Stiller Erfolg

Monika Gossmann wurde in Kasachstan geboren, wohnte in Tadschikistan und lebt als Schauspielerin und Regisseurin in Deutschland. Nun wagte sie den Schritt nach Hollywood.

Stark ohne viele Worte: Monika Gossmann in der Serie „Mank“ (Foto: Netflix.com)

Sie ist etwas unscheinbar, spricht nur selten und betreut ihn, obwohl er säuft und unausstehlich ist: Als Herman J. Mankiewicz im Jahr 1940 auf einer abgelegenen Ranch in der Mojave-Wüste das Drehbuch zum Filmklassiker „Citizen Kane“ diktiert, weicht ihm seine Krankenschwester nicht von der Seite. Ohne Murren und mit schier unendlicher Geduld pflegt das deutsche Fräulein Frieda den grantigen Hollywood­autor, der nach einem Verkehrsunfall ans Bett gefesselt ist.

Ein Leinwandklassiker und seine Entstehung

In der im Dezember 2020 angelau­fenen Netflix-Produktion „Mank“, welche lose die Geschichte des Leinwandklassikers und seines eigenwilligen Autors erzählt, wird die Rolle der wortkargen Frau ohne Vor­namen nun von Monika Gossmann verkörpert. Die Nebenrolle ist der erste Holly­wood-Auftritt der russlanddeutschen Schauspielerin, die zuvor durch kleinere Auftritte in ARD-Vorabendserien und einigen Kinofilmen bekannt wurde.

Von Kasachstan nach Russland

Geboren wurde Monika Gossmann 1981 im kasachischen Alma-Ata, dem heutigen Almaty. Vorfahren der Künstlerin waren bereits im 18. Jahrhundert nach Russland eingewandert und hatten sich im Wolgagebiet und der Ukraine angesiedelt. Unter Stalin wurden sie verbannt und mussten sich Ende der 1950er Jahre in Kasachstan ansiedeln. Gossmann, die als Kind auch einige Jahre in Tadschikistan lebte, kam 1988 nach Deutschland.

Birger Schütz

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