Das neue Jahr hat gerade erst angefangen, ein Blogger aus Rostow am Don aber schon eine Idee, wie es enden soll. Mit einer Online-Petition auf Change.org will Wadim Maukow Russlands Perwyj Kanal, den ersten Knopf auf der TV-Fernbedienung, dazu bewegen, sein nächstes Silvesterprogramm zu überdenken. Bis Mitte Januar solidarisierten sich mit dem Anliegen mehr als 165000 Unterzeichner.
Seit 1962 gehören die Silvester-Shows im Stile des sogenannten „Blaues Lichtleins” (mit einer Unterbrechung zwischen 1985 und 1997) zu den Feiertags-Klassikern des russischen Staatsfernsehens. Bei diesem sowjetisch-traditionellen Unterhaltungsformat mit Liedern, Sketchen und viel Klatsch und Tratsch treffen sich bis heute immer wieder teilweise dieselben Gesichter, beispielsweise die „ewig jungen“ Estrada-Ikonen Alla Pugatschowa, Sofija Rotaru und Iossif Kobson. Die jüngere Generation wird vertreten von Pugatschowas Mann Maxim Galkin sowie den Eurovision-Kandidaten Paulina Gagarina und Sergej Lazarjew.
Die Show des Anstoßes – Teil 1 (russisch):
Aber diesmal ist wohl doch eine Grenze überschritten worden: Die russischen sozialen Netzwerke wurden anstelle von Salaten, Feuerwerken und Weihnachtsbäumen mit Show-Ausschnitten geflutet, in denen viele den guten Geschmack verletzt zu sehen glaubten. Die Aufregung war so groß, dass sie den einflussreichen Generaldirektor des Perwyj Kanal, Konstantin Ernst, zu einer Stellungnahme nötigten. Der Sender habe nicht vor, das Konzept seiner Silvestershow, die sich an eine Zielgruppe ab 45 Jahren wende, zu ändern.
Den Zuschauern bleibt also im Falle des Falles nur der große rote Knopf der Fernbedienung.
Und Teil 2 derselben Sendung (russisch):
Peggy Lohse