Mit Russlandvisum auch nach Belarus

Die Staatsduma hat ein russisch-belarussisches Abkommen zur gegenseitigen Anerkennung von Visa ratifiziert. Damit ist der Weg frei für Drittstaatler, mit dem Visum des einen Landes auch in das andere einzureisen.

Straße in Minsk, der Hauptstadt von Belarus (Foto: Tino Künzel)

„Nicht vor März 2023“, heißt es in einem von der russischen Duma am 17. Januar veröffentlichen Schreiben, aber offenbar zumindest zeitnah tritt ein Abkommen in Kraft, dass die Einreise von Ausländern aus Russland nach Belarus und umgekehrt neu regelt. Für Bürger aus Drittstaaten reicht dann das Visum des einen Landes aus, um auch in oder durch das andere zu reisen und sich dort aufzuhalten. Bisher waren dafür separate Visa nötig.

Ursprünglich waren die Visaerleichterungen bereits für das Frühjahr 2019 in Aussicht gestellt. Die Unterzeichnung des Abkommens sollte am 13. Dezember 2018 in Brest stattfinden. Doch dann machte der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko überraschend einen Rückzieher. Das „Schengen für zwei“ wurde erst am 19. Juni 2020 in Minsk unterzeichnet. Doch seine Implementierung verzögerte sich durch die Pandemie und diverse Einreisebeschränkungen. Nun aber hat die Staatsduma das Abkommen ratifiziert. Zuvor hatte sich die russische Regierung für die Annahme ausgesprochen.

Die Einreise nach Belarus ohne ein belarussisches Visum war für Deutsche bisher nur über den Flughafen von Minsk möglich. Inhabern eines russischen Visums steht Russlands westlicher Nachbar künftig auch per Bahn, Bus oder mit dem Auto offen. Ebenfalls möglich ist der Transit durch das Land. In Zeiten, da der Luftverkehr zwischen Russland und der EU auf Eis liegt, ist das eine weitere alternative Reiseroute. Zwar kann auch aus Belarus nicht in den Westen geflogen werden, doch die Landverbindung ist die kürzeste von allen.

UPD: Ende Januar hat auch der russische Präsident Putin das Abkommen mit Belarus unterzeichnet. In der entsprechenden Mitteilung des Kremls heißt es, das Gesetz trete damit am 1. Februar 2023 in Kraft.

Tino Künzel

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