Wiesn-Gaudi in der Botschaft

Ein Hauch von Theresienwiese weht schon bald in der Mosfilmskaja-Straße. Doch nicht das traditionelle Oktoberfest der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer (AHK) verspricht feucht-fröhliche Ablenkung vom Geschäftsalltag.

Oktoberfest

O‘zapft is! Letztes Jahr beim AHK-Fest ging es feucht-fröhlich zur Sache / Foto: AHK

Bald ist es wieder soweit: Blasmusik, deftige Weißwürste mit Laugenbrezen und frisch gezapftes bayerisches Bier, Herren in zünftigen Lederhosen und Damen in tief dekolletierten Dirndln, – das dürfte selbst bei waschechten Bayern Erinnerungen an die Heimat wachrufen.

Doch auch Moskowiter, die es dieses Jahr nicht auf die Wiesn nach München schaffen, müssen in der russischen Hauptstadt keinesfalls auf bayerische Gemütlichkeit und eine kühle Maß Bier verzichten. Denn die traditionellen Feierlichkeiten der Münchner Theresienwiese können bald auf dem Oktoberfest der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer (AHK) erlebt werden. Bereits zum zweiten Mal in Folge findet dieses Event in Zusammenarbeit mit der Deutschen Botschaft statt, welche die notwendigen Räumlichkeiten stellt.

Bildschirmfoto 2016-09-02 um 16.15.16Die Gäste dürfen sich neben originalen bayrischen Schmankerln auf traditionelle Volksfestmusik und Showeinlagen von den „Happy Bavarians“ und „Bavarskaja Karussell“ freuen. Und auch die kleinen Gäste kommen nicht zu kurz: mit Animatoren, verschiedenen Spielen sowie einem Streichelzoo gibt es reichlich Unterhaltung. Das Fest bietet zudem eine gute Möglichkeit für die deutsche und russische Seite, abseits des Geschäftsalltags in Kontakt zu kommen und bereits vorhandene Beziehungen zu stärken.

Bildschirmfoto 2016-09-02 um 16.20.34Ein weiterer Grund zum Feiern: Das Bayerische Reinheitsgebot – das älteste Lebensmittelgesetz der Welt – feierte im April seinen 500. Geburtstag.

Das Gütesiegel geht auf das Jahr 1516 zurück, als die bayerischen Herzöge Wilhelm IV. und Ludwig X. in Ingolstadt verfügten, dass ausschließlich Gerste, Hopfen und Wasser für die Bierherstellung zulässig seien. Heute sind in einigen Bieren zwar auch andere Inhaltsstoffe wie Malz und Hefe zu finden, künstliche Aromen, Zucker und Farbstoffe sind für echtes, deutsches Qualitätsbier – wie extra für das Fest importiert – jedoch nach wie vor Tabu.

Wer nach diesem feuchtfröhlichen Wochenende von der bayerischen Heiterkeit immer noch nicht genug hat, kann es sich bei einem der zahlreichen Moskauer Oktoberfeste gut gehen lassen. Zur Auswahl stehen etwa das Fest des „Paulaner“ Brauhauses, des Restaurants „Bavarius“ sowie das Oktoberfest des gleichnamigen Lokals „Oktoberfest“. Die Festlichkeiten finden zeitgleich mit der Münchner Wiesn statt. Mit schwerem Maßkrug in der Hand wird  auf  Sitzbänken getanzt und sich gegenseitig zugeprostet werden. Bei so viel bevorstehender Gaudi wird es höchste Zeit, die Tracht wieder aus dem Kleiderschrank zu holen.


Jana Weber

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