Lust auf Süßes? Ab ins Museum!

Köstlich und traditionsbewusst: Der Schokoladenhersteller „Roter Oktober“ wird 170 Jahre alt und feiert sich im firmeneigenen Museum. Doch in welchen Ausstellungen kommen Naschkatzen sonst noch auf ihre Kosten? Vier Tipps für süße Ausflüge in Moskau.

Leckere Versuchung: Dieses liebevoll gestaltete Gespann besteht aus Pfefferkuchen und Zuckerguss. /Foto: музей-пряника.рф

Geschichtsmuseum für Schokolade und Kakao

Im Jahr 1849 gründete Theodor von Einem aus dem brandenburgischen Bad Belzig eine Fabrik, die später zu Russlands bekanntestem Schokoladenhersteller „Roter Oktober“ wurde. In diesem Jahr feiert die Traditionsmarke 170-jähriges Jubiläum. Das Unternehmen wurde vor allem mit Kuchen und Konfekt bekannt, mit dem auch der Zar beliefert wurde. Ihren bekannten Namen „Roter Oktober“ erhielt die Fabrik allerdings erst nach der Revolution. Bis zum Jahr 2007 befanden sich die Produktionsstätten an der Bersenewskaja-Uferstraße im Zentrum Moskaus. Mittlerweile ist das Unternehmen weitergezogen und in den ehemaligen Fabrikhallen sind Künstler und andere Kreative heimisch geworden. Allerdings gibt es weiterhin ein Süßwarengeschäft von „Roter Oktober“ sowie das Museum „Rosa Einem“. In diesem können sich Besucher über die Geschichte des Unternehmens informieren und erfahren, wie Konfekt im 21. Jahrhundert hergestellt wird.

Adresse: Bersenewskaja Nabereschnaja 6/1
Metro: Kropotkinskaja

Kaffeehaus und Süßwaren-Laden „Konfekt-Lawka“

Zusammengewürfelte Möbel und Konfekt-Ketten an der Decke: Die „Konfektlavka“ ist einem traditionellen Kaufmannsladen nachempfunden. /Foto: konfektlavka.com

Eine Tasse Tee, dazu Süßigkeiten und dann eine Führung zum Thema russische Desserts: All dies ist möglich in diesem außergewöhnlichen Kaffeehaus im Moskauer Zentrum, in dem sich alles um Konfekt und Süßigkeiten dreht. Das Museum ist eine Kombination aus Kaffeehaus und Ausstellung und liegt in der Nähe der beliebten Flaniermeile Arbat. Vor rund 300 Jahren befanden sich in dieser Gegend viele Geschäfte und Stände, die Süßigkeiten und andere Lebensmittel zum Kauf anboten. Adlige und andere Wohlhabende versorgten sich dort. Die Einrichtung des Museums soll an diese Zeit erinnern. Mit bunt zusammengewürfelten Möbeln, verschiedenartigen Gewichten zum Wiegen von Zucker oder Karamell und im Schaufenster baumelnden Konfekt-Ketten ist das Kaffeehaus einem traditionellen Kaufmannsladen nachempfunden. Die Besucher sind ausdrücklich eingeladen, nach Herzenslust zu kosten. Außerdem werden Kurse angeboten, in denen man selbst Konfekt herstellen, Schokoladenfiguren kneten oder Tier aus Zuckerguß basteln kann.

Adresse: Mersljakowskij Pereulok 15/3
Metro: Arbatskaja

Pfefferkuchenmuseum: Lebkuchen zum Selbermachen

Von wegen öde Ausstellung: In diesem Museum können die Besucher Rezepte selbt ausprobieren. /Foto: музей-пряника.рф

Häuser, Flugzeuge, Hubschrauber – und sogar Panzer: Dass Pfefferkuchen auch ziemlich ungewöhnliche Formen annehmen können, beweist das Museum des Pfefferkuchens, in dem die Besucher ausdrücklich zum Mitmachen eingeladen sind. Interessierte können aus einem großen Angebot an Kursen wählen, um das Backen des leckeren Naschwerks in jeder nur denkbaren Form zu erlernen. Sogar für ganze Hochzeitsgesellschaften gibt es Angebote. Zudem können Süßfreunde bei einer kostenlosen Führung viel Wissenswertes über Leb- und Pefferkuchen aus allen Ecken Russlands erfahren. Wer dann so richtig auf den Geschmack gekommen ist, wird im Museumsshop bestimmt fündig. Hier gibt es Pfefferkuchen in allen nur erdenklichen Größen und Formen. Bei der Herstellung der Leckereien wird auf Chemie verzichtet und ausschließlich Ingwer als Konservierungsmittel eingesetzt. Dieser macht die Kuchen bis zu sechs Monate haltbar – wenn sie nicht vorher weggenascht werden.

Adresse: Chochlowskij Pereulok 11/1
Metro: Kitaj-Gorod

Kreml in Ismajlowo: Eine Schau rund ums Brot

Teigtöpfe und Küchengerät zur traditionellen Brotherstellung /Foto: regions.kidsreview.ru

Bliny, Kuchen – aber auch Brötchen und Brot: Die russische Küche ist reich an süßen Rezepten. Im Kreml von Ismailowo können Hauptstädter und Touristen mehr über diese Nahrungsmittel erfahren. Denn in dem Ausflugsziel am Moskauer Stadtrand hat neben vielen Freizeitangeboten auch ein Brotmuseum seinen Platz gefunden. Die Ausstellung verfügt über mehr als 1000 Exponate von historischen Teigtöpfen bis hin zu den traditionellen Tüchern, in welche das gebackene Brot früher eingeschlagen wurde. Bei Führungen lernen die Besucher überlieferte Rezepte und Tricks für Herd und Ofen kennen. Wer will, kann das neu gewonnene kulinarische Wissen gleich selbst in einem der zahlreichen Mitmach-Kurse ausprobieren. Für Besucher, die auf ihre Fähigkeiten beim Backen noch nicht so viel halten, gibt es auch einen Laden mit einem reichen Angebot der süßen Exponate.

Adresse: Ismajlowskoje Schosse 11/1
Metro: Partisanskaja

Ljubawa Winokurowa

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