ist ebenso für Planung, die Verarbeitung eingehender Informationen, Konfiguration von Projekten sowie Organisation und Durchführung internationaler Programme zuständig.
Roskosmos unterstützt die Förderung der russischen Raumfahrt und bietet deshalb viele Führungen durch das Kontrollzentrum an. Besucher werden zunächst mit der Geschichte, dem Arbeitsalltag und der Struktur des Kontrollzentrums vertraut gemacht. Erst danach geht es in das Herz der Anlage – den Kontrollraum. Von hier aus halten die Techniker und Ingenieure den Kontakt zu den „Sojus“-Raumschiffen, den „Progress“-Raumtransportern und den „Meteor-3M“-Satelliten.
Und natürlich auch zum russischen Teil der Internationalen Raumstation ISS. Mit ein bisschen Glück kann man live dabei sein, wenn das Kontrollzentrum mit den Kosmonauten der ISS per Video oder Radio kommuniziert. Wem das nicht vergönnt ist, erfährt zumindest dank eines Filmes mehr über das Leben und die Arbeit in rund 400 Kilometer Höhe.
Wer ins Kontrollzentrum reisen möchte, sollte beachten, dass man frühzeitig einen Passierschein (Propusk) beantragen muss. Am einfachsten ist es, eine komplette Tour zu buchen, die neben dem Passierschein auch die Anfahrt nach Koroljow und die Führung beinhaltet. In einer Gruppe von zehn Personen kostet dies jeden 1830 Rubel. Um in das Kontrollzentrum zu gelangen, wird ein gültiger Ausweis benötigt. Führungen sind montags bis freitags zwischen 10 und 16 Uhr möglich.
Pionerskaja uliza 4
Koroljow, Moskauer Gebiet
Sternenstädtchen
Nur knapp 25 Kilometer von Moskau entfernt wurde 1961 das Sternenstädtchen (Swjosdnyj gorodok) errichtet. Zum Flug Juri Gagarins noch nicht ganz fertig, wurde es danach zum Zentrum der sowjetischen und russischen Kosmonautenausbildung. So trainieren hier heute die Besatzungen der Internationalen Raumstation, bevor sie sich für mehrere Monate ins Weltall begeben.
Wer seinen Wissensdurst in Moskau nicht stillen konnte, dem bietet sich im hiesigen Museum die Gelegenheit dazu. Denn mit über 9000 Exponaten, darunter historische Dokumente und und persönliche Gegenstände Juri Gagarins und des Raketenkonstrukteurs Sergej Koroljow, befindet sich hier die größte Sammlung zur Geschichte der russischen Raumfahrt.
Wie sich die Kosmonauten auf ihre Mission vorbereiten, kann man in der TSF-18 Zentrifuge erfahren. In der weltweiten größten Anlage ihrer Art werden die Kosmonauten unterschiedlichen g-Kräften ausgesetzt. Im Hydro-Space-Labor, einem Wasserbecken von 23 Metern Breite und zwölf Metern Tiefe werden zukünftige Weltraumspaziergänge trainiert.
Ausländische Staatsangehörige müssen den Besuch des Sternenstädtchens 35 Tage im Voraus buchen. Die Gruppenstandardführung kostet ab 600 Rubel pro Person. Die Kosten für eine Einzelführung liegen bei 1500 Rubel. Für den Besuch sollten mindestens fünf Stunden eingeplant werden.
Wer den Aufenthalt im Sternenstädtchen zu einem ganz besonderen Erlebnis machen möchte, dem stehen mehrere Optionen zur Verfügung. So kann man an einem Briefing mit Kosmonauten teilnehmen, einen ganzen Tag in der Anlage verbringen und an verschiedenen Trainings teilnehmen oder auf einem Parabelflug erfahren, wie sich Schwerelosigkeit anfühlt. Die Preise stehen auf der Homepage.
Swjosdnyj gorodok, Gebäude 6
Moskauer Gebiet
Ganna Novytska