Meinung und Medien

Gul heißt Blume

Sprachbarrieren, prekäre Arbeitsbedingungen und Wohnungsnot: Die Situation tadschikischer, usbekischer und kirgisischer Arbeitsmigrantinnen in Russland ist schwierig. Informationen oder Beratungsstellen sind rar. Auf den Vorschlag von einer Mutter mit Migrationshintergrund wurde in St. Petersburg nun die mehrsprachige Zeitung „Gul“ gegründet, welche praktische Alltagstipps und Orientierung bei juristischen Fragen gibt. Im Interview erklärt die 24-jährige Redakteurin Ajim Baky aus Kirgistan, wie das ehrenamtliche Projekt Frauen aus Zentralasien stärken will.

Kultur

Die wahre Welt ist absurd

Er führte einen berühmten Salon in St. Petersburg, machte sich als kompetenter Kunsthistoriker einen Namen und kämpfte als Offizier im Zweiten Weltkrieg. Dass Wsewolod Petrow aber auch ein großer Schriftsteller mit einer Vorliebe für den Surrealismus war, erkennen viele Literaturfreunde erst jetzt.

Grjasnowa
Kultur

„Ich weiß nicht, was es bedeuten soll, russisch zu sein“

Olga Grjasnowa ist eine der bekanntesten Autoren der deutschen Gegenwartsliteratur. Auf Einladung des Goethe-Instituts stellt Grjasnowa ihren aktuellen Roman „Gott ist nicht schüchtern“ auf einer Lesereise in St. Petersburg, Archangelsk und Moskau vor. Mit der MDZ sprach Grjasnowa über ihre Erfahrungen mit Russland, ihre Romanhelden und die Frage nach Identität.

Tschetschenien
Reisen

Die Wiederentdeckung des Kaukasus? Eine Leipziger Reiseagentur will den Tourismus in Tschetschenien fördern

2017 war ein neues Rekordjahr für den Tourismus in Russland. Während es die meisten Besucher nach Moskau und St. Petersburg zieht, wird die Kaukasusrepublik Tschetschenien als Urlaubsregion eher vermieden. Die Leipziger Reiseagentur „Paneurasia“ will das ändern und schloss im August den ersten Kooperationsvertrag mit dem tschetschenischen Tourismusministerium. Mitinhaber Konstantin Ermisch erklärt im Interview mit der MDZ, wie es zu der Zusammenarbeit kam und warum Tschetschenien seiner Meinung nach eine Reise wert ist.

Zeitgeschehen

WM in den Regionen: Karneval am Don

Es gibt ein „Vor“ und „Nach“ der WM, besonders in denjenigen Austragungsorten, die weniger
touristisch sind als Moskau und St. Petersburg. Rostow am Don hofft auf ein Wiedersehen. Ein
Ortsbesuch.

Sport

Die Fußballer vom Amt kommen nach Russland

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat diesen Sommer in Russland Großes vor. Und zwar gleich doppelt: Der Satz gilt sowohl für die Weltmeister als auch für die Bürgermeister. Anfang Juli reisen Letztere für zwölf Tage nach St. Petersburg und Moskau, um Fußball zu spielen, Fußball zu schauen und auch um Gutes tun. Das sagte Joachim Schuster, Bürgermeister von Neuen­burg am Rhein und Teamchef der Nationalmannschaft der Bürgermeister, der MDZ.

Aurora
Gesellschaft

Gestatten, Panzerkreuzer Aurora! Revolutionsheld und Museum

Die „Aurora“ hat unzählige Schlachten geschlagen, dabei so manchen Treffer gelandet und auch viele ein­stecken müssen. Berühmt geworden ist sie jedoch ausgerechnet durch einen Blindschuss. Er soll am 7. November 1917 das Ende der Provisorischen Regierung eingeläutet haben. Jack Fordon, 22-jähriger Slawistikstudent von der Uni Heidelberg und gerade für ein Austauschsemester in St. Petersburg, hat das Schiff – seit 1957 Museum – für uns besucht.

Gesellschaft

Hört die Signale: Das Vorgehen gegen die Europäische Universität und die Lehren

Die staatliche russische Bildungsaufsichtsbehörde Rosobrnadsor hat der Europäischen Universität in St. Petersburg die Lehrzulassung verweigert. Für den Soziologen und Philosophen Grigorij Judin von der Higher School of Economics ist das eine „Katas­trophe“ für Wissenschaft und Bildung in Russland, wie er in einem Beitrag für die Internetzeitung Meduza schreibt. Lesen Sie den Text hier in deutscher Übersetzung und leicht gekürzt.