Gegen den Trend: Neuer Name für alte Straße
Bei Straßenumbenennungen geht in Russland für gewöhnlich nichts. Und dann wieder geht es schnell, sehr schnell, wie das Beispiel Saratow zeigt.
Bei Straßenumbenennungen geht in Russland für gewöhnlich nichts. Und dann wieder geht es schnell, sehr schnell, wie das Beispiel Saratow zeigt.
In den letzten drei Jahrzehnten sind zwar die meisten, aber längst nicht alle Russlanddeutschen als Spätaussiedler nach Deutschland ausgewandert. Von denen, die geblieben sind, leben einige Tausend im Deutschen Nationalen Rayon, der vor 30 Jahren im Steppenland der sibirischen Altai-Region (wieder)gegründet wurde. Wie geht es ihnen dort?
Die beiden Weltkriege des 20. Jahrhunderts hatten für kein Land so dramatische Folgen wie für Russland. Doch die Zeit dazwischen war für die dortige Bevölkerung teils noch schicksalhafter. Vor 100 Jahren, im Frühjahr 1921, breitete sich vor allem im Wolgagebiet eine verheerende Hungersnot aus, die Millionen Menschenleben kostete und erst 1922 allmählich abklang. Zehn Jahre später wiederholte sich diese humanitäre Katastrophe. Was das für die Wolgadeutschen bedeutete, darüber sprach die MDZ mit dem Saratower Historiker Arkadij German.