Lassen Sie uns zu Beginn des neuen Jahres gemeinsam einen Blick auf den Kalender für 2018 werfen. 365 Tage, 52 Wochen – als leeres Blatt ist er zunächst relativ unspannend. Interessant wird es, wenn man die Feiertage einträgt. Sofort fängt das Herz an, ein bisschen schneller zu schlagen, und vor dem geistigen Auge tauchen die ersten Bilder auf, wie man den einen oder anderen arbeitsfreien Tag vielleicht verbringen könnte. Die Russen sind in dieser Beziehung etwas besser dran. Beim Durchzählen zeigt sich: Sie haben 13 gesetzliche Feiertage. In der Bundeshauptstadt Berlin sind es nur neun.
Zugegeben, wir hätten auch Bayern zum Vergleich heranziehen können, den deutschen Feiertags-Rekordhalter mit ebenfalls 13. Doch auch dann sind die Russen im Vorteil: Der Staat beschert ihnen nämlich per Gesetz lange Wochenenden, ohne dass für die Brückentage wie in Deutschland Urlaub genommen werden müsste. Im März und April/Mai ergeben sich damit jeweils vier freie Tage am Stück, im Juni drei. Drei Brückentage müssen an Samstagen herausgearbeitet werden (28. April, 9. Juni, 29. Dezember), drei bekommen die Russen „umsonst“: Fallen in Russland nämlich Feiertage auf Wochenenden, die ja ohnehin frei sind, korrigiert der Gesetzgeber diese „Ungerechtigkeit“ und lässt die „roten“ Tage später nachholen. Konkret betrifft das dieses Jahr den 6./7. Januar und den 4. November – Feiertage am Samstag und Sonntag. Weil man sich ja schlecht doppelt erholen kann, wird den Arbeitnehmern zum Ausgleich am 9. März, 2. Mai und 5. November arbeitsfrei gewährt.
Tino Künzel