Zeitgeschehen

Die Wolgarepublik: Was war sie wert?

Es war einmal ein Stück Land an der Wolga, das noch heute die Köpfe und Herzen vieler Menschen umtreibt. Dort hatten sich im 18. Jahrhundert deutsche Siedler niedergelassen. Die junge Sowjetmacht gewährte deren Nachfahren 1918 eine Autonomie, die jedoch schon 1941 kassiert wurde, nachdem die Wolgadeutschen kollektiv hinter den Ural deportiert worden waren. Was das kurze Kapitel der Autonomie letztlich für sie bedeutete, darüber schreibt der Historiker Viktor Krieger von der Universität Heidelberg, Autor eines kürzlich erschienenen Buches zum Thema, in der MDZ.

Regionen

„Meine Oma hat Nansen gesehen“

Ein Fest an der Wolga, auch zu Ehren von Fridtjof Nansen. Seit 2017 wird im ehemals deutschen Marx der „Brothafen“ gefeiert und damit an die große Tat eines großen Mannes erinnert.

Mariental
Gesellschaft

Der letzte Sommer von Mariental an der Wolga

Frieda Dercho war sechs Jahre alt, als die Sowjetführung in Moskau erklärte, dass den Wolgadeutschen, von denen auch sie eine ist, nicht zu trauen sei. Sie hätten „Abertausende Diversanten und Spione“ in ihrer Mitte nicht gemeldet und müssten, um Gefahr abzuwenden, umgesiedelt werden, hieß es in einem Erlass vom 28. August 1941. Dercho kam mit ihrer Familie in den Altai und sah ihr Dorf Marien­tal erst nach dem Ende der Sowjetunion wieder. 75 Jahre nach der Deportation blickt sie für die MDZ zurück.

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