Just food: Wie man mit „richtiger Ernährung“ durchstartet

Dass Startups auch ohne staatliche Hilfe auskommen können, beweist das Beispiel Just Food. Dabei liegen die drei jungen Gründer mit ihrem Lieferservice für "richtige" Ernährung gerade voll im Trend.

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Verdiente Mittagspause: Zur Auswahl stehen sechs Menüs à drei Mahlzeiten am Tag – je nach Kalorienbedarf. Geliefert wird alle zwei Tage / Foto: Christopher Braemer.

Komplett auf eigene Faust haben drei Ingenieure mit „Just food“ einen auf „richtige Ernährung“ spezialisierten Lieferservice gegründet. Jaroslaw Katschanow, Nikita Kasatow und Sergej Koroljow kamen aufgrund eigener Erfahrungen auf ihre Geschäftsidee: Der Einkauf und das Kochen nach der Arbeit nahm einfach zu viel Zeit ein. Sie testeten verschiedene Lieferdienste für gesunde Ernährung. Ihr Ergebnis: entweder zu teuer (monatlich über 1500 Euro) oder das Essen kam nur mit Verzögerung an.Darin erkannten die Jungs eine Marktlücke. Sie gründeten vor einem Jahr ein Einzelunternehmen, mieteten eine Küche für fast 2500 Euro monatlich und heuerten das notwenige Personal an: „Just food“ war geboren.

Mit dem Lieferservice von als „gesund“ vermarkteter Nahrung liegen sie voll im Trend. Laut Katschanow gibt es in Moskau heute bereits über 30 Unternehmen in diesem Bereich. Vor einem Jahr seien es nur ganze sieben gewesen. „Growfood“, „Eatbit“, „Schefmarket“ und „Elementaree“ heißt die Konkurrenz.Die Herausforderung habe für die Jungunternehmer vor allem darin bestanden, zuverlässige Mitarbeiter zu finden. So musste man innerhalb eines Jahres viermal den Chefkoch und dreimal den leitenden Manager austauschen. Das Marketingkonzept ist einfach: Neue Kunden werden vor allem über soziale Netzwerke wie Instagram gewonnen. Hier hat „Just food“ bereits mehr als 11 500 Follower. Einige Kunden waren sogar bereit, noch vor dem Start für den Service zu zahlen. Dadurch war es möglich, fast ohne Startkapital zu wachsen. 15 Kuriere beliefern durchschnittlich etwa 2500 Kunden pro Monat. Der Umsatz dabei betrage über 30 000 Euro. Abzüglich Miet-, Personal- und Lebensmittelkosten bleiben den drei Ingenieuren, die weiterhin ihren regulären Jobs nachgehen, über 4000 Euro – Potential steigend. Denn weitere Niederlassungen in St. Petersburg und anderen Metropolen Russlands sind geplant.

Christopher Braemer

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