
Bei einer Diskussion über die Regulierung des Datenverkehrs auf der Data Fusion-Konferenz am 17. April wurde ein Thema angesprochen, das buchstäblich jeden betrifft. Sergej Anochin, CEO von Vimpelcom, dem Eigentümer des Mobilfunkbetreibers Beeline, teilte mit, dass das Unternehmen zusammen mit dem Ministerium für digitale Entwicklung und „LizaAlert“ über mögliche Änderungen des Gesetzes „Über Kommunikation“ diskutiert. Das Problem ist folgendes: Telekommunikationsbetreibern ist es nicht erlaubt, persönliche Daten von Nutzern weiterzugeben, was sie daran hindert, Such- und Rettungsteams zu unterstützen.
„Gesetze über personenbezogene Daten, das Bankgeheimnis, das Kommunikationsgeheimnis schützen den Einzelnen gut. Aber dadurch verlieren wir manchmal Menschenleben. Wie lange dauert es zum Beispiel, bis ein Rettungsteam die Geolokalisierung einer vermissten Person erfährt? Wir arbeiten seit mehr als zehn Jahren mit ‚LizaAlert‘ zusammen und in den meisten Fällen ist es unmöglich. In manchen Fällen muss man wochenlang warten“, sagte Anochin.
Derzeit können die Geolokalisierungsdaten einer vermissten Person nur noch an einen nahen Verwandten weitergegeben werden, und das auch nur persönlich. Das Ministerium für digitale Entwicklung erörtert derzeit mögliche Änderungen der Ansätze. Dazu gehört die Unterscheidung zwischen sogenannten sensiblen und gesellschaftlich wichtigen Daten. Die Teilnahme von „LizaAlert“-Experten an dieser Diskussion lässt hoffen, dass die Meinung der Fachleute dieses Mal Gehör finden wird. Bei der letzten Diskussion über die Änderung des Gesetzes im Jahr 2019 wurden ihre Bedenken nicht berücksichtigt.
Sofia Gussinski