Eine Freude für viele: Geschenkideen, die soziale Projekte unterstützen

Weinachten ist vorbei. Doch eigentlich braucht es keinen besonderen Anlass, um Freunde und Familie mit einem Geschenk zu überraschen. Besonders, wenn man damit gleichzeitig anderen Menschen helfen kann. Die MDZ zeigt Ihnen eine kleine Auswahl an wohltätigen Geschenkideen aus Russland.

Geschenke

Im Barking Store gibt es T-Shirts, mit denen Sie garantiert auffallen © barkingstore.ru

Barking Store

T-Shirts können mehr sein als einfach nur ein unauffälliges Kleidungsstück. Der Onlineshop „Barking Store“ bietet Shirts, auf denen Hunde und Katzen Städte zerstören, protestieren oder über die Menschheit herrschen. Der Laden gehört zum privaten Tierheim „50pets“ im Moskauer Umland.

Heimgründer Roman Belousow ist ein Tierliebhaber. Schon früh hat er Katzen und Hunde von der Straße geholt und versucht, ihnen ein neues Zuhause zu geben. Das klappte aber nicht immer. Sein Biologiestudium brach er ab, da er es nicht aushielt, Tiere zu sezieren.

Er wandte sich dem Journalismus und Umweltprojekten zu. Parallel half er Tieren auf der Straße. Bis seine Moskauer Wohnung zu klein wurde und der Familienrat entschied, ein Haus im Umland zu mieten. Später kaufte Belousow ein Stück Land und baute sich selbst ein Haus, in dem er ein Tierheim einrichtete.

50 Hunde und Katzen sind aktuell seine Gäste. Und deren Verpflegung kostet Geld. Zunächst machte er über seinen Instagram-Account auf die Tiere aufmerksam und eröffnete vor ein paar Jahren den Onlineshop für T-Shirts und Sweatshirts. Die werden mittlerweile sogar von Musikern und Politikern getragen. Selbst Alexej Nawalnyj kam einmal in einem T-Shirt des „Barking Store“ zu einer Gerichtsverhandlung. Darauf stand geschrieben: „arbeite und bete“.

T-Shirts gibt es ab 990 Rubel (13 Euro), Sweatshirts ab 2000 Rubel (26 Euro).

barkingstore.ru

Geschenke

andgemachtes Spielzeug von „Anton ist gleich nebenan“ © legko-legko.ru

Anton ist gleich nebenan

In Russlands nördlicher Hauptstadt St. Petersburg ist die Stiftung „Ausgang in Petersburg“ aktiv, die sich um Menschen mit Autismus kümmert. Zur Stiftung gehört seit 2013 das Zentrum „Anton ist gleich nebenan“, die einzige Organisation Russlands, die sich für die soziale Wiedereingliederung von Erwachsenen mit Autismus einsetzt.

Die Leiterin Ljubow Arkus, Filmexpertin und Chefredakteurin des Filmjournals „Seans“, drehte 2012 einen Dokumentarfilm über einen autistischen Jungen namens Anton, der keine Eltern mehr hatte. Noch im selben Jahr lief „Anton ist gleich nebenan“ auf den Internationalen Filmfestspielen in Venedig.

2013 wurde dann das Zentrum eröffnet. Hier gibt es eine Wohnung, in der die Menschen lernen, selbstständig zu sein, und Ateliers, in denen genäht, gezeichnet, getöpfert und geschreinert wird. Einen Teil der dort hergestellten Dinge kann man entweder online oder in den Partnergeschäften in St. Petersburg und Moskau (im Museum „Garage“) kaufen.

Die Auswahl – Kopfkissen mit Schattenspielmustern, Tassen und Teller, Spielzeug, Postkarten, Anstecker und Taschen – ist groß und alltagstauglich. Der gesamte Erlös des Verkaufs geht in die Entwicklung des Zentrums „Anton ist gleich nebenan“.

Geschenk

Ein sowjetischer Klassiker: die Awoska © avoski.livejournal.com

Awoska schenkt Hoffnung

Awoska ist die russische Bezeichnung für ein Einkaufsnetz. Zu Zeiten der Sowjetunion hatte das Einkaufs- netz den Rang, den heute Jutebeutel einnehmen. Die Mangelwirtschaft schaffte es damals nicht, genügend Polyethylen herzustellen, weswegen die Menschen ihre Einkäufe in geflochtenen Beuteln – der Awoska – nach Hause brachten. Zwar konnte so jeder sehen, was man denn so einkaufte, dafür war es umweltbewusst.

Heute ist die Awoska auf russischen Straßen etwas Exotisches und gilt vielen als rückständig. In regelmäßigen Abständen versuchen Modedesigner, das Einkaufsnetz neu zu definieren. Den Massenmarkt hat die Awoska dennoch nicht erobern können. Das sowjetische Accessoire würde heutzutage ungerecht behandelt, meint zumindest das Projekt „Awoska schenkt Hoffnung“, und will das ändern. Seit der Gründung 2009 wurden bereits über 300000 Einkaufsnetze produziert.

Hergestellt werden sie von Blinden. Auch Nachbearbeitungen, Logistik und Verkauf werden von Menschen mit Beeinträchtigung übernommen. Bei „Awoska schenkt Hoffnung“ arbeiten Menschen mit Hörschäden, Muskel- und Skeletterkrankungen und geistigen Beeinträchtigungen. Sie alle leben vom Verkauf der Einkaufsnetze. Im Laden in der ul. Bolschaja Dmitrowka 32 gibt es ein reiche Auswahl an Farben und Designs. Zu haben sind die Awoskas für einen Preis zwischen 196 und 600 Rubel (2,50 bis 8 Euro).

Geschenke

Karten, die man gerne verschenkt © hospicefund.ru

Museum der Stiftung „Wera“

Die Stiftung „Wera“ (Glaube) hilft unheilbar kranken Menschen. Ihre Freiwilligen kaufen benötigte Medikamente und Ausrüstungen für die Hospize, in denen die Betroffenen leben. Vor einem Jahr hat die Stiftung die Aktion „Mit ‚Wera’ ins Museum“ ins Leben gerufen. Damals kamen 5,2 Millionen Rubel (69000 Euro) zusammen.

Für 600 Rubel (8 Euro) kann man auf der Homepage von „Wera“ Einladungskarten für zwei Personen für ein Museum kaufen. Man muss nur das Museum auswählen und hat eine schöne Geschenkidee. Zur Auswahl stehen „Garage“, das Polytechnische Museum, das Museum für Surrealistische Kunst, das Timirjasew-Museum für Biologie und das Marina-Zwetajewa-Museum.

Kaufen können Sie die Eintrittskarten unter museum.hospicefund.ru

Ljubawa Winokurowa

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