Warten auf Weihnachten: Edle Wünsche und leckere Geschenke

Egal, ob sie an Weihnachten unterm Baum liegen oder von Väterchen Frost gebracht werden, langsam wird es Zeit, sich Gedanken über Wünsche und Geschenke zu machen. Die MDZ hat sich auf dem Weihnachtsbasar in der Deutschen Botschaft erkundigt, was Moskauer Expats sich wünschen – und ein paar Ideen für selbstgemachte Gaben nach russischem Rezept gesammelt.

Shoppen für Weihnachten und einen guten Zweck beim Basar in der Deutschen Botschaft / Foto: Sandra Laudenschläger

Der Glühweingeruch lockt schon vor dem Tor der Deutschen Botschaft. Drinnen mischt er sich mit dem Duft von Reibekuchen, Bratwurst und Spekulatius. Mit allem, was zu einem Weihnachtsmarkt nach deutscher Tradition dazugehört. Dazu empfängt Botschafter Rüdiger von Fritsch die Gäste mit seinem Buch „Die Sache mit Tom – Eine Flucht in Deutschland“. Der bekennende Protestant kann die Frage nach seinem Weihnachtswunsch schnell und einfach beantworten. „Ich wünsche uns allen gesegnete Weihnachten“, sagt er.

Die Besucher des Basars bahnen sich ihren Weg durch die auf zwei Etagen verteilten Stände. Sie können selbstgemachte Kerzen oder Lebkuchenhäuser erstehen. Geschenke verteilt der Weihnachtsmann, den Hans-Peter Domaske spielt. Er wünscht sich Frieden für das Weihnachtsfest dieses Jahres.

Harmonie bei Stollen und Glühwein

„Nicht nur Frieden für den Einzelnen, sondern auch für die Gesamtheit“, fügt Siegfried Geike hinzu. Er ist Mitglied des Vertrauensausschusses der Evangelischen Emmausgemeinde Moskau und hofft, dass zu Weihnachten viele Menschen ihr eigenes Verhalten kritisch reflektieren, statt über andere zu urteilen.

Ksenija Rewunowa, die Klebeprodukte auf dem Basar anbietet, hofft auf viel Liebe und Harmonie in dieser Zeit. Besonders bei Stollen und Glühwein mit der Familie. „Ich möchte mir auch bewusst werden, dass ich im neuen Jahr alles schaffen kann“, sagt die junge Frau.

Adventskalender als Verkaufsschlager

Neben all den tiefsinnigen Wünschen gibt es natürlich auch kleine Bedürfnisse, die am besten auf genau so einem Basar erfüllt werden können. Das deutsche traditionelle Gebäck ist dabei wohl der Vorreiter. Stollen, Printen und Marzipan sind richtige Verkaufsschlager. „Man muss unbedingt auch einen Adventskalender haben“, sagt Domaske so selbstverständlich wie er seinen Bart jedes Jahr für diese Veranstaltung auf Weihnachtsmann-Niveau wachsen lässt.

Solche Kalender gibt es in Russland abgesehen von ein paar importierten Exemplaren nämlich  nicht. Deshalb stehen sie auf der Wunschliste vieler Expats ganz weit oben. Und auch die vielen russischen Gäste des Basars kaufen sie alle Jahre wieder besonders gerne.

Sandra Laudenschläger


Nach russischem Rezept: Geschenkideen aus der Küche

Prjaniki, eine Art Lebkuchen, werden nicht nur in der Weihnachtszeit gegessen und in verschiedenen Varianten zubereitet. Für ein einfaches Rezept braucht man 100 Gramm Walnüsse, 300 Gramm Mehl, 100 Gramm Honig und 50 Gramm Zucker. Außerdem einen Esslöffel Butter, zwei Eier und je einen halben Teelöffel Backpulver sowie gemahlene Nelken.

Zuerst werden Honig und Zucker in einem Topf erwärmt, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Bevor die Masse kocht, nimmt man den Topf vom Herd. Dann mischt man das Mehl unter und lässt alles abkühlen. Danach werden Eier und Backpulver untergerührt. Anschließend kommen Butter, Nelke und Walnüsse dazu. Mit einem Löffel werden Teigkleckse auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech aufgetragen und im nicht vorgeheizten Ofen bei 200 Grad etwa zehn Minuten gebacken. Die Lebkuchen können nach dem Backen mit Zuckerguss oder vorher mit Eigelb oder Kaffeesahne bestrichen werden.

Honigwein mit Hopfenzapfen

Der russische Honigwein Medowucha kann heiß oder kalt getrunken werden. Zuerst werden zehn Liter Wasser zum Kochen gebracht und 1,5 Kilo Honig  dazu gegeben. Das Ganze sollte drei bis fünf Minuten kochen und ständig gerührt werden. Dann wird der Schaum entfernt. Zehn Gramm Hopfenzapfen werden hinzugefügt und der Topf vom Herd genommen und abgedeckt. In der Zwischenzeit werden drei Gramm Hefe mit etwas Zuckerwasser vermengt. Die Mischung muss eine Weile gehen, dann wird sie in das Honigwasser gegeben. Das Gebräu sollte bei 22-24 Grad gären.

Nach fünf Tagen kann man es durch einen feinen Filter oder ein mit Küchentuch belegtes Sieb in Schraubflaschen gießen. Jede Flasche darf nur zu drei Vierteln voll sein und muss jeden Tag aufgeschraubt werden, um die Luft herauszulassen. Der Honigwein ist nach vier bis fünf Tagen fertig und hält im Kühlschrank zwei bis drei Wochen.

Köstliches aus Apfel und Zucker

Pastila ist ein altes russisches Gebäck, das erfrischend fruchtig schmeckt. Benötigt werden Äpfel, die geschnitten und bei 170-180 Grad für 15 Minuten in den Backofen geschoben werden. Das entstandene Püree wird durch ein feines Sieb gedrückt und mit Zucker aufgeschlagen, bis die Masse hell wird und aufgeht. Anschließend wird Eiweiß geschlagen und untergehoben. Als zwei bis drei Zentimeter dicke Schicht wird die Masse auf ein Blech gestrichen und mit Puderzucker bestreut.

Wichtig ist, ein wenig Püree zur Seite zu legen. Nachdem die Masse vier bis fünf Stunden bei 90 Grad im Ofen getrocknet ist, schneidet man sie in Quadrate und bestreicht sie mit dem restlichen Püree. Die Stücke werden aufeinandergestapelt und müssen weitere ein bis zwei Stunden an der Luft trocknen, zwischendurch sollten sie umgedreht werden. Zum Schluss werden sie noch einmal mit Puderzucker bestäubt.

Daniel Säwert, Corinna Anton

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