Sofia die Erste: Ranking der Vornamen in Russland

Sofia und Michail sind aktuell die beliebtesten Vornamen für Neugeborene in Russland. Das ist keine große Überraschung. Dennoch weist die russische Namenstabelle durchaus Bewegung auf.

Russische Mädchen- und Jungenvornamen sind meist klassisch, aber ihre Popularität schwankt. (Foto: Tino Künzel)

Vornamen sind in Russland durchaus weniger der Mode unterworfen als in Deutschland. Iwan, Alexander oder Michail – so hießen schon russische Zaren und so werden weiterhin bevorzugt Neugeborene genannt. Trotzdem gibt es auch unter den Namensklassikern Bewegung in die eine oder andere Richtung, wie das Tinkoff-Journal berichtet. Seine umfangreiche Analyse zu dem Thema erschien Mitte September und stützt sich auf frei zugängliche und monatlich aktualisierte amtliche Angaben zu allen Regionen sowie auf Daten zu den 100 populärsten Mädchen- und Jungennamen in Moskau, die ebenfalls jeden Monat veröffentlicht werden. Außerdem sind in den Report Statistiken eingeflossen, die Veränderungen der Namensgebung in den letzten 120 Jahren aufzeigen.

Die Top 10 bei Mädchen und Jungen

Die leichteste Übung dabei: Was sind eigentlich aktuell – mit Stand von 2023 – die beliebtesten Vornamen in Russland? Bei den Mädchen hält sich Sofia schon seit Jahren an der Spitze (und belegt auch in Deutschland als Sophia vordere Plätze). Weiter in den Top 10: Anna, Maria, Eva, Viktoria, Polina, Alissa, Warwara, Wassilissa und Alexandra. Bei den Jungen führen diese zehn Namen die Charts an: Michail, Alexander, Maxim, Artjom, Mark, Lew, Iwan, Matwej, Daniil und Dmitri.

Die Liste bezieht sich zwar auf Moskau, doch die Autoren der Analyse betonen, dass das Bild in drei Viertel der russischen Regionen identisch oder sehr ähnlich ist. Ausnahmen bilden allen voran die mehrheitlich muslimischen Republiken im Nordkaukasus.

Auf- und Absteiger

Bis auf Anna, Maria, Viktoria und Alexandra gehörten die genannten Mädchennamen noch in den 1980er Jahren nicht einmal zu den 20 beliebtesten. Sofia rangierte damals auf Platz 44, Eva sogar auf dem 169. und Wassilissa auf dem 90. Rang. Aus der Mode gekommen sind nach Angaben der Autoren Namen wie Jelena, Natalja, Olga und Irina, die vor 30 oder 40 Jahren sehr gefragt waren, heute aber krasse Außenseiter sind. Immerhin auf Platz 17 zurückgefallen ist die Nummer eins der 1990er Jahre: Anastassija.

Bei den Jungen haben vor allem die Vornamen Mark, Lew und Matwej in den zurückliegenden Jahrzehnten viel Boden gutgemacht. Doch die größten Sprünge vollzogen sich jenseits der Top 10. Miron verbesserte sich von Platz 485 in den 1980er Jahren auf Rang 13, Makar von 219 auf 36. Auch die in Deutschland regelmäßig unter den Spitzenreitern vertretenen Leon und Luca sind mit Platz 49 und 59 gut im Rennen. Gegenüber dem letzten Sowjetjahrzehnt sind sie um 400 bis 500 Plätze nach oben geklettert. Zu den Absteigern zählen laut Report dagegen Namen wie Anton, Igor und Oleg.

Tino Künzel

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