Mehrere Buckelfliegen mit einer Klappe

Russland hat die Einfuhr von Bananen aus Ecuador erst einmal gestoppt, offiziell wegen Insektenbefall. Dann wieder zugelassen. Doch man kann sich gut erinnern, wie Qualitätsgründe auch früher immer wieder geltend gemacht wurden, wenn es politischen Ärger mit dem einen oder anderen Land gab. Einige Beispiele.

Bananen aus Ecuador sind in Russland (nicht) immer willkommen. (Foto: AGN Moskwa)
Bananen aus Ecuador (2024)

Anfang Februar setzte Russland die Einfuhr von Bananen aus Ecuador aus. Übrigens ist es der größte Abnehmer von Bananen aus diesem südamerikanischen Land. Die Behörden hatten angeblich eine Buckelfliege in den Bananen gefunden. Aber auch dem russischen Normalbürger, fernab der Biologie, war sofort klar: Jetzt wird er keine Bananen aus Ecuador mehr essen, weil am 30. Januar der ecuadorianische Präsident Daniel Noboa ankündigte, alle im Lande vorhandenen sowjetischen Waffen an die USA auszuliefern. Russland vermutete, dass sie später in der Ukraine landen würden. Ecuador änderte dann seine Entscheidung. Und die Buckelfliege verschwand: Die Einfuhr wurde wieder erlaubt.

Fischkonserven aus Lettland (2015)

Die russischen Behörden haben nach und nach die Einfuhr von Fischkonserven aus Estland und Lettland in die Russische Föderation verboten. Im August wurde ein Verbot für alle Fischkonserven aus Lettland, einschließlich Sprotten, verhängt. Offiziell wegen eines Verstoßes gegen die Vorschriften zur Produktkennzeichnung. Vor der Einführung der Beschränkungen belieferte Lettland Russland mit 50 Prozent der im Land produzierten Fischkonserven.  Im August 2017 wurde berichtet, dass vier von fünf großen Sprottenfabriken in Estland geschlossen worden waren. Im Dezember 2017 wurden die Einfuhrbeschränkungen teilweise aufgehoben.

Wein aus Moldau (2013)

Russland hat die Einfuhr von moldauischem Wein verboten. Vorher war es der größte Markt für moldauische Winzer. Grund für das Verbot waren Behauptungen der russischen Gesundheitsbehörden,  die Qualität der Produkte sei schlecht. Der Präsident der Republik Moldau Nikolaj Timofti nannte den Schritt eine „unfreundliche, unchristliche und unbrüderliche Geste». Er deutete an, dass dies mit der Entscheidung der Republik Moldau zusammenhänge, am Gipfel der Östlichen Partnerschaft in Vilnius teilzunehmen. Im Jahr 2015 wurden die Weinlieferungen nach Russland wieder aufgenommen. In den letzten 20 Jahren waren sie mehrmals auf ähnliche Weise unterbrochen worden.

Mineralwasser Borjomi aus Georgien (2006)

Nach dem Einfuhrverbot für Wein aus Georgien und Moldawien im März verhängten die russischen Behörden ein Verbot für die Lieferung des Mineralwassers Borjomi. Zu diesem Zeitpunkt entfielen 35 Prozent der georgischen Borjomi-Ausfuhren auf Russland. Das Mineralwasser kehrte 2013 nach Russland zurück. In den Jahren der Abwesenheit verlor das Unternehmen viele russischen Fans dieses Wassers.

Die Russen erinnern sich an die Verbote von Tomaten aus der Türkei (2015), Milchprodukten aus Weißrussland (2018), Käse aus der Ukraine (2012) und andere, die ihrer Meinung nach politisch motiviert waren.

Olga Silantjewa

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